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Gastbeitrag: Traditionell war die Automatisierung von Geschäftsprozessen eine aufwendige und teure Angelegenheit, die viel Zeit und Fachwissen erforderte. Low-Code-Plattformen tragen dazu bei, dies grundlegend zu ändern – wie bei der Optimierung von Lieferketten. Von Andreas Dangl.
Foto: Fabasoft
Der Autor Andreas Dangl ist Entrepreneur und Geschäftsführer der Fabasoft Approve, einem Anbieter für das Management technischer Daten und Dokumente.
Die vergangenen beiden Jahre haben die Supply-Chains vor beispiellose Herausforderungen gestellt. Dazu gehören Lieferengpässe und -blockaden, schwankende Verbrauchernachfrage, Hafenüberlastungen und ein unsicheres politisches Umfeld. Laut dem aktuellen MHI Industry Report sind diese Schwierigkeiten die wesentliche Ursache für die Inflation und andere Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage. Daher sehen viele Expertinnen und Experten die Leistungsverbesserung der Lieferketten als Schlüssel zur wirtschaftlichen Erholung.
Angesichts dessen überrascht es nicht, dass 64 Prozent der von MHI befragten Unternehmen ihre Ausgaben für technologische Innovationen in der Supply-Chain deutlich erhöhen. Ganz oben auf der Liste der Digitalisierungsmaßnahmen: Cloud-Computing, das mittlerweile die Standardplattform für die meisten Supply-Chain-Anwendungen ist. Es weist mit 40 Prozent die höchste Akzeptanzrate auf.
Daten sind von zentraler Bedeutung – insbesondere dann, wenn es darum geht, Störungen in der Lieferkette zu vermeiden und zu beheben. Um maximale Transparenz zu erreichen, muss ein innovatives Softwaresystem alle Beteiligten entlang der Lieferkette sowie die erzeugten Daten samt den zu erledigenden Aufgaben identifizieren und organisieren.
Last, but not least werden Low-Code-/No-Code-Technologien immer wichtiger. Gartner prognostiziert für den weltweiten Markt in diesem Bereich ein Wachstum von 20 Prozent allein im Jahr 2023. Damit reagieren Unternehmen unter anderem auf die wachsenden Anforderungen an eine schnelle Anwendungsbereitstellung und hochgradig angepasste Automatisierungs-Workflows – zwei Voraussetzungen für eine flexible Lieferkette. Außerdem wirkt Low-Code dem Fachkräftemangel entgegen, da es auch Personen ohne tiefergehende Programmierkenntnisse möglich ist, Geschäftsprozesse schnell und einfach zu automatisieren.
Wie die genannten Technologien miteinander kombiniert die Digitalisierung der Supply-Chain vorantreiben, zeigt das Beispiel des innovativen Managements technischer Daten- und Dokumente im Industrieumfeld.
In der digitalen Supply-Chain fallen zahlreiche Dokumente an: Spezifikationen, Maßzeichnungen, Zertifikate oder 3D-Modelle in verschiedenen Versionen und aus unterschiedlichsten Systemen. In einem spezialisierten Daten- und Dokumentenmanagement-System sind diese Informationen für alle an der Lieferkette Beteiligten (mit der entsprechenden Berechtigung) in einer gemeinsamen Datenumgebung jederzeit zugriffsbereit gespeichert – und das in der jeweils aktuellen Version. Die Cloud-Basis erlaubt es auch, schnell und einfach neue Lieferanten in das Ökosystem aufzunehmen, was der Lieferkette eine höhere Flexibilität verleiht.
Ein weiteres Merkmal einer intelligenten Dokumentenmanagement-Umgebung ist die Bereitstellung von Lieferketten-Workflows. Damit behalten die Unternehmen in einer Supply-Chain jederzeit den Überblick darüber, wer welche Aufgabe wann zu erledigen hat.
Genau hier kommt Low-Code/No-Code ins Spiel. Ein smartes Daten- und Dokumentenmanagement ermöglicht es Betrieben, Prozesse durch grafische Drag-and-drop-Werkzeuge schnell und einfach zu automatisieren. Dadurch können Verantwortliche Prozesse schnell und kosteneffizient optimieren, ohne auf teure externe Beratungsunternehmen oder interne IT-Abteilungen angewiesen zu sein.
Dieser Ansatz erleichtert auch die schnelle und einfache Reaktion auf sich ändernde Geschäftsbedingungen. Mitarbeitende in den Fachabteilungen modifizieren Workflows in Echtzeit, um Abläufe entlang der Lieferkette zu steuern.
Auf den Punkt gebracht: Low-Code in Kombination mit Cloud-Technologie und transparentem Datenmanagement hat in einem modernen Industrieumfeld das Potenzial, die Digitalisierung der Supply-Chain voranzutreiben und es mit den aktuellen Herausforderungen in diesem Bereich aufzunehmen.
Link: www.fabasoft.com/approve