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Gastbeitrag: Welchen konkreten Nutzen bringt KI in der Logistik? Über Herausforderungen und Chancen für die Branche berichtet Jens Heinrich.
Foto: EPG Der Autor Jens Heinrich ist CTO von EPG, Anbieter eines Supply-Chain-Execution-Systems (SES) Fragt man Apples Sprachassistentin Siri, ob sie eine künstliche Intelligenz (KI) ist, antwortet sie: „Ich bestehe aus Speicher, Silizium und meinen Überzeugungen“. So richtig mit der Wahrheit rausrücken will Siri also nicht. Dabei ist es kein Geheimnis, dass sprachgesteuerte Digitalassistenten selbstlernende, künstliche Intelligenzen sind. Im Consumer-Bereich ist KI also längst etabliert. Jetzt hält die Technologie auch Einzug ins Lager – und optimiert die Logistik. Doch bei vielen Unternehmen ergeben sich beim Thema künstliche Intelligenz noch viele offene Fragen: In welchen Bereichen lohnt sich der Einsatz von KI heute schon? Welche Basis muss ich in meinem Unternehmen überhaupt schaffen? Und nicht zuletzt die Frage: Welchen konkreten Nutzen bringt KI in der Logistik?
Künstliche Intelligenz ist heute längst keine Fiktion mehr. Neben den bekannten virtuellen Assistenten im privaten Bereich arbeiten auch Gesichtserkennungssysteme, mit denen sich Computer und Smartphones entsperren lassen, mit KI. Ein weiteres Beispiel aus dem Consumer-Bereich sind Sprach-Apps, die Anwender mittels Natural Language Processing beim Erlernen einer neuen Sprache unterstützen. Im Business-Bereich sorgt KI vor allem für eine höhere Produktivität und Effizienz. Chatbots beispielsweise helfen Unternehmen als virtuelle Agenten dabei, den Kundensupport zu optimieren, da mit ihnen die Beantwortung von Kundenanfragen automatisiert werden kann. Online-Produktempfehlungen im Retail oder vorausschauende Wartung im Maschinenbau sind weitere Anwendungsfelder.
Foto: EPG Auf KI basierende kognitive Systeme besitzen die Fähigkeit, zu lernen, Muster zu erkennen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten oder selbst Prozesse anzustoßen Auf KI basierende kognitive Systeme besitzen die Fähigkeit, zu lernen, Muster zu erkennen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten oder selbst Prozesse anzustoßen. Aufgrund dessen sind sie in der Lage, die Mitarbeiter im Lager bei Entscheidungen zu unterstützen oder sie bereits im Vorfeld auf wahrscheinlich eintretende Ereignisse hinzuweisen. Und genau von diesen Fähigkeiten – nämlich der unterstützenden Funktion von KI – kann die Logistikbranche bereits jetzt schon profitieren. Denn nie waren die Anforderungen so hoch. In nahezu keiner anderen Branche ist der Wettbewerbs- und Zeitdruck so groß. Die Kundenerwartungen steigen. Lieferverzögerungen oder Fehler werden nicht toleriert. Hier kommt auch das Thema Datenqualität ins Spiel: Mangelhafte Artikelstammdaten beispielsweise können zu Fehllieferungen führen, was sich wiederum auf die Kundenzufriedenheit auswirkt. Für die Steuerung der Supply Chain und die stetige Optimierung von Prozessen ist heute ein enormes Expertenwissen gefragt. Dieses ist jedoch oft nur auf einzelne Personen verteilt, so dass es für Mitarbeiter nicht immer verfügbar ist, beispielsweise während der Urlaubszeit oder Krankheit eines Vorgesetzten.
Die Basis für den Einsatz von KI-gestützten Systemen ist die Digitalisierung der Prozesse. Viele Unternehmen haben die Chance bereits erkannt und damit begonnen, alle Teilnehmer und eingesetzten Systeme der Supply Chain miteinander zu vernetzen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Dadurch stehen alle relevanten Daten der Lieferkette transparent zur Verfügung. Der Einsatz von KI verspricht eine smarte Nutzung dieser Daten und somit eine Effizienzsteigerung. Kurz: Die Integration von KI hebt die Logistik auf ein neues Level. Innerhalb des Lagers bieten sich viele Einsatzbereiche, in denen KI als Assistenzsystem die Mitarbeiter effizient unterstützt.