Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene   >   
Schwarz Digits launcht App „omniac“ zum Schutz digitaler Identitäten 21. 03. 2025
Im Rahmen der Cyber Security Conference 2025 stellte Schwarz Digits die neue App „omniac“ vor – einen digitalen Schutzschild für persönliche Daten. Begleitet wurde der Launch von der Präsentation des aktuellen Cyber Security Reports. Der österreichische Markt muss sich noch gedulden: Der Roll-out startet hierzulande erst im Sommer.
Dell erweitert AI Factory with NVIDIA 21. 03. 2025
Ein Jahr nach dem Start der Dell AI Factory with NVIDIA bringt Dell Technologies neue Lösungen für KI-Entwicklung, Infrastrukturausbau und Datenmanagement auf den Markt. Die Neuerungen umfassen leistungsstarke Workstations, Server, Software und Services – mit Fokus auf Skalierbarkeit, Performance und Integration.
Validierung durch NVIDIA ebnet Weg für KI-gestützte Dateninfrastrukturen 21. 03. 2025
NetApp hat bekannt gegeben, dass seine Enterprise Storage-Systeme mit ONTAP von NVIDIA für KI-Training und -Inferencing zertifiziert wurden. Unternehmen profitieren damit erstmals von getesteten Konfigurationen und einer integrierten Infrastruktur für anspruchsvolle KI-Workloads.
Fast die Hälfte aller neuen Unicorns 2025 aus dem KI-Sektor 20. 03. 2025
Künstliche Intelligenz (KI) bleibt der dominierende Faktor im globalen Startup-Umfeld. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass 48 Prozent der neuen Unicorns im Jahr 2025 aus dem KI-Sektor stammen. Besonders stark ist der Fokus auf Healthcare-Technologie, während geopolitische Entwicklungen den Markt beeinflussen.
Quantencomputing und klassische Rechenleistung vereint 19. 03. 2025
Die Integration von Quantencomputing in bestehende Hochleistungsrechner (HPC) rückt einen Schritt näher an die Praxis. Quantum Brilliance und das Pawsey Supercomputing Research Centre haben einen hybriden Workflow entwickelt, der Quanten- und klassische Prozessoren nahtlos kombiniert. Durch den Einsatz von NVIDIA Superchips eröffnet sich für Forschende und Unternehmen eine neue Möglichkeit, leistungsfähige Quanten- und klassische Systeme gemeinsam für anspruchsvolle Berechnungen zu nutzen.
HPE und NVIDIA beschleunigen den Einsatz von KI für schnellere Wertschöpfung 18. 03. 2025
Hewlett Packard Enterprise (HPE) und NVIDIA stellen neue KI-Lösungen vor, die Unternehmen eine optimierte Leistung, verbesserte Sicherheit und gesteigerte Energieeffizienz bieten. Die neuen Angebote sollen den Einsatz von generativer, agentischer und physischer KI beschleunigen und eine nahtlose Integration in Unternehmensstrukturen ermöglichen.
Datenschutzbedenken treiben Kunden zum Markenwechsel 18. 03. 2025
Der Thales 2025 Digital Trust Index zeigt, dass das Vertrauen der Verbraucher in digitale Dienste branchenübergreifend weiter sinkt. Besonders Gen-Z-Kunden sind skeptisch, während Datenschutzbedenken immer häufiger zum Wechsel von Marken führen. Welche Sektoren noch am besten abschneiden und wo der größte Vertrauensverlust zu verzeichnen ist, zeigt die aktuelle Untersuchung.
Trend Micro erneut als "Channel Champion" ausgezeichnet 17. 03. 2025
Trend Micro wurde von Canalys in der Global Cybersecurity Leadership Matrix 2025 erneut als "Champion" ausgezeichnet. Damit sichert sich das Unternehmen diesen Titel bereits im dritten Jahr in Folge. Besonders hervorgehoben wurden die Innovationskraft im Go-to-Market-Bereich und das nachhaltige Engagement für seine Partner.
ServiceNow erweitert seine Plattform um KI-Agenten zur Prozessautomatisierung 13. 03. 2025
ServiceNow hat mit der Yokohama-Version seiner Now-Plattform neue KI-Agenten vorgestellt, die Arbeitsabläufe in Unternehmen effizienter gestalten sollen. Sie sollen nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch Abläufe automatisieren und sicherer gestalten.
Manuela Mohr-Zydek ist neue Country Managerin bei Salesforce Österreich 13. 03. 2025
Manuela Mohr-Zydek die Leitung von Salesforce Österreich übernommen. Sie bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in Vertrieb und Marketing globaler Unternehmen mit und hat sich als Expertin für digitale Transformation und Change-Management etabliert. Mit ihrem Fokus auf innovative Technologien und KI-gestützte Automatisierung möchte sie die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen im internationalen Kontext stärken.
Microsoft AI Tour Wien: KI als Wachstumstreiber für Unternehmen 12. 03. 2025
Die Microsoft AI Tour machte erneut Station in Wien und brachte mehr als 2.000 Fachleute und Technologieinteressierte zusammen. Im Mittelpunkt standen praxisnahe Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) und innovative Lösungen wie Microsoft 365 Copilot, die Unternehmen helfen, Prozesse zu automatisieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Cellnex Austria wird zu Optimus Tower Austria 12. 03. 2025
Österreichs größter unabhängiger Kommunikationsinfrastrukturanbieter firmiert um: Die bisherige Cellnex Austria (OnTower Austria GmbH) tritt ab sofort unter dem neuen Namen Optimus Tower Austria GmbH auf. Die Umbenennung folgt der Übernahme durch ein Konsortium aus Vauban Infrastructure Partners, EDF Invest und MEAG. Am Geschäftsbetrieb und der Marktstellung ändert sich nichts.
LANCOM Systems mit neuer Doppelspitze 10. 03. 2025
Der Gründer und bisherige Geschäftsführer von LANCOM Systems, Ralf Koenzen, hat die Unternehmensleitung zum 1. März 2025 abgegeben und ist als Vorsitzender in den Aufsichtsrat gewechselt. Die Geschäftsführung übernehmen nun Constantin von Reden und Robert Mallinson.
ATIX veröffentlicht Hangar für Headless Kubernetes 10. 03. 2025
ATIX hat mit Hangar eine Software zur Verwaltung von Kubernetes-Clustern vorgestellt, die auf den "Headless Kubernetes"-Ansatz setzt. Die Lösung ermöglicht eine zentrale Steuerung der Kubernetes-Control Planes innerhalb von Kubernetes selbst. Dadurch sollen Unternehmen mehr Sicherheit und Flexibilität bei der Nutzung ihrer Workernodes erhalten.
Hybrides Einkaufsverhalten auf dem Vormarsch 07. 03. 2025
Eine neue Studie von Shopfully und Reppublika Research & Analytics zeigt, wie sich das Einkaufsverhalten in Österreich verändert. Während der stationäre Handel in einigen Bereichen weiterhin stark bleibt, nimmt die Bedeutung digitaler Informationskanäle und hybrider Kaufprozesse rapide zu. Besonders im Bereich Elektronik, Mode, Möbel und Gartenbereich setzen Konsumenten und -innen zunehmend auf digitale Lösungen.
15 Prozent der PCs im Gesundheitswesen mit Sicherheitsmängeln 06. 03. 2025
Eine neue Studie von Absolute Security zeigt, dass ein erheblicher Teil der IT-Systeme im Gesundheitswesen gravierende Sicherheitsmängel aufweist. Fehlende Sicherheitskontrollen, verspätete Updates und unregulierte KI-Nutzung erhöhen das Risiko für Cyberangriffe und Compliance-Verstöße.
DeepL stellt mit Clarify eine interaktive Funktion zur Verbesserung der Übersetzungsgenauigkeit vor 05. 03. 2025
DeepL erweitert seine KI-Sprachtechnologie um die interaktive Funktion Clarify. Sie ermöglicht es Nutzern, mehrdeutige Textstellen gezielt anzupassen und so die Qualität von Übersetzungen zu optimieren. CEO Jaroslaw Kutylowski sieht in der Neuerung einen Schritt hin zu einer dialogorientierten KI-Nutzung.
Verizon verstärkt Cybersicherheitsangebot durch Partnerschaft mit Accenture 04. 03. 2025
Verizon Business und Accenture bündeln ihre Kräfte, um Unternehmen besser gegen Cyberangriffe zu schützen. Die Partnerschaft konzentriert sich auf Managed Security Services in den Bereichen Identity and Access Management (IAM), Managed Extended Detection and Response (MxDR) sowie Cyber Risk Services. Ziel ist es, Unternehmen jeder Größe dabei zu unterstützen, Sicherheitslücken zu identifizieren, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und sich von Angriffen schneller zu erholen.
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it&t business Future Talk: Business Software im Umbruch

Wie wir künftig arbeiten werden

Viel Kapital fließt derzeit in die Entwicklung generativer KI und das verändert grundlegend die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Software. Die Expertenrunde des it&t business Future Talk spannte diesmal den Bogen von Prozessoptimierung, Produktivität und Verantwortung bis zu Lösungsauswahl und Umsetzung. Von Michaela Ortis.

Wer glaubt, dass zum vertrauten Thema Business Software bereits alles gesagt wurde, irrt. Unternehmen setzen Lösungen für ERP oder CRM seit vielen Jahrzehnten ein und diese sind unentbehrliche Grundlage für den Geschäftsbetrieb. Doch das Brainstorming – was denn heute das Wichtigste bei Business Software ist – zeigte gleich, wohin die Reise geht und dass diese rasant ist.

Die Teilnehmer:innen

Tília Stingl de Vasconcelos Guedes ist Expertin, Lehrende und Projektleiterin an der FHWien der WKW und forscht zu Organisationskommunikation und digitaler Innovation.

Markus Haller ist CEO und CTO bei Asseco Solutions. In Zeiten von Wandel und großen Technologie-Innovationen gestaltet er den unternehmerischen und technischen Kurs des ERP-Anbieters.

Oliver Hoffmann ist Geschäftsführer der Kumavision GmbH in Österreich mit Kernthema ERP.  Durch sinnvollen Einsatz neuer Technologien möchte er Kunden zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen.

Moderation und Redaktion: Michaela Ortis


Zuerst haben Firmen mit Software-Rechnungen erstellt, eine große Veränderung bewirkte das Internet und nun stehen wir vor dem nächsten massiven technologischen Wandel, führte Markus Haller, CEO und CTO beim ERP-Spezialisten Asseco Solutions, aus: „Die Arbeitswelt verändert sich und ERP-Systeme sind das Herzstück. Unternehmen müssen daher technologische Unterstützung bekommen, um Zukunft gestalten zu können.“

Dass KI – und speziell generative KI – in Zukunft mitmischen wird, unterstrich Tília Stingl de Vasconcelos Guedes, Forscherin und Lehrende an der FHWien der WKW: „Vor allem kleinere Unternehmen erhoffen sich einen Produktivitäts-Boost, indem sie leichter Zugang zu Wissen erhalten, out of the box denken können und das hat Einfluss auf deren Prozesse.“

Die Globalisierung als Treiber für Geschwindigkeit und Flexibilität betonte Oliver Hoffmann, Geschäftsführer von Kumavision: „Firmen sind nicht mehr starr, sondern haben immer mehr Geschäftsfelder, zum Beispiel will ein produzierendes Unternehmen einen Webshop aufbauen, um direkt zu verkaufen. Deshalb muss ein modernes ERP-System ständig erweiterbar sein, die Lösung ist nie fertig.“

Den Wandel meistern

Foto: Kumavision Oliver Hoffmann, Kumavision: „Unternehmen, die mit altbackenen manuellen Tools arbeiten, tun sich schwer, die richtigen Leute zu finden. Der Fachkräftemangel ist also mit ein Grund, moderne Software einzuführen.“ Um unter diesen Rahmenbedingungen die passende Lösung finden zu können, sollte man sich laut Oliver Hoffmann an drei Parametern orientieren: „Cloud-Fähigkeit bringt speziell Vorteile für KMU, indem ein großer Hersteller für IT-Sicherheit und Betrieb verantwortlich ist; selber können sie das nicht mehr stemmen.“ Investitionssicherheit bedeute, nicht mehr alle fünf Jahre Lösung und Partner wechseln zu müssen. Ausbaufähigkeit sei entscheidend, damit die Lösung von Grundfunktionen wie Rechnungslegung und Lagerstand mit neuen Funktionen zur Entwicklung des Unternehmens mitwachsen kann.

„Ich sage das jetzt etwas provokativ: Die Lösungsauswahl ist einfacher geworden“, erklärte Hoffmann; der Grund liege darin, dass der ERP-Softwaremarkt mit diesen Parametern kleiner geworden sei. Zusätzlich sollte die Lösung einfach verständlich sein, damit Arbeitskräfte, in Zeiten von Fluktuation, sich rasch einarbeiten können.

Cloud setzt sich durch

Die immer wiederkehrende Frage Cloud oder onPrem sah Oliver Hoffmann durch die großen Hersteller als entschieden an: „Aus meiner Sicht ist das Thema durch, weil Microsoft, Amazon und Google alles nur mehr in der Cloud verfügbar haben. Lokale Infrastruktur wird es beispielsweise dann geben, wenn Unternehmen an einem Standort keinen guten Internetanschluss haben.“

Die Strategie der Großen bestätigte Markus Haller, plädierte jedoch für hybride Varianten, um Kunden nicht in eine Richtung zu zwingen: „Die Frage lautet: Was habe ich für Anforderungen und wie kann ich die am besten bewältigen.“

Die Digitale Transformation meistern

Im Grunde seien Cloud oder onPrem Basistechnologien. Zentral im Fokus stehe heute die Herausforderung, den KI-bedingten technologischen Wandel zu meistern und dazu habe Asseco nextgenERP entwickelt. Mit LLM-Technologien könne eine neue Mensch-Maschine-Interaktion designt werden, führte Haller aus: „Bis jetzt hatten Maschinen klar definierte, vorprogrammierte Einsätze und die Menschen haben drumherum ihre Aufgaben erledigt. Das Revolutionäre an der LLM-Technologie ist jedoch, dass sie dynamisch auf verschiedene Gegebenheiten reagieren kann. Die letzten 30 Jahre waren datenorientiert, aber Software heute ist prozessorientiert.“

Verändern würde sich auch die Interaktion mit der Software: Bisher sind wir, aufgrund technischer Beschränkungen, an Tastatur und Maus gewohnt. Am Beispiel von ChatGPT könne man Sprachinteraktion bereits sehen und das werde die Arbeitsweise innerhalb von ERP-Systemen verändern, weil es effektiver und intuitiver sei.

Prozessoptimierung braucht Beratung

Den Fokuswechsel von Daten zu Prozessen bestätigte Tilia Stingl und berichtete von ihrer Forschung zur Digitalisierungsoffensive der Studiengänge an der FHWien: „Uns ist aufgefallen, dass ein schlechter analoger Prozess, der digitalisiert wird, noch schlechter wird. Mit generativer KI kommt eine weitere Stufe dazu, weil möglicherweise Halluzinationen auftreten – also Ergebnisse, wo man keinen Überblick hat, woher die kommen.“

KI-unterstützte Tools sollen Produktivität, Entscheidungsunterstützung und Agilität bringen, dazu brauchen Unternehmen eine verlässliche Informationsbasis und den Fokus auf ihre Prozesse: Dabei müsse aus ethischer Sicht geklärt werden, ob mit Fehlern umgegangen werden kann und wenn ja, wie. „Sonst gerät man in die Falle, dass Fehler eskalieren. Gerade wurde von der EU der AI-Act beschlossen, der Regeln diesbezüglich vorgibt. Als wichtig erachte ich auch, dass Anbieter mit ihrem Technologiewissen sich Zeit nehmen, ihre Kunden ausführlich zu beraten“, so Stingl weiter.

Foto: Asseco Markus Haller, Asseco Solutions: „Viele Milliarden werden jährlich in LLMs investiert. ERP-Anbieter müssen diese Dynamik aufgreifen und ihren Kunden zeigen, wie sie das möglichst gut nützen können.“ Daten allein reichen nicht mehr aus

Prozessoptimierung habe für Unternehmen ein großes Potenzial und da sei Beratung von Software-Anbietern gefragt, stimmte Haller zu: „Daten sind das Gold, aber sie reichen in Zukunft nicht mehr aus. Als ERP-Anbieter sind wir nahe an der technologischen Entwicklung dran und müssen mit den Kunden jetzt den Weg mit neuen Prozessen beschreiten, denn zwei Jahre warten ist zu spät, wenn Mitbewerber schon heute beginnen.“

Die Dynamik entstehe aus dem Unterschied zwischen KI und LLM-Technologie: Mit KI könne man komplexe Aufgaben automatisieren, diese seien aber begrenzt und erforderten aufwendige Trainings. LLM dagegen setzen auf breiter Basis auf, also auf Wissen aus allen Bereichen bzw. von tausenden Köpfen. Ein einzelner Mensch könne nie solche Fähigkeiten haben, das mache LLM-Technologie so revolutionär und führe zu großen Kapitalkonzentrationen am Markt. 

Daraus folgerte Haller: „Das zeigt, das ist kein Trend, sondern eine Entwicklung, der wir uns alle stellen müssen und wo wir uns frühzeitig Gedanken machen müssen, wie sich die Technologie auswirkt. Ziel kann definitiv nicht sein, dass KI eigenständig arbeitet, sondern sie ist Unterstützung. KI ist ein Assistenzsystem, das die Menge der geleisteten Arbeit erhöhen kann. Wer das in diesem Sinn betreibt, kann gegenüber dem Mitbewerb einen Vorteil erzielen.“

Best Practices

Die Umsetzung mit Fokus auf Prozesse bzw. Prozessketten zeigte Oliver Hoffmann anhand von Best Practices: „In Phase eins analysieren wir mit dem Kunden Fragen wie: Was ist dein größter Pain? Was willst du erreichen? Und wir besprechen mit jeder Abteilung, wo es in den Prozessen hapert.“ In Phase zwei werde mit der Geschäftsführung abgestimmt, was rasch und einfach mit Standard-Software abgewickelt werden kann. Die dritte Phase ermittelt Keypoints, an denen man eine erfolgreiche ERP- oder CRM-Einführung messen kann, wie Prozesssicherheit oder Kundenzufriedenheit.

Bei der Umsetzung werde dann bei jedem Wunsch überprüft, ob dieser auf ein Ziel einzahle. Fertige branchenspezifische Lösungen könne man rasch nutzen und etwa 80 Prozent des Tagesgeschäfts abbilden; dann sei Zeit für weitere Themen. Hoffmann erinnerte auch an die Bedeutung von Datenqualität: „Je besser meine Daten sind, umso besser kann die Technologie mich im Prozess unterstützen. Gerade bei kleineren Firmen ist die Datenbasis aber oft schlecht und da müssen wir bei der Umsetzung zuerst an der Basis arbeiten.“

Der Umsetzungspartner sollte das Unternehmen weiterbetreuen und sich jährlich anschauen, was verbessert werden könnte, wie zum Beispiel KI-Unterstützung. Im Microsoft-Umfeld habe KI bereits Einzug im ERP-System gehalten, dazu sei viel Budget umgeschichtet worden. Einzelne Systeme könnten nun über eine Plattform vernetzt kommunizieren.

Verantwortung beim Einsatz neuer Tools

Foto: FHWien Tília Stingl de Vasconcelos Guedes, FHWien: „Wir müssen vor Augen haben, dass Technologien wie LLM noch undurchsichtig sind. Nur wer die Verantwortung übernimmt, kann KI zum Vorteil der Gesellschaft nutzen.“ Auch Studierende und Lehrende arbeiten vorzugsweise mit KI und so begleitet Stingl ein Projekt über den Umgang mit KI und LLM im Bildungsbereich: „Rechtlich gesehen kennt sich keiner noch richtig aus. Aber man merkt innerhalb eines Semesters den Unterschied, nämlich dass Studierende ganz anders schreiben. Sie dürfen diese Tools verwenden, aber wir müssen unsere Lehrveranstaltungen wesentlich verändern, damit KI zum Nutzen wird. Das betrifft alle Branchen, nicht nur den Bildungsbereich.“

Auch wenn man LLM mit dem Wissen einer ganzen Gesellschaft vergleichen kann, handle es sich immer noch um eine Wissenssimulation, weil die Modelle mit Korrelationen arbeiten und keine Kausalitäten verstehen. Das Wissen werde lediglich in einer anderen Zusammensetzung wiedergegeben, allerdings sehr überzeugend und so könne jemand ohne inhaltliche Expertise schwer durchschauen, was die Ergebnisse bedeuten.

„Um zu erkennen, ob Texte von einer KI geschrieben wurden, haben Forschende kürzlich eine Liste von 100 Worten erstellt, die von ChatGPT häufiger verwendet werden als von Menschen. Und gestern habe ich ein Paper gelesen, wo vier von den 100 Worten bereits im Abstract vorkamen“, berichtete Stingl. Als Negativbeispiel für den unbedachten Einsatz von KI nannte sie u.a. eine Behörde in den Niederlanden, wo ein Algorithmus zehntausende Familien jahrelang des Sozialbetrugs beschuldigt hatte.

KI und Verantwortung

Abschließend resümierte Tilia Stingl: „Allen, die KI-unterstützte Software einsetzen wollen, muss bewusst sein, dass ein LLM die Welt nicht versteht. Es ist ein Assistenzsystem, das mich bei Entscheidungen unterstützt und wenn ich damit schneller bin, ist das gut. Aber ich muss Verantwortung übernehmen, denn es ist kein magisches Tool, das mir alle Arbeit abnimmt.“

Oliver Hoffmann empfahl Eile mit Weile: „Cloud ist da, KI ist da und beide gehen nicht mehr weg. Dennoch sollten sich Unternehmen mit der Auswahl der Lösung und des Partners Zeit lassen, denn die Zusammenarbeit soll lange halten.“

Bezüglich Verantwortung ergänzte Markus Haller: „Unternehmen sind verantwortlich zu erkennen, wann sie den Wandel einleiten müssen, da hilft oft der Blick über den Tellerrand in andere Branchen. Und sie brauchen für ihre neue Ausrichtung eine zukunftsfähige Software.“


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