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Laut dem aktuellen Microsoft Work Trend Index Special Report verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zusehends. Immer mehr Berufstätige beginnen ihren Arbeitstag vor 6 Uhr morgens und setzen ihn bis spät in die Nacht fort.
Die klassische Vorstellung vom 9-to-5-Job gehört zunehmend der Vergangenheit an. Das zeigt der neue „Work Trend Index Special Report“ von Microsoft, der auf der Analyse von Billionen Produktivitätssignalen aus Microsoft 365 sowie einer weltweiten Befragung von 31.000 Wissensarbeiter*innen basiert. Der Bericht offenbart: Arbeit wird immer weniger durch feste Bürozeiten strukturiert – stattdessen entsteht ein kontinuierlicher Kommunikationsfluss, der sich über den gesamten Tag und bis ins Wochenende zieht.
40 Prozent der befragten Mitarbeitenden rufen bereits vor 6 Uhr morgens ihre E-Mails ab – ein deutliches Zeichen für den wachsenden Druck, früh erreichbar zu sein. Parallel dazu hat die Zahl der Meetings nach 20 Uhr im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent zugenommen. Auch das Wochenende bleibt kaum verschont: 20 Prozent der Beschäftigten, die am Samstag oder Sonntag arbeiten, prüfen ihre E-Mails schon vor Mittag. Ein weiteres Phänomen: Fast ein Drittel (29 Prozent) der Mitarbeitenden greift gegen 22 Uhr erneut auf das Postfach zu.
Im Schnitt erhalten Mitarbeitende täglich 117 E-Mails und 153 Teams-Nachrichten – und werden damit etwa alle zwei Minuten durch digitale Kommunikation unterbrochen. Besonders Dienstag ist der besprechungsintensivste Tag der Woche. Die produktivsten Arbeitszeiten zwischen 9–11 Uhr und 13–15 Uhr werden laut Studie zunehmend durch Meetings blockiert – von denen über die Hälfte spontan ohne vorherige Kalendereinladung stattfinden. Ein Indikator für den Zeitdruck: Die Bearbeitung von PowerPoint-Dateien steigt in den letzten zehn Minuten vor einem Termin um ganze 122 Prozent.
Die zunehmende internationale Zusammenarbeit bringt neue Herausforderungen mit sich: Fast ein Drittel aller Meetings findet inzwischen über mehrere Zeitzonen hinweg statt – ein Anstieg von 35 Prozent seit 2021. Gleichzeitig nehmen Großbesprechungen mit mehr als 65 Teilnehmenden rasant zu. Dies weist auf die wachsende Komplexität moderner Unternehmensstrukturen hin. Kein Wunder, dass 48 Prozent der Mitarbeitenden und 52 Prozent der Führungskräfte ihre Arbeitsumgebung als chaotisch und fragmentiert empfinden.
Um dem Trend entgegenzuwirken, empfiehlt Microsoft drei zentrale Maßnahmen: Erstens das 80/20-Prinzip, bei dem sich der Fokus auf die Aufgaben richtet, die den größten Mehrwert bringen – unterstützt durch den Einsatz von KI für Routinearbeiten. Zweitens sollen Strukturen agiler werden – weg von Hierarchien, hin zu ergebnisorientierten Teams. Drittens wird der Übergang zur Rolle eines „Agent Boss“ propagiert: Hierbei übernehmen KI-Agenten operative Aufgaben, während sich Menschen auf Kreativität und Strategie konzentrieren können.