Eine Auswertung von NordVPN dokumentiert, dass die Preise für gestohlene Zahlungskarten auf Darknet-Marktplätzen in vielen Ländern deutlich gestiegen sind. Weltweit liegt der Durchschnitt bei etwa 8 US Dollar, in einzelnen Märkten kletterten die Preise binnen zwei Jahren um bis zu 444 Prozent. Für Österreich nennt die Untersuchung einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 5,92 US Dollar (≈ 5,10 US Dollar).
Foto: NordVPN
In den Verzeichnissen des Darknets werden nicht nur Kartennummern gehandelt: Anbieter listen häufig ergänzende Informationen wie Namen, Adressen und E-Mail-Adressen, mit denen Käufern die Umgehung von Verifizierungsmechanismen möglich wird. Die NordVPN-Analyse legt nahe, dass gestohlene Kartendaten vielfach noch über längere Zeiträume gültig sind und daher für Kriminelle weiterhin ökonomisch interessant bleiben.
Die Untersuchung benennt einen weltweiten Durchschnittspreis für gestohlene Zahlungskarten von rund 8 US Dollar. Dabei zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede: Japan gehört mit etwa 22,80 $ zu den teuersten Herkunftsländern, im mittleren Bereich liegen etwa US-Karten mit durchschnittlich 11,51 US Dollar. Am unteren Ende des Spektrums finden sich Einträge aus Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Barbados und Georgien, die bereits ab etwa 1 US Dollar gehandelt werden. Europaweit bewegt sich der Großteil der Karten bei circa 8 US Dollar; Zypern wird als besonders günstiges Beispiel mit 1,78 US Dollar genannt.
Für Österreich gibt die Meldung einen Durchschnittspreis von 5,92 US Dollar an (Vorjahreswert 2023: 4,17 US Dollar; Anstieg 41,90 Prozent). Der Bericht stellt diesen Wert in den Kontext allgemeiner Marktmechanismen: In Märkten mit umfangreichem Angebot sinken oft die Einzelpreise, während Karten aus Ländern mit knapperem Angebot und strikteren Betrugs-Kontrollen teurer sind.
NordVPN führt den Anstieg der Preise zwischen 2023 und 2025 überwiegend auf marktmechanische Faktoren zurück: Angebot und Nachfrage, die Menge verfügbarer Datensätze (Bundles senken den Preis pro Karte) sowie die erwartete Nutzungsdauer der Karten. In einigen Ländern haben die Preise demnach in diesem Zeitraum stark zugelegt — der größte genannte Anstieg beträgt bis zu 444 Prozent in ausgewählten Märkten. Ein weiterer Faktor ist, dass viele gestohlene Karten noch lange gültig sind; laut Analyse waren rund 87 Prozent der erfassten Karten auch nach zwölf Monaten weiterhin einsetzbar, was ihren Weiterverkauf attraktiv macht.
Die Monetarisierung gestohlener Kartendaten folgt der Studie zufolge einer arbeitsteiligen Prozesskette: Datenbeschaffer liefern Rohdaten, Validatoren prüfen per automatisierten Tests die Funktionsfähigkeit der Karten, und sogenannte Cash-outer wandeln validierte Karten in Bargeld, Gutscheincodes, Waren oder Kryptowährungen um. Solche Abläufe reduzieren für die Täter das Risiko, Spuren zu hinterlassen, und steigern die Effizienz des Missbrauchs. Unternehmen mit Zahlungsabwicklung und Betrugsprävention stehen damit vor der Herausforderung, automatisierte Prüfungen, Monitoring und schnelle Reaktionen so zu gestalten, dass betrügerische Validierungen und Cash-out-Versuche schwerer werden.
Die Studie dokumentiert eine Marktverschiebung, die nicht nur spektakuläre Einzelfälle betrifft, sondern strukturelle Auswirkungen hat: Höhere Darknet-Preise bedeuten nicht automatisch weniger Betrug, weil die zugrundeliegenden Mechanismen — Bündelverkäufe, Validierungs-Bots, lokale Cash-out-Kanäle — weiterhin bestehen. Für Unternehmen bleibt daher die Kombination aus präventiven technischen Maßnahmen, kontinuierlichem Monitoring und etablierten Prozessen zur schnellen Reaktion auf Vorfälle zentral.