Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Bei feuchten Speichermedien ist trocknen kontraproduktiv.
Foto: Attingo Bei Wasserschäden ist Eile geboten Alle Jahre wieder wird Österreich von Überflutungen heimgesucht: Hochwasser ist ein wiederkehrender Begleiter in weiten Teilen des Landes und verursacht erhebliche Schäden. Derzeit sind Tirol und Salzburg in erheblichem Ausmaß von den Unwettern und den damit einhergehenden Fluten betroffen.
In Krisenzeiten wie diesen steigt das Aufkommen an Anfragen für Datenrettungen wegen Wasserschäden in den Attingo Datenrettungslaboren um ein Vielfaches an. Das private Büro sowie Home-Office im Keller steht unter Wasser. Computer, Laptop, externe Festplatte oder die Heim-Cloud sind mehrere Stunden – oder über Tage hinweg – mit schlammigem Wasser bedeckt. Genauso betroffen sind im Keller oder Erdgeschoss befindliche Serverräume von Betrieben.
RAID und NAS Systeme, die meist im Dauerbetrieb laufen, gehen durch das eindringende Wasser offline. Umfangreiche Archive mit Band-Laufwerken, die im Haus gelagert werden, sind plötzlich auf Tauchstation. Serveranlagen – oftmals im Keller gelegen – sind plötzlich offline.
Sind Festplatten, SSDs und Server erst einmal aus den Fluten geborgen, ist guter Rat teuer. Nicht selten reagieren Betroffene falsch. Wenn es um nasse Datenträger geht, lautet der häufigste Impuls: Irgendwie den Datenträger trocknen. Das kann fatal sein und ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Durch Nässe beschädigte Datenträger mit Salz zu bedecken, auf die Heizung legen, mit dem Fön oder gleich im Ofen zu trocknen, mag im ersten Moment wie eine gute Idee erscheinen. Mit dem Vorgehen könne jedoch zusätzliche Schäden verursacht werden, verraten die Datenrettungsexperten von Attingo.
Markus Häfele, Geschäftsführer der Wiener Attingo Datenrettung, sagt dazu: „Wir empfehlen nasse Datenträger in feuchte Tücher einzuwickeln, um das unkontrollierte Abtrocknen zu verlangsamen. Denn über die Verdunstung der Feuchtigkeit würde Korrosionsbildung begünstigt werden.“ Unter anderem können Materialschäden die Folge sein. Oft wird übersehen, dass durch Verdunstung der Feuchtigkeit auch Rückstände auf den Komponenten zurückbleiben. Werden feuchte oder getrocknete Datenträger unter Strom gesetzt können schwerwiegende Elektronikschäden die Folge sein.
„In solchen Fällen ist Eile geboten. Datenträger, die im Wasser waren, müssen schnellstmöglich professionell im Labor behandelt werden.“, ergänzt Attingo-Techniker Boris Hakaso. Entsprechend in Mitleidenschaft gezogene Datenträger sollten zeitnah im Reinraumlabor diagnostiziert und gereinigt werden. Um einer Verschlechterung des Fehlerbilds vorzubeugen und ein optimales Wiederherstellungsergebnis zu erzielen.
Eine weitere Empfehlung als Präventivmaßnahme des Datenretters ist auch zeitgleich eine der Grundregeln der Datenverarbeitung: Datensicherung! Hierbei muss beachtet werden, dass ein sicheres Backup auch eine räumliche Trennung umfasst, um in Fällen wie diesen nicht gleichzeitig baden zu gehen. Besonders wichtige Daten sollten zudem immer einer Mehrfachsicherung unterliegen.
Mindestens eine dieser Sicherungen sollte sich nach Möglichkeit – insbesondere mit Hinblick auf potenzielle Überschwemmungen – in einem der oberen Stockwerke oder einem vollkommen anderen Gebäude befinden. So lässt sich das Ausmaß von Datenverlust minimieren.
Nicht immer sind Naturkatastrophen verantwortlich für an durch Feuchtigkeit verursachte Schäden an Datenträgern. Rohrbrüche, Löschwasser bei Bränden oder ein ins Wasser gefallener Datenträger: In vielen Fällen ist eine Datenrettung noch möglich.