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Gastbeitrag: Für die erfolgreiche digitale Transformation müssen Prozesse end-to-end automatisiert werden. Noch haben viele Unternehmen allerdings keinen systematischen Ansatz hierfür etabliert. Wie ein Center of Excellence für Prozessautomatisierung dabei helfen kann, erklärt Leon Strauch von Camunda.
Foto: Camunda
Der Autor Leon Strauch ist Senior Customer Success Manager bei Camunda, Anbieter des Workflow-Management-Systems Camunda BPM, mit dem Geschäftsprozesse definiert und automatisiert werden können.
Teilweise automatisierte Geschäftsprozesse sind in vielen Unternehmen bereits Standard – etwa durch Robotic Process Automation oder andere Softwarelösungen. Häufig sind diese Lösungen allerdings nur für punktuelle Aufgaben im Einsatz und nicht entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Für die Orchestrierung ganzer Geschäftsprozesse end-to-end fehlt in vielen Fällen eine Organisationseinheit, die die Automatisierung strategisch vorantreibt und skaliert.
Hier kommen Centers of Excellence (CoEs) ins Spiel. Sie bestehen aus multidisziplinären Teams mit Expertise in IT, Entwicklung, BPMN und Geschäftsprozessen. CoEs treiben die Automatisierung voran, beschleunigen Projekte und verankern eine prozessorientierte Denkweise im Unternehmen.
Das Setup eines CoEs variiert je nach Unternehmensstruktur. Zentralisierte CoEs übernehmen beispielsweise selbst die Umsetzung von Automatisierungsinitiativen, während dezentralisierte CoEs Projektteams beraten und coachen. Viele Unternehmen beginnen zentralisiert, um Technologie- und Methodenwissen aufzubauen und zu bündeln, und wechseln dann zu einem dezentralisierten Ansatz, um die Prozessautomatisierung zu skalieren.
Die fünf Aufgabenbereiche eines CoEs zur Prozessautomatisierung sind:
Die Notwendigkeit der internen Vermarktung unterstreicht, wie wichtig es ist, Erfolge durch Automatisierungsinitiativen innerhalb der Organisation sichtbar zu machen. Dies steigert die Akzeptanz des CoEs und verdeutlicht den Nutzen der Automatisierungsinitiativen. Um den Mehrwert des CoEs belegen zu können, sollten Erfolge quantifizierbar gemacht werden.
Wichtige Faktoren sind dabei neben der Akzeptanz im Unternehmen – z. B. die Anzahl der ausgebildeten Personen – insbesondere auch geschäftliche Kennzahlen wie die folgenden:
Ein CoE sollte Mehrwert für das gesamte Unternehmen erzeugen und dies abteilungsübergreifend sichtbar machen. Es muss realitätsnahe Richtlinien erarbeiten und auf Feedback der Teams reagieren, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten und nicht als abgeschotteter "Elfenbeinturm" wahrgenommen zu werden. Trotz des initialen Aufwands zur Implementierung ist ein CoE unverzichtbar, da es Unternehmen ermöglicht, die Effizienz zu steigern, eine bessere Kundenerfahrung zu bieten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das CoE hat das Potenzial, eine führende Rolle in der digitalen Transformation der Organisation einzunehmen.