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Bei der Digitalisierung gibt es in Österreich noch viel Potenzial. Im Vergleich zu digitalen Leadern wie Dänemark, der USA oder Schweden verschenkt man hierzulande gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von bis zu 100 Milliarden Euro bis 2030, wie eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria vorrechnet.
Foto: Stefan Csáky Michael Zettel, Country Managing Director bei Accenture Österreich, Monika Köppl-Turyna, Direktorin bei EcoAustria, Christiane Noll, Country Manager bei Avanade Österreich, Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich bei der Studienpräsentation (v.l.n.r.) Bei Österreichs digitaler Wettbewerbsfähigkeit ist noch Luft nach oben. Laut einer aktuellen Studie zu den Effekten der Digitalisierung auf die heimische Volkswirtschaft, die EcoAustria zusammen mit den Consultern Accenture und Avanade sowie Microsoft Österreich kürzlich in Wien präsentierte, hat Österreich im Vergleich zu digitalen Leadern wie Dänemark, USA und Schweden ein Aufholpotenzial von rund 22 Prozent. Um dieses Potenzial zu nutzen, seien digitale Basiskompetenzen, hochspezialisierte IT-Fachqualifikationen, die Nutzung digitaler Technologien in Unternehmen (besonders für KMU) und technologische Breitbandinfrastrukturen entscheidend, so die Studie weiter. Besonders die Nutzung von Cloud-Services wird immer mehr zum entscheidenden Faktor: Sie erklärt laut Studie bereits rund zwei Drittel der Unterschiede in der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der Staaten.
Gelingt es Österreich, zu den digitalen Champions in Europa aufzuschließen, bietet sich ein enormes Wachstumspotenzial: Makroökonomischen Schätzungen zufolge kann die Verbesserung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit um nur ein Prozent das BIP pro Kopf um 0,16 Prozent steigern. Bei Realisierung des Aufholpotenzials würde sich daraus kumuliert bis 2030 eine Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung von rund 100 Milliarden Euro ergeben, rechnet die Studie vor.
„Die digitale Transformation hat einen nachweisbaren Effekt auf unsere Volkswirtschaft. Wenn Österreich zu den digitalen Champions aufschließt, steigt unser BIP jährlich um bis zu 17,4 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent – was rund 700 Euro mehr an Konsum pro Kopf bedeutet. Weiters trägt dies zu höheren Steuereinnahmen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei", betonte Michael Zettel, Country Managing Director von Accenture Österreich, bei der Studienpräsentation. Auch der Arbeitsmarkt würde profitieren: Sollte Österreich zum digitalen Champion aufsteigen, ergäben sich daraus laut der Studie rund 37.000 zusätzliche Arbeitsplätze.
Um im Spitzenfeld der Digitalisierung anzukommen, sind mehrere Faktoren entscheidend, wie Christiane Noll, Geschäftsführerin bei Avanade Österreich, erklärte: „Die Digitalisierung hat direkt und indirekt positive Effekte auf Österreichs Wirtschaft. Die Investition in Infrastruktur, Software und Anwendungen schafft direkte Wertschöpfung. Darauf aufbauend folgen Produkt- und Prozessinnovationen, mehr Produktivität und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit“. Noll betonte auch die Bedeutung digitaler Bildung: „Für den Weg an die Spitze müssen wir die digitalen Kompetenzen vorantreiben. Sie sind Grundvoraussetzung für den Erfolg.“ Dabei sei nicht nur die Förderung digitaler Skills von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern essenziell. Digitale Bildung sollte vor allem in das Bildungssystem integriert werden, um den Arbeitskräften von morgen den verantwortungsvollen Umgang mit Technologien frühzeitig zu vermitteln, forderte die Geschäftsführerin.
Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit.