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Beim 8. Summit Industrie 4.0 in Hall in Tirol stand die Digitalisierung der produzierenden Industrie im Mittelpunkt. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten über die Rolle neuer Technologien, nachhaltiger Konzepte und den Stellenwert der Zusammenarbeit. Der Summit machte einmal mehr deutlich, dass die digitale Transformation von zentraler Bedeutung ist, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und den Industriestandort zukunftsfähig zu machen.
Foto: Plattform Industrie 4.0 Österreich / Harald Kantschieder 8. Summit der Plattform Industrie 4.0 im Salzlager in Hall in Tirol Die österreichische Industrie trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und Wertschöpfung des Landes bei. Über 31.000 Unternehmen im produzierenden Sektor erwirtschafteten 2022 mit über 720.000 Beschäftigten einen Umsatz von knapp 280 Milliarden Euro. Angesichts globaler Herausforderungen wie steigender Energiepreise, Fachkräftemangel und geopolitischen Unsicherheiten wird jedoch deutlich, dass die Branche auf technologische und strukturelle Innovationen angewiesen ist.
Beim 8. Summit Industrie 4.0, organisiert von der Plattform Industrie 4.0 Österreich, tauschten sich rund 300 Fachleute zu den Potenzialen und Herausforderungen der Digitalisierung aus. Der Summit fand in Kooperation mit der Standortagentur Tirol und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg (WISTO) statt, mit dem Vereinigten Königreich als Partnerland.
Die Diskussionen zeigten, dass Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), digitale Zwillinge und Automatisierung entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sind. Beispiele wie der Digitale Produktpass, der die Rückverfolgbarkeit von Materialien und Komponenten fördern soll, unterstreichen den Trend hin zu datengestützten Ansätzen.
Die Digital Factory Vorarlberg, ein Forschungszentrum für cloudbasierte Fertigungssysteme und KI-Anwendungen, bietet Unternehmen Unterstützung bei der Einführung digitaler Prozesse. Auch Projekte wie datahub.tirol, ein EU-konformer regionaler Datenraum, zeigen, wie regionale Initiativen den digitalen Fortschritt vorantreiben können.
Der Summit betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Österreichs produzierende Industrie steht beim digitalen Reifegrad noch vor großen Herausforderungen: Nur 2,6 Prozent der Betriebe erreichen laut Studien den höchsten digitalen Entwicklungsstand. Initiativen wie DIVE (Digitale Industrie Verständlich Erklärt) sollen besonders kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in die Digitalisierung erleichtern.
Die internationale Zusammenarbeit, wie etwa mit dem Vereinigten Königreich, bietet ebenfalls wichtige Impulse. Dort werden bereits umfassende Strategien zur Integration digitaler Technologien umgesetzt, von denen auch Österreich profitieren kann.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Rolle der Mitarbeiter in der digitalen Transformation. Die Plattform Industrie 4.0 betont seit ihrer Gründung 2015 die Bedeutung von Human Centricity, also die Einbindung und Qualifizierung der Beschäftigten im Umgang mit digitalen Technologien. Projekte wie Digital Pioneers zielen darauf ab, technische Berufe für junge Menschen – insbesondere Frauen – zugänglicher zu machen.
Aus- und Weiterbildung wurden als wesentliche Elemente hervorgehoben, um die Akzeptanz digitaler Lösungen in der Belegschaft zu fördern und notwendige Kompetenzen für neue Arbeitsanforderungen zu entwickeln.