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Laut dem aktuellen Zscaler ThreatLabz 2025 AI Security Report verzeichnete die Nutzung von KI (Künstliche Intelligenz)- und ML (Machine Learning)-Anwendungen in Unternehmen einen Anstieg um über 3.000 Prozent. Gleichzeitig wächst das Bedrohungspotenzial: Fast 60 Prozent der KI-Transaktionen mussten blockiert werden. Der Bericht basiert auf über 536 Milliarden Transaktionen und analysiert die sicherheitsrelevanten Entwicklungen rund um generative KI und ML.
Foto: Zscaler
Deepen Desai, Chief Security Officer bei Zscaler.
Die zunehmende Integration von KI in unternehmerische Abläufe zeigt nicht nur das Potenzial zur Effizienz- und Innovationssteigerung, sondern offenbart zugleich neue Schwachstellen in der IT-Sicherheitslandschaft. Der aktuelle AI Security Report von Zscaler gibt einen fundierten Überblick über das Nutzungsverhalten, die branchenspezifische Verbreitung und die Sicherheitsimplikationen von KI-Tools im Unternehmenskontext. Der Bericht stützt sich auf eine Analyse von mehr als 536 Milliarden Transaktionen in der Zscaler Zero Trust Exchange, der weltweit größten Inline-Sicherheits-Cloud.
Mit einem Anteil von 45,2 Prozent an allen beobachteten KI/ML-Transaktionen ist ChatGPT die dominierende Anwendung in Unternehmen. Gleichzeitig wurde sie am häufigsten blockiert – vor allem aus Sorge vor Datenabfluss und unautorisierter Nutzung. Auch andere Tools zur Textgenerierung wie Grammarly, Microsoft Copilot, QuillBot und Wordtune gehören zu den meistgenutzten und gleichzeitig regulierten Anwendungen. Die Ergebnisse zeigen eine weit verbreitete Anwendung von KI im Bereich der Content-Erstellung – jedoch unter wachsender Kontrolle durch IT-Sicherheitsverantwortliche.
Die Weiterentwicklung von KI bringt nicht nur Chancen, sondern auch neue Angriffsflächen mit sich. Agentenbasierte KI-Modelle und Open-Source-Plattformen wie DeepSeek ermöglichen eine einfachere Skalierung und Automatisierung von Cyberangriffen. DeepSeek wird im Report als ernstzunehmender Herausforderer großer US-Anbieter genannt – mit dem Vorteil offener Zugänglichkeit und niedriger Betriebskosten. Gleichzeitig stellt diese Offenheit ein Risiko dar, da Bedrohungsakteure ebenfalls von der Leistungsfähigkeit dieser Technologien profitieren können.
Länder mit hohem Digitalisierungsgrad und starkem IT-Sektor führen die Liste der KI/ML-Transaktionen an: Die Vereinigten Staaten, Indien, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Japan verzeichneten die höchsten Nutzungszahlen. Neben den technologischen Vorteilen kämpfen Unternehmen dort zunehmend mit Herausforderungen wie komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen, steigenden Implementierungskosten und einem anhaltenden Fachkräftemangel im IT-Bereich.
Am aktivsten beim Einsatz von KI-Tools zeigen sich laut Report die Finanz- und Versicherungsbranche mit einem Anteil von 28,4 Prozent an allen Transaktionen, gefolgt von der Fertigungsindustrie mit 21,6 Prozent. Diese Branchen setzen KI insbesondere zur Betrugserkennung, Risikomodellierung und Prozessautomatisierung ein. Weitere wichtige Sektoren sind der Dienstleistungsbereich (18,5 Prozent), die Technologiebranche (10,1 Prozent), das Gesundheitswesen (9,6 Prozent) sowie Behörden mit 4,2 Prozent. Trotz des breiten Einsatzes bleiben branchenspezifische Sicherheits- und Compliance-Herausforderungen bestehen.
Zur Absicherung der zunehmenden KI-Nutzung empfiehlt Zscaler eine umfassende Zero-Trust-Architektur. Die „Zero Trust Exchange“-Plattform schützt Unternehmensressourcen, indem sie Zugriff nicht auf Netzwerke, sondern gezielt auf autorisierte Anwendungen erlaubt. Dabei kommen prädiktive KI, Datenklassifizierung und automatische App-Segmentierung zum Einsatz. Der Report verweist auf Maßnahmen wie kontinuierliche Bedrohungserkennung, KI-gestützte Vorhersagemodelle und Sicherheitsanalysen zur Optimierung der Zero-Trust-Strategie. Ziel ist es, die Angriffsfläche zu minimieren und Bedrohungen frühzeitig zu neutralisieren.
Mit dem drastischen Anstieg an KI-Transaktionen und der parallelen Zunahme blockierter Zugriffe zeigt der Zscaler Report deutlich: „KI transformiert brachenübergreifend Geschäftsprozesse und schafft neue und unvorhergesehene Sicherheitsherausforderungen“, sagt Deepen Desai, Chief Security Officer bei Zscaler. „Daten sind das Gold für KI-Innovationen und deren Sicherheit erfordert einen bewussten Umgang mit den Tools. Die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler durchlaufen täglich mehr als 500 Billionen Signale als Datenbasis für Echtzeiteinblick in Bedrohungen, Informationen und Zugriffsmuster. Dieses Transaktionsvolumen bildet die Grundlage für die sichere Nutzung der transformativen Fähigkeiten von KI und trägt gleichzeitig zur Risikominimierung bei. Zero Trust Everywhere ist der Schlüssel, um mit der sich weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft Schritt zu halten, in einer Zeit, in der KI ebenfalls für die Skalierung von Angriffen eingesetzt wird.“