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Seit dem Aufkommen von generativer KI vor zwei Jahren beschäftigt sie die Phantasie der Menschen und durchdringt immer mehr Bereiche des Lebens – klar, mit zahlreichen Vorteilen, aber auch neuen Risiken. Auch für 2025 sehen die Sicherheitsforscher von Trend Micro KI als wesentlichen Antrieb für kriminelle Machenschaften.
Foto: Trend Micro
Tobias Grabitz, PR & Communications Manager bei Trend Micro
KI-generierter Betrug entwickelt sich rasant weiter und ist immer schwerer zu erkennen. Das FBI warnt ebenfalls davor, dass Betrüger zunehmend künstliche Intelligenz einsetzen, um die Qualität und Wirksamkeit ihrer Online-Betrugsmaschen zu verbessern und ihren Zeit- und Arbeitsaufwand, um ihre Ziele zu täuschen, zu verringern.
KI-basierte Technologien, wie generative KI-Tools sind legale Hilfsmittel, die bei der Erstellung von Inhalten unterstützen. In den Händen von Kriminellen jedoch dienen sie dazu, Verbrechen wie Betrug und Erpressung zu erleichtern. Diese potenziell bösartigen Aktivitäten umfassen den Missbrauch von Texten, Bildern, Audios und Videos.
Kürzlich berichtete Google Mandiant, dass nordkoreanische IT-Fachkräfte mit KI Persona und Bilder erstellen, die sie als Nicht-Nordkoreaner ausgeben, um bei Organisationen weltweit eine Anstellung zu finden. Sobald das funktioniert hat, generieren diese Personen Einnahmen für das nordkoreanische Regime, betreiben Cyberspionage oder versuchen gar, Malware zum Informationsdiebstahl in den Unternehmensnetzwerken zu verbreiten.
Zu den am häufigsten angewendeten kriminellen Methoden gehören Deepfakes. Diese KI-generierten Videos können Personen täuschend echt darstellen und ihnen Aussagen in den Mund legen. Sie dienen für Desinformationskampagnen, Erpressung, Identitätsdiebstahl oder sogar für betrügerische Finanztransaktionen.
Des Weiteren beliebt sind Stimmklone: Mit Hilfe von KI können Stimmen nachgebildet werden. Vishing (Voice Phishing) nutzen Betrüger dazu, um sich am Telefon als Angehörige, Geschäftspartner oder Behördenmitarbeiter auszugeben und so an sensible Informationen oder Geld zu gelangen.
KI-generierte automatisierte Fake-Profile in sozialen Medien können für Social Engineering, das Verbreiten von Falschinformationen oder sogar für Finanzbetrug genutzt werden. Ebenso können KI-gestützte Chatbots Nutzer in gefälschten Online-Shops oder auf betrügerischen Webseiten täuschen, um so an persönliche Daten oder Zahlungsdaten gelangen.
Und schließlich lassen sich mit KI personalisierte und überzeugende Phishing-Mails verfassen, die schwer von echten Nachrichten zu unterscheiden sind. Diese Mails können nun noch gezielter auf die Opfer zugeschnitten sein, was die Erkennung erschwert. Last but not least sind KI-Tools sind auch bei der Fälschung von Dokumenten nützlich, beispielsweise für gefälschte Bewerbungen oder Kreditanträge.
Die Bekämpfung von KI-generiertem Betrug erfordert ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen: Menschen, Prozesse und Technologie müssen berücksichtigt werden.
Menschen
Prozesse
Technologie
KI-generierter Betrug ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die uns alle betrifft. Durch die Kombination von technischen Lösungen, klaren Prozessen, Aufklärung und Wachsamkeit können sowohl Verbraucher als auch Unternehmen sich besser gegen die zunehmende Bedrohung schützen. Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und kritisch mit Informationen umzugehen. Die stetige Weiterentwicklung der KI erfordert eine kontinuierliche Anpassung unserer Schutzmaßnahmen, um den Betrügern immer einen Schritt voraus zu sein.