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Eine neue Analyse der Datenschutzplattform heyData zeigt: In Europa nimmt die Zahl der Datenschutzverstöße weiter zu – auch in Österreich. Nur vier von fünfzehn untersuchten Ländern konnten sich verbessern. Der Handlungsdruck auf Unternehmen steigt.
Foto: Adobe Stock / momius
Trotz zunehmender regulatorischer Anforderungen und wachsendem gesellschaftlichem Bewusstsein für Datenschutz ist Europa im Jahr 2024 ins Hintertreffen geraten. Eine aktuelle Studie von heyData, einem führenden Anbieter für digitale Datenschutzlösungen, legt offen: Die Zahl der registrierten Datenschutzverstöße ist in vielen Ländern gestiegen – in Österreich sogar um mehr als ein Fünftel. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf das Vertrauen der Kunden, sondern stellt Unternehmen zunehmend vor strategische und operative Herausforderungen.
Mit 1.282 gemeldeten Datenschutzverstößen im Jahr 2024 verzeichnet Österreich einen Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit reiht sich die Republik unter jene elf europäischen Länder ein, deren Zahlen teils deutlich nach oben gingen. Die Bilanz: rund 3,5 Verstöße pro Tag – Tendenz steigend.
Diese Entwicklung signalisiert eine kritische Lücke zwischen regulatorischer Anforderung und praktischer Umsetzung. Auch wenn Österreich mit insgesamt 45 Millionen Euro an DSGVO-Bußgeldern im internationalen Vergleich noch nicht zur Spitzengruppe zählt, zeigt insbesondere die Strafe von 9,5 Millionen Euro gegen die Österreichische Post AG, wie hoch das Risiko für Unternehmen bei mangelnder Compliance sein kann.
Insgesamt wurden 2024 in den fünfzehn analysierten Ländern mehr als 130.000 Datenschutzverstöße registriert. Besonders auffällig: die Niederlande mit einem dramatischen Anstieg um 65 Prozent auf 33.471 Fälle. Auch Spanien (+47 Prozent, 2.989 Vorfälle) und Italien (+42 Prozent, 2.400 Vorfälle) melden signifikante Zuwächse.
Lediglich vier Länder konnten ihre Zahlen verbessern – darunter Deutschland mit einem Rückgang um 13 Prozent, Irland (-17 Prozent), Dänemark (-41 Prozent) und Polen (-1 Prozent). Diese positiven Beispiele verdeutlichen, dass gezielte Investitionen in Datenschutztechnologien sowie kontinuierliche Schulungen von Mitarbeitenden Wirkung zeigen können.
Seit Inkrafttreten der DSGVO im Jahr 2018 summieren sich die Bußgelder in Europa auf rund 5,9 Milliarden Euro. Irland führt das Ranking mit 3,5 Milliarden Euro an – nicht zuletzt durch die Rekordstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro gegen Meta im Jahr 2023.
Deutschland folgt mit Bußgeldern in Höhe von 89 Millionen Euro, während Österreich mit 45 Millionen Euro zwar im Mittelfeld liegt, jedoch aufgrund einzelner hoher Strafen Aufmerksamkeit erregt. Diese Summen belegen: Datenschutzverstöße bleiben nicht ohne Konsequenzen – weder finanziell noch reputativ.