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Mit Red Hat Enterprise Linux 10 setzt Red Hat neue Maßstäbe bei der Betriebssystemunterstützung für hybride IT-Landschaften. Die neu vorgestellte Version bringt intelligente Verwaltungsfunktionen, Sicherheitsmechanismen für die Post-Quantum-Ära und Container als zentrale Verwaltungseinheit.
Foto: Red Hat
Mit der Vorstellung von Red Hat Enterprise Linux 10 auf dem Red Hat Summit 2025 in Boston unterstreicht der Open-Source-Spezialist Red Hat seine Rolle als Anbieter strategischer Infrastrukturlösungen für moderne Unternehmens-IT. Die neue Version adressiert insbesondere die Herausforderungen hybrider Infrastrukturen, zunehmender Komplexität und wachsender Sicherheitsanforderungen. Gleichzeitig stellt sie Werkzeuge zur Verfügung, um Innovationen im Bereich KI und Cloud-native Anwendungen auf einer stabilen Linux-Basis voranzutreiben.
Ein zentrales Element von Red Hat Enterprise Linux 10 ist die neue Komponente Red Hat Enterprise Linux Lightspeed, die generative KI direkt in die Kommandozeile integriert. Die Lösung liefert Administratoren kontextbezogene Hinweise und konkrete Handlungsempfehlungen in natürlicher Sprache – etwa zur Fehlerbehebung oder zur Anwendung bewährter Verfahren. Hintergrund ist eine von Red Hat beauftragte IDC-Studie, der zufolge viele Unternehmen mit einem Mangel an qualifiziertem Linux-Personal konfrontiert sind. Die KI-Funktionen sollen dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und den Betrieb verteilter Systeme effizienter zu gestalten.
Im Bereich IT-Security geht Red Hat einen Schritt weiter und integriert in Version 10 erstmals Post-Quantum-Kryptografie nach FIPS-Standards. Damit ist RHEL 10 laut Hersteller die erste Unternehmensdistribution mit proaktiven Maßnahmen gegen potenzielle Risiken durch künftige Quantencomputer – etwa das heute denkbare Abgreifen verschlüsselter Daten zur späteren Entschlüsselung bekannt unter „Harvest now, decrypt later“. Zum Einsatz kommen quantenresistente Algorithmen sowie Signaturschemata, um Softwareintegrität und TLS-Zertifikate langfristig abzusichern.
Mit der Einführung des Image Mode verfolgt Red Hat einen container-nativen Ansatz, bei dem die Betriebssystemebene und Applikationen in einem einheitlichen Workflow verwaltet werden. Ziel ist es, durch konsistente Tools und Techniken Konfigurationsabweichungen zu vermeiden und den gesamten IT-Betrieb – von der Basis bis zur Anwendung – zu vereinheitlichen. In Verbindung mit dem Red Hat Insights Image Builder können bereits in der Build-Phase fundierte Entscheidungen über Paketkombinationen getroffen werden. Die Funktion Insights Planning ergänzt dies um einen Überblick über die künftige Produkt-Roadmap und unterstützt damit strategische Entscheidungen zur Plattformpflege.
Red Hat Enterprise Linux 10 versteht sich auch als Plattform für zukünftige Technologien. Dazu gehören vorab optimierte Cloud-Images für AWS, Google Cloud und Azure, ein erweitertes Repository für Community-nahe Tools wie Podman Desktop sowie Validierungen für KI-Hardwarelösungen von Partnern. Eine Entwicklervorschau für die RISC-V-Architektur in Zusammenarbeit mit SiFive eröffnet zudem Perspektiven für Unternehmen, die frühzeitig auf alternative Hardwareplattformen setzen möchten. Ergänzt wird das Angebot durch ein geplantes Add-on zur gezielten Absicherung gegen spezifische Schwachstellen (CVEs).