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Der IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro stellt mit „Trend Cybertron“ eine neue KI-gestützte Sicherheitslösung vor, die Bedrohungen nicht nur erkennen, sondern aktiv verhindern soll. Basierend auf globalen Bedrohungsdaten und maschinellem Lernen setzt das Unternehmen auf einen Paradigmenwechsel: weg von der reinen Erkennung hin zur proaktiven Abwehr. Welche Chancen und Herausforderungen diese Entwicklung mit sich bringt, beleuchtet dieser Beitrag.
Foto: Trend Micro
Eva Chen, CEO von Trend Micro
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Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro.
Die Bedrohungslage im Bereich der Cybersicherheit wird immer komplexer. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, wachsende Angriffsflächen zu überblicken, Sicherheitsalarme effizient zu managen und künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll in ihre Verteidigungsstrategien zu integrieren. Trend Micro reagiert darauf mit einer innovativen Lösung: Trend Cybertron. Der neue KI-Agent soll durch die Kombination von Echtzeit-Bedrohungsanalysen, tiefgreifendem maschinellem Lernen und einer nahtlosen Integration in bestehende Security-Systeme Unternehmen proaktiv vor Angriffen schützen.
Traditionell basieren Cybersicherheitslösungen auf der Erkennung von Bedrohungen, die bereits im Netzwerk aktiv sind. Trend Micro geht mit seinem neuen KI-Agenten jedoch einen Schritt weiter. „Trend Cybertron stellt einen Paradigmenwechsel in der Cybersicherheit dar – wir kombinieren fortschrittliche KI mit jahrzehntelanger menschlicher Intelligenz, um wirklich proaktive Sicherheit zu bieten“, erklärt Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro.
Der KI-Agent nutzt ein spezialisiertes Large Language Model (LLM), das sich kontinuierlich aus globalen Bedrohungsdaten speist. Dies ermöglicht die Vorhersage von Angriffspfaden und das frühzeitige Erkennen potenzieller Schwachstellen. Unternehmen sollen so in die Lage versetzt werden, Bedrohungen nicht nur schneller zu erkennen, sondern bereits im Vorfeld zu verhindern.
Trend Cybertron ist vollständig in die Plattform Trend Vision One integriert und nutzt deren Kerntechnologien, darunter Bedrohungsdaten von über 250 Millionen Sensoren weltweit. Die Vorteile dieser neuen KI-Technologie sind laut Trend Micro vielfältig:
Beschleunigte Sicherheitsprozesse: Durch die Vorhersage potenzieller Risiken können Sicherheitsmaßnahmen schneller ergriffen werden.
Reduzierung von Fehlalarmen: Die KI priorisiert Bedrohungen präziser und verhindert Alarmmüdigkeit in Sicherheitsteams.
Maximierung der Erkenntnisse aus bestehenden Sensoren: Bestehende Sicherheitsinfrastrukturen lassen sich effizienter nutzen, da relevante Daten besser ausgewertet werden können.
Eva Chen, CEO von Trend Micro, hebt hervor: „Wir kombinieren die hochwertigsten Daten der Branche, um unsere Fähigkeiten weiter zu verbessern und es für Kunden einfacher denn je zu machen, ihre Cyberrisiken proaktiv zu managen.“
Der Einsatz von KI in der Cybersicherheit bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Einerseits können Unternehmen durch automatisierte Bedrohungsanalysen und -vorhersagen erhebliche Effizienzgewinne erzielen. Andererseits bleibt die Frage nach der Sicherheit der KI selbst bestehen. Trend Micro betont, dass Trend Cybertron nicht nur KI für Security bietet, sondern auch Security für KI: Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, eigene KI-Modelle sicher zu trainieren und zu schützen.
IDC-Analyst Frank Dickson sieht in diesem Ansatz einen bedeutenden Schritt für die Branche: „Machen wir uns nichts vor. Die Cybersicherheit ist schon seit einiger Zeit auf die Erkennung ausgerichtet. Prävention war einfach uncool. Trend Micro versucht, das Marktbild ´es gibt keinen Grund, einen Angriff zu erkennen, wenn er nie stattfindet´, zu ändern. Durch den Einsatz von KI in Kombination mit Cyber Risk Exposure Management (CREM) schafft Trend Micro für Unternehmen die Sicht auf Bedrohungen aus der Sicht eines Angreifers. So lassen sie sich vereiteln, bevor das Risiko Realität wird, was einen massiven ROI für überlastete Sicherheitsteams schafft.“
Mit der Einführung von Trend Cybertron setzt Trend Micro auf einen klaren Strategiewechsel: Statt auf reaktive Maßnahmen zu vertrauen, soll Cybersicherheit zukünftig durch proaktive Prävention definiert werden. Die Kombination aus umfassenden Bedrohungsdaten, maschinellem Lernen und jahrzehntelangem Security-Know-how macht die neue Plattform zu einer vielversprechenden Entwicklung für Unternehmen weltweit. Ob sich dieser Ansatz als neuer Branchenstandard etabliert, wird sich in der Praxis zeigen – die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gegeben.