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Experten aus Industrie und Wissenschaft diskutieren beim „5. Deutsch-Österreichischen Technologieforum“ in Wien über Technologien für nachhaltige Unternehmensstrategien.
Foto: Martina Draper/DHK
Keynote-Speaker Thomas Weber, Vizepräsident acatech, hob die Bedeutung von Innnovationen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und österreichischen Automobilindustrie hervor
Unter dem Titel „Technologien für nachhaltige Unternehmensstrategien“ fand Mitte November zum fünften Mal das größte bilaterale Wirtschaftsforum zum Thema Digitalisierung statt. Organisatoren des „Deutsch-Österreichischen Technologieforum“, das im Wiener Palais Berg über die Bühne ging, waren auch dieses Jahr die Deutsche Handelskammer in Österreich (DHK) und Fraunhofer Austria Research. Mehr als 100 Teilnehmer tauschten sich mit CEOs und Wissenschaftlern über aktuelle unternehmerische Herausforderungen im Zusammenhang mit Digitalisierung und Green Deal aus.
„Diese Herausforderungen sind in Österreich, Deutschland und Europa beispiellos ehrgeizig gesetzt“, betonte Thomas Birtel, Vizepräsident der Deutschen Handelskammer in Österreich und Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns Strabag. „Damit die Energie- und Klimazukunft gelingt, geht es jetzt und heute darum, Maßnahmen in den Bereichen Finanzmarktregulierung, Energieversorgung, Verkehr, Handel, Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft umzusetzen.“
Keynote-Speaker war am Auftaktabend der Mobilitätsexperte Thomas Weber. Weber ist Vizepräsident der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Mitglied des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität in Deutschland. Sein Credo: Das Mobilitätssystem der Zukunft sei bedarfsgerecht und nutzerfreundlich, über alle Verkehrsträger hinweg intelligent vernetzt, datengetrieben sowie klimafreundlich und ressourcenschonend. „CO2-neutrale, elektrische Antriebe werden zum Standard. In Verbindung mit einer konsequenten Digitalisierung der Fahrzeuge und Infrastrukturen entstehen neue, innovative Mobilitätsangebote, die die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer noch besser abdecken können. So wird nicht zuletzt der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr erleichtert, sondern auch eine intensivere und effizientere Nutzung der Schiene möglich. Der Mobilitäts-, Industrie- und Innovationsstandort Deutschland ist dafür gut gerüstet, wir müssen jetzt vor allem die Umsetzung forcieren“, so Weber.
Wilfried Sihn, Geschäftsführer Fraunhofer Austria Research, der als Moderator durchs Programm führte, betonte: „Neue Technologien leisten einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Unternehmen. Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und Robotik sind definitiv gekommen, um zu bleiben. Für die Unternehmen geht es dabei nicht nur darum, die Qualität und Flexibilität zu verbessern, sondern immer mehr auch um Energie- und Ressourceneffizienz.“
Energieökonomin und Politikberaterin Claudia Kemfert führte aus, wie uns die Coronakrise in eine klimaneutrale Wirtschaft führen kann. Kemfert ist Universitätsprofessorin an der Universität Lüneburg und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Ihr gehen die definierten Klimaziele nicht weit genug, auch wenn ihr bewusst ist, dass dies für viele Unternehmen mit erheblichen Investitionen verbunden ist. Sie plädiert daher für staatliche Anschubfinanzierungen und Investitionsanreize. Kemfert ist überzeugt: „Die Transformation der Wirtschaft bringt enorme Chancen für Innovationen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze.“