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Mit der Sovereign European Cloud API (SECA) setzen die europäischen Cloud-Anbieter Aruba und IONOS einen neuen Standard für das Management von Cloud-Infrastrukturen. SECA verspricht mehr Interoperabilität, digitale Souveränität und Flexibilität für Unternehmen und den öffentlichen Sektor. Zudem legt die Initiative den Grundstein für EuroStack, ein unabhängiges und europäisches Cloud-Ökosystem.
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Achim Weiß, CEO von IONOS: "Europa kann es sich nicht leisten, von externen Einflüssen abhängig zu sein.
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Stefano Cecconi, CEO von Aruba, hebt hervor: "Die Schaffung gemeinsamer APIs ist ein entscheidender Schritt für die europäische Cloud-Branche."
Die europäische Cloud-Landschaft ist in Bewegung: Mit SECA (Sovereign European Cloud API) präsentieren Aruba, IONOS und Dynamo eine neue API-Spezifikation, die als offener Industriestandard konzipiert ist. Ziel ist es, die Interoperabilität zwischen Cloud-Diensten zu verbessern und eine echte digitale Souveränität für europäische Unternehmen und Behörden zu ermöglichen. SECA bietet eine Alternative zu den bestehenden proprietären Lösungen globaler Hyperscaler und erlaubt es Nutzern, ihre Workloads flexibler und sicherer innerhalb europäischer Clouds zu betreiben. Dies stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung eines unabhängigen und nachhaltigen Cloud-Ökosystems dar.
Digitale Souveränität ist für Europa von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts regulatorischer Anforderungen wie dem EU Data Act und geopolitischer Entwicklungen. SECA ermöglicht eine Cloud-Nutzung ohne Vendor-Lock-in und bietet eine standardisierte Schnittstelle, die den Zugang zu europäischen Cloud-Diensten erleichtert.
Achim Weiß, CEO von IONOS, betont: "Europa kann es sich nicht leisten, von externen Einflüssen abhängig zu sein. SECA ist ein unverzichtbarer Baustein für den Aufbau einer sicheren, unabhängigen und zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur." Die offene API-Spezifikation soll es Unternehmen und Behörden erleichtern, Cloud-Dienste europäischer Anbieter zu nutzen und so die Kontrolle über ihre Daten zu behalten.
Ein zentrales Problem der aktuellen Cloud-Landschaft ist die mangelnde Interoperabilität zwischen verschiedenen Anbietern. SECA setzt genau hier an, indem es eine offene API bereitstellt, die von allen interessierten europäischen Cloud-Anbietern adaptiert werden kann. Dadurch wird ein nahtloser Wechsel zwischen verschiedenen Cloud-Plattformen ermöglicht, ohne dass Unternehmen sich an proprietäre Lösungen binden müssen.
Stefano Cecconi, CEO von Aruba, hebt hervor: "Die Schaffung gemeinsamer APIs ist ein entscheidender Schritt für die europäische Cloud-Branche. Aruba ist stolz darauf, diese Initiative gemeinsam mit IONOS voranzutreiben." Durch diese Standardisierung können europäische Anbieter wettbewerbsfähiger agieren und sich gegenüber globalen Hyperscalern besser behaupten.
Ein weiteres Ziel der SECA-Initiative ist die Schaffung einer vollständig europäischen Cloud-Architektur unter dem Namen EuroStack. Dieses Ökosystem soll einheitliche Standards und Richtlinien für Cloud-Infrastrukturen innerhalb Europas festlegen und gleichzeitig Innovation und Wettbewerb fördern.
Die europäische Cloud-Branche sieht sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die aus der Dominanz globaler Hyperscaler resultieren. Dazu gehören hohe Marktkonzentration, Lizenzierungszwänge und regulatorische Risiken, insbesondere im Hinblick auf den Zugriff ausländischer Behörden auf sensible Daten.
SECA setzt genau hier an und bietet eine rechtskonforme, anbieterunabhängige Alternative. Durch die Implementierung eines offenen Industriestandards wird es möglich, regulatorische Anforderungen wie den Digital Markets Act (DMA) und den Digital Services Act (DSA) leichter einzuhalten und so ein sicheres europäisches Cloud-Ökosystem zu etablieren.
SECA ist als offene Initiative konzipiert und lädt weitere europäische Cloud-Anbieter zur Teilnahme ein. Die API wird als Open Source verfügbar sein und es wird einen strukturierten Zertifizierungsprozess geben, um höchste Sicherheits- und Compliance-Standards zu gewährleisten.
Die nächsten Schritte umfassen einen "Call for Comments" zur Optimierung der Spezifikation sowie eine schrittweise Erweiterung auf weitere Cloud-Dienstleistungen wie Platform-as-a-Service (PaaS). Interessierte Unternehmen sind eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen und die europäische Cloud-Souveränität aktiv mitzugestalten.
Mit SECA wird ein wichtiger Schritt in Richtung eines offenen, interoperablen und sicheren Cloud-Ökosystems für Europa getan.