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OBJENTIS bietet mit seinem durchgängigen Portfolio und Know-how als IT-Dienstleister und Lösungsanbieter Unterstützung in allen Phasen des Software-Lifecycles. Über die ganze Breite und Vielfalt des Themenportfolios sind für den heimischen Innovator jetzt zwei Trends entscheidend: KI wird zum Game Changer und gleichzeitig gewinnt der menschliche Faktor an Bedeutung.
Foto: OBJENTIS Software Integration
OBJENTIS-CEO Roland Tscheninig sieht durch Automatisierung und den Einsatz von KI gewaltiges Potenzial beim Testen, bei der Qualitätssicherung und Geschwindigkeit und beim Monitoring von Software-Anwendungen.
OBJENTIS Software Integration, mit Sitz in Wien, unterstützt seit 25 Jahren Kundenunternehmen bei der Entwicklung, dem Testen und dem Management von Software-Anwendungen. Die Voraussetzung dafür ist die permanente Weiterentwicklung des technologischen als auch des fachlichen Wissens. Neben der Kernkompetenz Testing & Qualitätssicherung positioniert man sich deshalb schon länger in zwei weiteren zentralen Bereichen als ein führender Player: beim Monitoring und bei der Automation – und das auch mit innovativen Tools aus der eigenen Software-Schmiede.
Für OBJENTIS-CEO Roland Tscheinig haben all diese Themen zwei wesentliche Dinge gemeinsam: 1) KI wird hier schon in nächster Zukunft zum vielzitierten Game Changer – und ist es zum Teil schon, zum Beispiel, indem sie einen neuen Level an Geschwindigkeit und Qualität beim Testen ermöglicht. Und gleichzeitig wächst die Bedeutung zwischenmenschlicher Kompetenz und Kommunikation. Zwei Trends, die auf den ersten Blick vielleicht wie Gegensätze wirken, die aber aus Tscheinigs Sicht zusammenspielen müssen, wenn Software-Lösungen und KI die Menschenbei ihrer Arbeit tatsächlich unterstützen sollen.
Herr Tscheinig, was sind die Knackpunkte in Ihren Projekten, damit eine Business-Software möglichst positive Effekte und möglichst großen Nutzen generiert?
Die frühzeitige Einbindung der Fachbereiche ist zentral für die Akzeptanz und den erfolgreichen Einsatz sowohl bei der Einführung neuer Software-Lösungen als auch für die Ablöse bestehender Systeme. Die Anforderungen der Nutzer:innen müssen im Zentrum stehen. Der Business-Bereich erwartet sich Lösungen, die seinen Anforderungen entsprechen und sieht die Verantwortung dafür bei der Entwicklung. Dazu kommt, dass viele Nutzerinnen und Nutzer das bestehende System gewohnt sind – und einer Ablöse bzw. einer Neueinführung kritisch gegenüber stehen. Daher ist es zentral, den Fachbereichen zu vermitteln, dass ihr Beitrag, ihr Feedback entscheidet, ob die neue Lösung ihren Erwartungen genügen wird.
Welche Erfolgsstrategien gibt es, um die Akzeptanz der einzelnen User und der Fachbereiche für die Anwendung zu erreichen?
Der Fachbereich muss die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der neuen Lösung erkennen können. Von technischer Seite wird oft die Innovation angesprochen, unter dem Motto „seht Euch an, was dieses System jetzt kann...“ Ihn interessieren aber die alltäglichen Routinen. Deshalb braucht es Personen, die den Fachbereich „an der Hand nehmen“, ihn umfassend informieren. Gleichzeitig müssen die Erwartungen des Fachbereiches zuverlässig in die Entwicklung einfließen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem so genannten „Twinning“ gemacht: wir schauen dem Fachbereich über die Schulter und dokumentieren seine Arbeitsweisen, seine Erwartungen.
Was sind häufige Fallstricke beziehungsweise Faktoren, die oft nicht genügend beachtet werden?
Emotionen spielen bei der Einführung neuer Anwendungen eine ganz entscheidende Rolle – Begeisterung für Neues erleichtert jede Veränderung, Unsicherheit und Befürchtungen dagegen lähmen. Soft Skills, insbesondere kommunikative Kompetenzen der handelnden Personen, vor allem der Projektmanager sind ganz wichtig. Als Consultants an der Schnittstelle wissen wir um die Bedeutung dieser Skills, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind darauf gut vorbereitet. Ein weiteres Problem stellt fehlendes Feedback dar: Vorschläge der Fachbereiche müssen nicht nur bearbeitet, sondern die Ergebnisse auch adäquat rückgemeldet werden.
Gibt es aktuell Bereiche, Prozesse und Themen, in denen Business-Anwendungen besonders viel Potenzial freimachen können?
In den letzten Jahrzehnten definierte die IT-Branche die Prozesse, die Anwenderinnen und Anwender hatten sich an die Maschine anzupassen. Dadurch ging viel Potenzial, viel Eigeninitiative verloren. Hier sehe ich eine Trendwende, die Prozesse werden gestaltbar, „Customizing“ wird auch im Business lebbar, nicht zuletzt dank des Einsatzes von KI-Tools. Wir können mit Maschinen zunehmend in natürlicher Sprache kommunizieren, anstatt vorgegebene Routinen abzuarbeiten. Das größte Potenzial eines Unternehmens ist die menschliche Kreativität – und gerade in diesem Bereich schaffen wir jetzt neue Möglichkeiten.
Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich bei Business-Anwendungen ab? Wird sich die Art, sie zu bauen, aber auch sie zu nutzen in näherer Zukunft ändern?
Zwei Entwicklungen verändern aktuell die Business-Welt ganz grundlegend. Zum einen das verteilte Arbeiten, es wurde in den letzten Jahren zur Normalität. Zum anderen der Boom bei den KI-Tools, sie werden in Kürze in allen Bereichen kognitive Routinetätigkeiten übernehmen. Anwendungen müssen dieses verteilte Arbeiten unterstützen – egal welche Plattform gerade genützt wird. KI-Tools wiederum ermöglichen eine ungeheure Beschleunigung des Workflows im Business – wir sehen dies in unserem Bereich mit unserer KI-gestützten Automation: die Erstellung von Prozessabläufen für den Echtbetrieb oder auch von Automationsfällen für den Software Test wie auch die Durchführung wird um eine Größenordnung schneller – und dabei zuverlässiger. Dies gilt für eine Vielzahl an Business-Anwendungen.
Wie können/sollten sich Unternehmen und ihre IT-Organisationen auf diese Entwicklung einstellen?
Anforderungen werden komplexer, gleichzeitig muss immer rascher auf Veränderungen reagiert werden. Dies erfordert neue Wege in der Qualitätssicherung, insbesondere für KI-basierte Lösungen. Unternehmen sind gefordert, die Kommunikation zwischen Entwicklung und Anwendung als erfolgskritisch wahrzunehmen. Projektmanagement und Software Test kann eine entscheidende Rolle spielen, wenn sie die Sprache beider Seiten verstehen und sprechen. Mit dem Einsatz von intuitiv bedienbaren KI-Test-Tools können Releases rasch und umfassend getestet werden – im Idealfall gleich auf unterschiedlichsten Plattformen und Systemen ohne Änderungen vornehmen zu müssen.
Es bleibt ein ganz zentraler Faktor: es braucht Personen die in der Lage sind, komplexe Lösungen auch systemisch zu analysieren und von der KI generierte Ergebnisse kritisch zu prüfen bzw. zu reviewen. Dies bewirkt somit auch eine starke Verschiebung von Skills bzw. Änderung des Berufsbildes – Menschen machen so den entscheidenden Unterschied.
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