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Im April holte das Österreichische Weltraum Forum den roten Planenten auf die Erde, um sich auf künftige Mars-Missionen vorzubereiten. Eine ausfallsichere Kommunikation ist dabei ein entscheidender, hochkritischer Faktor. Für die sorgt unter anderem LANCOM Systems – deutscher Netzwerk-Spezialist mit einer sehr aktiven österreichischen Tochter.
Foto: ÖWF/Florian Voggeneder WLAN-Antennen auf der Rückseite der Raumanzüge übertragen Vitaldaten der Analog-Astronaut:innen. Auch die Kommunikation im Feld und zur Bodenstation läuft über WLAN. Zumindest per Simulation klappte es: Drei Wochen lang war der Mars kürzlich auf der Erde zu Besuch. Die Location war dabei ganz auf den Gast ausgerichtet: In der armenischen Provinz Ararat erprobten auf der 14. Mars-Analog-Mission AMADEE-24 sechs Astronaut:innen Ausrüstung, Arbeitsabläufe und die Durchführung von Experimenten unter Bedingungen, die der Realität auf dem roten Planeten möglichst nahe kommen. Und diese könnte ein erstes Team von der Erde schon in den nächsten 20 bis 30 Jahren tatsächlich erleben. Um sich darauf möglichst perfekt vorzubereiten, simuliert das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) in regelmäßigen Abständen Expeditionen in marsähnlichen Umgebungen auf der Erde. Dabei sorgt die hochrobuste WLAN-Technik des deutschen Netzwerkausrüsters LANCOM Systems sehr mehr als zehn Jahren für eine ausfallsichere Kommunikation und Datenübertragung im Feld.
Für Missionsleiter und ÖWF-Direktor Dr. Gernot Grömer ist das ein extrem sensibler Aspekt: „Eine ausfallsichere Kommunikation ist für unsere Analog-Astronaut:innen genauso wichtig wie Sauerstoff zum Atmen. Die Technik und die Netzwerkgeräte von LANCOM bilden das Rückgrat unserer Kommunikationsinfrastruktur und müssen deshalb absolut robust sein und auch einmal einem Sandsturm, Hitze oder Eiseskälte trotzen.“
Das Testgelände der gerade eben in Armenien absolvierten Mission liegt auf einem Hochplateau nahe der Stadt Armash. Dort probten sechs Analog-Astronaut:innen abgeschottet von der Außenwelt den Ernstfall. Verlassen durften sie das Habitat nur in speziell entwickelten Raumanzügen. Gespickt mit Sensoren, überwachen diese mehr als 50 Messparameter wie Herzfrequenz, Körpertemperatur, CO2- und Sauerstoffgehalt. WLAN-Antennen auf der Rückseite der Anzüge übertragen die lebenswichtigen Daten. Auch die Kommunikation im Feld und zur Bodenstation, die Übertragung der Forschungsdaten sowie die Steuerung verschiedener robotischer Vehikel mit hohem Bandbreitenbedarf läuft über WLAN. Möglich wird dies durch leistungsstarke Router und Outdoor Access Points, die – auf Fotostativen montiert – über Richtfunkstrecken ein hochverfügbares Drahtlosnetz aufbauen.
Für LANCOM Systems war es schon die sechste gemeinsame Mission mit dem ÖWF – so meisterten die Hardware und das Know-how made in Germany bereits 2013 in Marokko, 2015 am Kaunertaler Gletscher in Tirol, 2018 im Oman sowie 2021 in der israelischen Negev-Wüste die sogar – zumindest simulierten – extraterrestrischen Herausforderungen. Bis zur nächsten Marsmission wird es aber dank der rasant voranschreitenden Digitalisierung auch auf der Erde und da auch für die LANCOM-Tochter in Österreich genügend spannende Herausforderungen geben – in Form von immer vielfältigeren Use Cases und zunehmenden Bedarf für eine gleichermaßen robuste wie intelligente Netzwerk-Technik.