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Barracuda Österreich-Chef und VP Network Security Klaus Gheri im Gespräch mit Christine Wahlmüller
Foto: Wahlmüller Klaus Gheri: „Wir haben viele Dinge schon gemacht, da haben andere noch gar nicht darüber nachgedacht Ganz im Zeichen von Data Protection im Zeitalter von Cloud und IoT stand der 14. Barracuda TechSummit, der im September in Alpbach über die Bühne ging. Christine Wahlmüller traf in Alpbach Klaus Gheri, der Barracuda Österreich leitet, und als VP Network Security für das US-Unternehmen fungiert.
it&t business: Sie haben in Ihrer Keynote gesagt, 2007 war Facebook die Herausforderung. 2018 ist FB nicht mehr das Security Thema, sondern der Cloud Einsatz und die Vielzahl an Connected Things und damit auch neue Bedrohungen. Wie ist Barracudas Antwort auf diese Entwicklung?
Gheri: Wir haben viele Dinge schon gemacht, da haben andere noch gar nicht darüber nachgedacht, etwa beim Thema SD-WAN. Es gibt ja noch immer Hersteller, die es nach wie vor nicht über diese uralt-Funktionalität hinaus geschafft haben. Bei SD-WAN will jetzt jeder dabei sein. Aber um uns zu differenzieren, war jetzt die Idee: Wir lösen uns von der alten Bezeichnung Next Gen Firewall und so ist die Cloud Generation Firewall (CGF) kreiert worden. Am Markt kommen unsere Produkte gut an: In Österreich sind wir Marktführer, und wir haben international in den letzten 12 Monaten mehr als 2.000 neue Kunden gewonnen. Im November wird die CGF 8.0 verfügbar sein.
Was soll und muss die Cloud Generation Firewall leisten?
Die Nutzung von Cloud bewirkt viele Dinge und viele Notwendigkeiten, für die man jetzt eine Lösung braucht. Herausforderungen sind etwa die Verteiltheit von Daten und Systemen, die Verlagerung auf Telekom- oder Cloud-Anbieter sowie die zunehmende Public Cloud Nutzung. Auch wenn viele Unternehmen oft gar nicht wissen, wie viel an Cloud Services sie bereits im Einsatz haben. Bei der geglaubten und der realen Cloud Nutzung gibt es noch viel Selbst-Betrug. Cloud ist zudem nicht nur technisch eine Herausforderung, sondern da gibt es auch kommerziell Veränderungen. Statt Lizenzen zu verkaufen wird Security dann stundengenau nach Nutzung abgerechnet. Seit letztem Herbst bieten wir auch Verrechnung nach Verkehrsvolumen. Diese Lösung hat den Charme, dass der Standby Zwilling nichts kostet. Im Detail gibt es da viele Dinge zu bedenken, was auch die Cloud Orchestrierung betrifft. Daher ist es jetzt unsere Idee, ein Metasystem zu schaffen, das die notwendige Sicherheit gewährleistet.
Die österreichischen Unternehmen sind allerdings noch nicht sehr Cloud-affin…
Sie haben Recht. Es gab historisch eine große Cloud Skepsis, aber die Cloud Provider haben darauf reagiert und ihre Rechenzentren regionalisiert. Ich glaube, dass da die Dämme bei den Unternehmen gerade brechen. Wo es komplett bröckelt, ist in der Service-Nutzung, mit dem Einsatz von Office365 und anderen beliebten Applikationen sind wir schon mittendrin in der Wolke. Das erzeugt schon transformatorischen Druck auf die gebauten IT-Architekturen.
Bewirkt der Trend IoT auch mehr Awareness für Security?
Sie wächst. Der Teufel, den man früher an die Wand gemalt hat, der wird sehr konkret. Das heißt, es passieren Dinge. Und zwar auch bei den großen Unternehmen. Der Produktionsbereich hat leider so seine Lücken, was die Anbindung an den Steuerungsbereich in der Office-IT anbelangt. Letztes Jahr war Renault z.B. groß in den Medien, da musste die Produktion in einem Werk sogar komplett heruntergefahren werden, auch anderer Autohersteller haben das schon zu spüren bekommen. Und das schafft dann schon Awareness bis hin zum CEO. Große Bereitschaft, IT-Security Maßnahme zu setzen, gibt es auch im Healthcare-
Bereich. Ein Beispiel ist etwa, bildgebende Geräte gut abzusichern.
Jetzt machen Sie Forschung und Entwicklung von Innsbruck aus: Woran arbeiten Sie da gerade?
Wir haben die zwei Hype Themen Industrie und Cloud. Die Partner wollen da alle mit ihren Plattformen punkten. Das heißt, wir müssen da überall APIs bauen. Es geht auch um Vereinfachung, um Herausnehmen der Komplexität und Automatisierung.