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Österreichs Gesundheitssystem krankt an der mangelnden Verfügbarkeit digitaler Daten. Eine Talkrunde in der finnischen Botschaft zeigte Best Practices aus dem hohen Norden auf.
Foto: FINNCHAM
Moderatorin Katharina Proske, K-Businesscom, mit den Diskutant:innen Oskari Eskola, BeeHealthy, Susanne Erkens-Reck, Roche Austria, und Michael Binder, Wiener Gesundheitsverbund (v.l.)
Das Grundproblem des Gesundheitssystems ist seit Jahren dasselbe: Zersplitterung und Silodenken verhindern die zielgerichtete Kooperation aller Stakeholder. Darunter leidet unter anderem der Zugang zu Gesundheitsdaten, was wiederum profunde Analysen und rasche Entscheidungen verhindert – so die Ausgangslage der aktuellen Veranstaltung der Roundtable-Serie „Eco-Talks“, zu der Finnlands neue Botschafterin in Österreich Nina Vaskunlahti kürzlich lud.
Die Diskussion ging der Frage nach, welche Herausforderungen in punkto Digital Healthcare bestehen und wie technologieaffine Länder wie Finnland diese meistern. Oskari Eskola, CEO der finnischen Gesundheitsplattform BeeHealthy, berichtete, dass es in Finnland selbstverständlich sein, dass Patienten ihre Laborergebnisse selbstständig in einer App abrufen können, was wiederum zu mehr Akzeptanz für die weitere Verwendung von Gesundheitsdaten führe. Susanne Erkens-Reck, Geschäftsführerin Roche Austria, unterstrich den hohen Stellenwert der Diagnostik als wichtige Grundlage für Ärzte und deren Behandlungsansätze. Die vielfältigen Ausformungen von Krankheiten bräuchten für eine erhöhte Heilungschance Vergleichbarkeit. Genau dazu sei die Vernetzung von Daten ein relevanter Baustein. Michael Binder, Ärztlicher Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, plädierte dafür, die Zuständigkeiten in der Finanzierung eindeutiger zu gestalten. Das vereinfache Zuständigkeiten und fördere rasche Entscheidungen. Binder forderte in diesem Zusammenhang mehr Optimismus: noch nie in der Geschichte der Medizin gab es in so kurzer Zeit so viele maßgebliche Innovationen zur Behandlung und Heilung von Krankheiten.
Unter den Gästen befanden sich unter anderem Thomas Brezina, K-Businesscom, Robert Kaup, Tietoevry, Sanna Sipilä-Axnix, Business Finland, Franz Oberndorfer, Gesundheitsverbund, Markus Müller, TPA, Mia Hietakivi, Andritz, Mika Hammarberg, Stora Enso, Maya Halebic, British Embassy, Sandra Heissenberger, Magistratsdirektion der Stadt Wien, und Niko Andersson, Bank Austria. Durch den Abend führte FINNCHAM Austria Präsident Johannes Axnix.
Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte die finnische Gruppe „Duo Sattuma“. Beim abschließenden Networking-Buffet bot Spitzenkoch Tero Räsänen kulinarische Spezialitäten aus Finnland.