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Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten fahren Unternehmen weltweit Sparkurse, setzen dabei aber gleichzeitig verstärkt auf Künstliche Intelligenz und die Digitale Transformation. Investitionen in Nachhaltigkeit erachten hingegen nur zwei Drittel der Firmen für notwendig.
Fast die Hälfte der Unternehmen weltweit investiert bereits in KI-Technologie, ebenso viele planen Investitionen.
Foto: EY
Gunther Reimoser, EY Österreich: "Unternehmen müssen einen konsequenten Sparkurs einschlagen, um in der Lage zu sein, an den entscheidenden Stellen kräftig zu investieren."
Unternehmen weltweit verschieben geplante Investitionen und passen Lieferketten angesichts hoher Inflation, unsicherer Konjunkturaussichten und geopolitischer Spannungen an. Laut dem CEO Survey 2023 der Beratungsgesellschaft EY planen 40 Prozent der Unternehmen solche Anpassungen, während 37 Prozent eine Verlagerung der Betriebsstätte erwägen, hauptsächlich aufgrund der zunehmenden Fragmentierung der Weltwirtschaft und Handelsbeschränkungen.
Trotz ökonomischer Unsicherheiten zeigen Unternehmen eine klare Bereitschaft zur Investition in Künstliche Intelligenz (KI). Die Umfrage zeigt, dass 43 Prozent bereits in KI investieren und 45 Prozent weitere Ausgaben planen. Nur 12 Prozent der befragten Unternehmensführer:innen halten KI-Innovationen für entbehrlich.
Die EY-Umfrage, die auf Antworten von 1.200 Vorstandsvorsitzenden in Großunternehmen weltweit basiert, macht die Bedeutung von KI für anstehende Transformationsprojekte deutlich. Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich, betont, dass Unternehmen an anderen Stellen sparen müssen, um in disruptive Technologien wie KI investieren zu können. „Einerseits steigt der Kostendruck, viele Unternehmen leiden unter hohen Energie- und Rohstoffpreisen, einer unbefriedigenden Auftragslage und einer sinkenden Kauflaune. Anderseits gibt es eine enorme Dynamik bei der Transformation in Richtung Digitalisierung, die aktuell durch den KI-Boom nochmal massiv beschleunigt wird. Für viele Unternehmen heißt das: Sie müssen einen konsequenten Sparkurs einschlagen, um in der Lage zu sein, an den entscheidenden Stellen kräftig zu investieren“, so Reimoser.
Neben dem KI-Boom und den verstärkten Transformationstendenzen haben Unternehmen anscheinend wenig Ressourcen, um sich um nachhaltiges wirtschaftliches Handeln zu kümmern. 34 Prozent der Unternehmen weltweit sehen keine Notwendigkeit, in Richtung Nachhaltigkeit zu investieren. Gunther Reimoser mahnt jedoch, dass eine stringente Nachhaltigkeitsstrategie überlebenswichtig sei und nicht vernachlässigt werden dürfe, da sie eng mit der digitalen Transformation verbunden ist und langfristige Stabilität sichert. „Beide Trends haben einen so umfassenden Einfluss auf die gesamte Wertschöpfung und das wirtschaftliche Umfeld, dass kein Unternehmen hier an der Seitenlinie stehen kann – auch nicht in Zeiten einer Konjunkturflaute“, so der EY-Partner.
Den EY CEO Survey 2023 gibt es hier zum Downloaden.