Eine neue, von STRATO beauftragte Forsa-Studie zeigt: Für die Mehrheit der Deutschen ist der Cloud-Speicher längst Alltag – doch Vertrauen und Datenschutz stehen zunehmend im Vordergrund. 75 Prozent der Befragten wollen, dass keine außereuropäischen Institutionen Zugriff auf ihre Daten erhalten. Auch die Zahlungsbereitschaft für europäische Anbieter ist deutlich gestiegen.
Cloud-Speicher gehören inzwischen zum digitalen Alltag vieler Menschen in Deutschland. Doch die Frage, wo Daten liegen und wer darauf zugreifen kann, entwickelt sich zu einem gesellschaftlichen Thema – weit über den Business- und Behördenkontext hinaus. Laut der neuen STRATO-Studie 2025 wird digitale Souveränität zunehmend als Grundbedingung verstanden, wenn es um Datenspeicherung und Cloud-Nutzung geht.
Abbildung 1: Nur 25 % der Befragten haben bei außereuropäischen Cloud-Diensten keine datenschutzrechtlichen Bedenken (Quelle: STRATO)
Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) wünschen sich, dass keine außereuropäischen Institutionen Zugriff auf ihre Cloud-Daten haben. Entsprechend legen 73 Prozent Wert auf einen europäischen Serverstandort und die Einhaltung der DSGVO sowie anderer Datenschutzrechte.
67 Prozent äußern Datenschutzbedenken bei Cloud-Diensten aus Nicht-EU-Staaten – vor allem in den älteren Altersgruppen: Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 64 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen 68 Prozent und bei den 60- bis 75-Jährigen sogar 82 Prozent.
Abbildung 2 zeigt die prozentuelle Zustimmung der Altersgruppen zu den Präferenezen im Datenschutz (Quelle: STRATO)
Rund zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) sichern ihre privaten Daten bereits in der Cloud. Für 83 Prozent ist der geräteübergreifende Zugriff das wichtigste Auswahlkriterium, gefolgt von klaren Vertragsbedingungen (58 Prozent) und Verschlüsselung (52 Prozent). Die Hälfte der Befragten nennt den Speicherort in Deutschland oder der EU als entscheidenden Faktor bei der Anbieterwahl.
Auch die Zahlungsbereitschaft hat sich verschoben: 65 Prozent der Cloudnutzer:innen geben an, dass ihnen ein europäischer Serverstandort wichtiger ist als ein niedriger Preis – selbst wenn EU-Anbieter teurer wären. 39 Prozent würden ausschließlich EU-Clouds nutzen, sofern sie preislich gleichauf mit außereuropäischen Angeboten liegen. Im Vergleich zur STRATO-Studie von 2019 ist die Bedeutung europäischer Standorte von 64 auf 73 Prozent gestiegen, die Zahlungsbereitschaft von 52 auf 65 Prozent.
Wer keine Cloud-Dienste nutzt, nennt meist Sicherheitsbedenken als Hauptgrund: 88 Prozent speichern lieber lokal, 79 Prozent befürchten unbefugten Zugriff. Dennoch zeigen sich 40 Prozent der Nicht-Nutzer:innen offen für deutsche Anbieter – insbesondere für Fotos, Backups oder geräteunabhängige Zugriffe.
Zukunftsorientierte Erwartungen betreffen zunehmend intelligente Funktionen: 74 Prozent der Cloudnutzenden wünschen sich automatische Warnungen bei verdächtigen Zugriffen, 63 Prozent Unterstützung beim Aufräumen oder Löschen doppelter Dateien, und 60 Prozent erwarten eine intelligente Suchfunktion. Die Studie zeigt damit, dass moderne Cloud-Dienste nicht nur Speicherplatz, sondern auch Schutz und Struktur bieten sollen.
„Digitale Souveränität ist eine zentrale Erwartung aus allen Teilen der Gesellschaft“, betont STRATO-Geschäftsführer Jens Reich. Es gelte nun, europäische Alternativen auszubauen und Vertrauen durch Transparenz und Sicherheit zu festigen.