Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Laut aktuellem CRIF Cyber Report 2024 nehmen Cyberangriffe weltweit zu – mit wachsender Raffinesse und besonderem Fokus auf Menschen über 50, warnt Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich (Bild).
Foto: CRIF
Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich
Der neue Cyber Report des Informationsdienstleisters CRIF zeigt eine deutliche Verschiebung digitaler Bedrohungen: Angriffe verlagern sich zunehmend in schwer erkennbare Bereiche wie das Dark Web, während sich Tätergruppen verstärkt auf ältere Bevölkerungsgruppen konzentrieren. Die Zahl der weltweit gemeldeten Datenlecks ist im Jahr 2024 erneut gestiegen.
Laut CRIF-Analyse wurden im Jahr 2024 weltweit mehr als 2,08 Millionen Warnmeldungen zu gestohlenen Daten im Dark Web registriert – ein Anstieg um über 15 Prozent. Im offenen Web hingegen nahm die Sichtbarkeit solcher Vorfälle deutlich ab. Die Angriffe selbst sind komplexer geworden: Neben klassischem Phishing gewinnen auch Smishing, Deepfakes und sogenannte „Stealer-as-a-Service“-Modelle an Bedeutung.
Besonders betroffen von diesen Entwicklungen sind ältere Nutzer:innen. Personen über 50 geraten zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich, erklärt dazu: „Noch überschaubar, aber das Risiko steigt: Ältere Österreicher:innen zunehmend im Visier von Cyber-Kriminellen.“ In Europa zählen die Altersgruppen 51 bis 60 sowie über 60 laut Analyse zu den am stärksten betroffenen. Gleichzeitig weisen häufig genutzte, unsichere Passwörter wie „123456“ oder „qwerty“ weiterhin auf ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein hin.
Auch berufliche Accounts werden zunehmend Zielscheibe. Im Darknet finden sich vermehrt Kombinationen aus geschäftlichen Zugangsdaten. Dies erhöht die Gefahr gezielter Angriffe auf Firmeninfrastrukturen. Besonders deutlich zeigt sich die Entwicklung bei Kreditkartendaten: Während in Nordamerika Rückgänge verzeichnet werden, ist der Anteil Europas an gestohlenen Karteninformationen um fast 94 Prozent gestiegen. Laut Eisner-Schwarz braucht es dringend stärkere Schutzmaßnahmen, Sensibilisierung und Monitoring, um diesen Entwicklungen zu begegnen: „Oft wissen Betroffene nicht, dass ihre Daten überhaupt gefährdet sind – oder welche Folgen das haben kann. Unsere Aufgabe ist es, hier rechtzeitig Hinweise zu geben und Orientierung zu schaffen.“