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Die innovative Wiener Software-Schmiede ByteSource erweitert seit 15 Jahren Schritt für Schritt gleichermaßen kontinuierlich wie erfolgreich ihr Portfolio, um neue Entwicklungen und Technologien zu integrieren. Mit dem nächsten Schritt hat man jetzt gleich zwei Stufen auf einmal genommen: die geografische Expansion nach Deutschland und KI als logische inhaltliche Fortsetzung der eigenen Kompetenzfelder – und zugleich als neue, zentrale Säule, um die Kunden bei einer agilen Transformation durchgängig zu unterstützen. Ein Interview mit ByteSource-KI-Experte und Deutschland-Geschäftsführer Ivo Titscher.
Foto: Foto: ByteSource Ivo Titscher, Geschäftsführer von ByteSource Deutschland und KI-Experte: "KI liefert Unternehmen jetzt den Hebel, um die Digitale Transformation tatsächlich zu realisieren und um dramatische positive Effekte zu erzielen." Ivo Titscher repräsentiert die beiden jüngsten Erweiterungen von ByteSource in einer Person. Als Geschäftsführer der ByteSource Deutschland GmbH ist er vom Sitz in Frankfurt aus maßgeblich dafür verantwortlich, den erfolgreichen Eintritt, den der österreichische Solutions-Spezialist auf dem deutschen Markt – auch schon bei dem einen oder anderen Global Player – bereits geschafft hat, weiter auszubauen. Zugleich ist er das Mastermind für das neue Kernkompetenzfeld KI – das Thema, zu dem er schon vor 20 Jahren seine Diplomarbeit im Psychologiestudium geschrieben hat. Viele der Dinge, mit denen er sich seit damals beschäftigt, werden jetzt durch die verfügbaren Technologien und Rechenleistungen erstmals tatsächlich möglich und umsetzbar. Deshalb ist die KI für Titscher der Baustein, der nun auch die Reise von ByteSource wirklich komplett macht.
it&t business: Herr Titscher, wie sieht die Herangehensweise von ByteSource zum Thema KI als neue Kernkompetenz aus und inwiefern ist auch die Expansion nach Deutschland damit verzahnt?
Ivo Titscher: BytesSource steht für die Praxis, in dem man konkrete Lösungen baut, in den Code eingreift und so weiter. Auf dieser Basis ist das Unternehmen gewachsen und hat dabei die Themen und Kompetenzen – von agiler Software-Entwicklung über Cloud bis zu DevOps – Schritt für Schritt ausgeweitet und rund um diese Themen Partnerschaften aufgebaut, wie etwa mit AWS und Atlassian. Die geografische Erweiterung nach Deutschland und die der ByteSource-Kompetenzen um KI machen diese Aufstellung jetzt komplett. Zum einen ist KI ein Trend, der global wirkt, und die Präsenz in einem größeren Markt bringt für unsere Arbeit eine Menge wichtiger Impulse. Und thematisch bildet KI die Säule, die den Kompetenz-Kanon von ByteSource nun vervollständigt, um die Digitale Transformation und die dafür nötige Agilität wirklich durchgängig und integrativ umzusetzen.
it&t business: Das heißt, Sie sehen KI vor allem als ein Werkzeug und Hebel für die Digitale Transformation?
Ivo Titscher: Bei allem Hype, der gerade um die KI herrscht, muss man sie immer im Kontext sehen, und der ist immer noch die Digitale Transformation – und dazu gehören all die Faktoren, die sich unter modernem und agilem Arbeiten zusammenfassen lassen. Die Arbeit soll einfacher, effektiver und produktiver werden, und sie soll auch mehr Spaß machen. Man muss bei KI differenzieren: Das eine sind die LLM-Modelle von Amazon oder Open AI – die sind für uns nur die Grundlage, auf die wir aufbauen. Für uns sind Szenarien spannend, in denen beispielsweise die Techniker:innen eines Kunden alle möglichen Teile unterschiedlichster Zulieferer warten und instand halten müssen, und sich bislang im Notfall aus zig Handbüchern eine Antwort heraussuchen müssen, wenn es zum Beispiel bei einer Hydraulikpumpe ein Problem mit dem Regler gibt. Usere KI-Assistenten können hier helfen.
it&t business: Was macht diese Szenarien für Sie so spannend?
Ivo Titscher: Dass wir hier all die Cloud- und Entwicklungs- und DevOps-Kompetenzen, die ByteSource aufgebaut hat, in ihrer Gesamtheit nutzen. Wir nehmen den Content, der uns, zum Beispiel eben in Handbüchern und Dokumentationen, zur Verfügung steht, bereiten den auf und zerlegen die Textdokumente in kleine Teile. Daraus machen wir Indices und Vektoren und verwenden sie für den Dialog mit einem Chat GPT Bot mit generativer KI, in dem die Techniker:innen dann wie in einem normalen Gespräch Fragen stellen können und Antworten erhalten. Abgesehen vom direkten Nutzen ist so ein Use Cases zugleich auch ein Paradebeispiel, das viele Unternehmen sofort umsetzen könnten – schon alleine um zu lernen, wie sich das anfühlt, selbst mit KI zu arbeiten und daraus Erkenntnisse für weitere, komplexere Use Cases mitzunehmen. Wie schnell lassen sich Effekte erzielen? Welchen wirtschaftlichen Nutzen bringt es? Solche Erfahrungen im eigenen Haus zu sammeln, ist sehr wichtig.
it&t business: Eigentlich könnte man meinen, dass gerade das Thema KI in vielen Unternehmen als zu komplex gesehen wird, um dazu eigene Skills aufzubauen und deshalb als eines, das sich besonders gut eignet, um auf das Know-how externer Spezialisten, wie etwa ByteSource, zuzugreifen?
Ivo Titscher: Wir können unsere Kunden dabei unterstützen, die Voraussetzungen für die Nutzung von KI zu schaffen, zum Beispiel die nötige Cloud-Umgebung, oder auch die internen Entwickler zum Umgang mit KI zu befähigen. Natürlich bringen wir uns auch bei der Entwicklung ein und arbeiten beispielsweise in übergreifenden Scrum-Teams mit, aber entscheidend ist, das Verständnis für KI möglichst rasch und möglichst breit ins jeweilige Unternehmen zu bringen. Man kann den Betrieb von bestimmten Lösungen oder andere Teilaufgaben outsourcen, aber nicht die Digitale Transformation an sich. Wenn es um die eigene Wertschöpfungskette geht und darum, wo sich digitale Wertströme für den Unternehmenserfolg generieren lassen, müssen sich die Unternehmen selbst mit KI beschäftigen. Unsere Rolle ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, dieses Verständnis für KI zu entwickeln.
it&t business: Was sind Knackpunkte, damit sich dieses Verständnis entwickelt?
Ivo Titscher: Für uns selbst ist es ein enormes Asset, hier nicht nur übergreifende technologische Kompetenzen einbringen zu können, um die technische Integration von KI zu ermöglichen, sondern auch eine Reihe anderer Skills, die wir bei der Entwicklung unseres Kompetenz-Portfolios aufgebaut haben. Das betrifft agile Methodik genauso wie organisatorische Modelle und Best-Practice-Schemata, um letztlich das Ziel und den Nutzen einer Digitalen Transformation auch für die Geschäftsleitung transparent und greifbar zu machen: Was bedeutet das für die eigenen Management-Prozesse? Welche Voraussetzungen sind notwendig, um sinnvolle Piloten umzusetzen? Der wichtigste Knackpunkt ist aber, im Unternehmen des Kunden die richtige Botschaft für den Einstieg in die die KI und in die Digitale Transformation zu vermitteln.
it&t business: Und wie lautet diese Botschaft?
Ivo Titscher: In vielen Unternehmen erleben wir nach wie vor, dass man nicht wirklich davon überzeugt ist, eine echte Digitale Transformation zu schaffen – weil das zu umfangreich und zu komplex erscheint. Weil es häufig viel zu lange dauert, bis sich etwas ändert, und weil diese Änderungen dann letztlich in vielen Fällen nichts wirklich Dramatisches bewirken, außer dass viel Geld von Beratungsdienstleistungen aufgefressen wurde. Diese skeptische Einschätzung ist durch Erfahrungen aus der Vergangenheit entstanden, sie stimmt heute aber nicht mehr. Durch Technologie und hier eben insbesondere durch KI werden Dinge möglich, die man sich vor zwei Jahren nicht träumen hat lassen. Deshalb ist unsere Botschaft an unsere Kunden: KI liefert Euch heute den Hebel, um die Digitale Transformation tatsächlich zu realisieren und um dramatische positive Effekte zu erzielen. Und dazu braucht es keine Rocket Science, die nur Expert:innen verstehen. KI wird wie Wasser überall hinfließen und sich nicht nur auf spezifische Bereiche begrenzen lassen. Deshalb ist es entscheidend, sich ernsthaft damit zu befassen, wie und wo KI im eigenen Unternehmen den größten Nutzen bringen kann, und unsere Aufgabe ist es, unsere Kunden dazu zu empowern.