Interaktive „Shopping Wall“ bringt digitales Einkaufserlebnis in die Rag-Filiale auf der Wiener Mariahilfer Straße.
Während einige Kunden vom Einkaufen im Internet begeistert sind, wollen andere das Shoppingerlebnis in „echten“ Stores nicht missen. Wie das zusammengeht, testet ein Pilotprojekt von Samsung, Ars Electronia Solutions und Umdasch Shopfitting: Die Partner haben für den Wiener Streetwear-Shop Rag eine überlebensgroße, interaktive „Shopping Wall“ aus 14 zusammenhängenden Large Format Displays entwickelt.
Dort werden auf vier mal zwei Metern Größe Videos, Produktbilder und Fotos gezeigt. Was auf den ersten Blick als überdimensionale Werbefläche anmuten mag, stellt sich bei näherer Betrachtung jedoch als interaktiver Katalog, Shoppingberater, Einkaufswagen und soziales Netzwerk heraus.
Bewegungssensoren und Kameras im speziellen Rahmen erkennen, wenn ein Kunde an die Screens herantritt. Automatisch schaltet sich das System auf „aktiv“, die Oberfläche der Displays wird zum virtuellen Online-Katalog – mit großflächigen Bildern des Warensortiments und Filteroptionen nach Marke, Produktkategorie, Preis oder Geschlecht. Der Kunde navigiert via Berührungs- und Wischsteuerung wie am Smartphone und kann sich anzeigen lassen, wo sich dieser oder jener Artikel im Shop befindet oder legt – wie beim Online-Shopping – seine Favoriten in den virtuellen Einkaufskorb. Mittels QR-Code kann der Inhalt des persönlichen Einkaufskorbs auf mobile Endgeräte übertragen werden, um später von zu Hause aus zu bestellen, sollte das Produkt nicht in der Filiale vorrätig sein.
Die Idee wurde Anfang des Jahres von Umdasch Shopfitting, einem Ladenbau-Spezialist aus Amstetten, geboren. „Durch die Online-Welten hat sich das Einkaufsverhalten insbesondere der jungen Generation dramatisch geändert. Handelsgeschäfte kämpfen zunehmend mit der Online-Shop-Konkurrenz.“, erklärt Projektleiter Günther Berger. Ars Electronica Solutions kümmerte sich um die Software, Samsung stellte die Hardware zur Verfügung. Die Plattform ist modular aufgebaut, Kunden können auch einen „zurückhaltenderen“ Auftritt als bei Rag wählen, beziehungsweise Funktionen ergänzen oder weglassen.
Das Pilotprojekt bei Rag ist noch bis Ende des Jahres in Betrieb. Mit dem Messeauftritt auf der Branchenmesse EuroShop in Düsseldorf im Februar soll dann der kommerzielle Startschuss erfolgen.