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Laut dem „Generative AI Adoption Index“ von Access Partnership im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) setzen Unternehmen weltweit zunehmend auf generative künstliche Intelligenz. Die Studie belegt, dass KI nicht nur technologisch, sondern auch strukturell und personell tiefgreifende Veränderungen anstößt.
Foto: AWS
Im Jahr 2024 ist generative künstliche Intelligenz (generative KI) aus der strategischen Agenda vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Der von Access Partnership im Auftrag von AWS veröffentlichte „Generative AI Adoption Index“ basiert auf einer Befragung von 3.739 leitenden IT-Entscheidungsträgern in neun Ländern, darunter auch Deutschland. Er liefert detaillierte Einblicke in den Status quo der KI-Adoption – von Personalpolitik über Investitionsentscheidungen bis zur Rolle externer Partner.
Für 45 Prozent der befragten IT-Entscheider steht generative KI an oberster Stelle ihrer Investitionspläne für das Jahr 2025 – noch vor traditionellen Kategorien wie IT-Sicherheit, die nur von 30 Prozent priorisiert wird. Besonders größere Unternehmen setzen auf Innovation und Integration von KI, während kleinere Betriebe zunächst Sicherheitsaspekte betonen. In stark regulierten Branchen wie Finanzdienstleistungen oder Bildung stehen erweiterte Funktionalitäten (56 Prozent) und Sicherheitsfeatures (48 Prozent) bei der Auswahl von KI-Tools im Vordergrund.
Die organisatorischen Veränderungen sind deutlich sichtbar: 60 Prozent der Unternehmen haben bereits einen Chief AI Officer (CAIO) ernannt, weitere 26 Prozent planen dies bis 2026. Diese neue Führungsrolle ist verantwortlich für die strategische Einführung von generativer KI und soll deren unternehmensweite Umsetzung steuern. Parallel dazu steigt die Notwendigkeit für strukturierten Wandel: Während aktuell nur 14 Prozent der Organisationen über eine umfassende Change-Management-Strategie verfügen, soll dieser Anteil bis Ende 2026 auf 76 Prozent anwachsen.
Der Mangel an qualifiziertem Personal bleibt eines der größten Hindernisse bei der Umsetzung von KI-Initiativen: 55 Prozent der Unternehmen geben an, dass fehlende Fachkräfte den Übergang von Experimenten zur produktiven Nutzung verzögern. Zur Deckung des wachsenden Bedarfs setzen Unternehmen auf eine Doppelstrategie: 56 Prozent haben bereits interne Schulungsprogramme eingeführt, weitere 19 Prozent planen dies für 2025. Gleichzeitig bereiten sich 92 Prozent der Unternehmen darauf vor, gezielt neue Stellen mit KI-Expertise zu besetzen. Besonders ambitioniert zeigt sich die IKT-Branche, in der 35 Prozent der Neueinstellungen generative KI-Kenntnisse voraussetzen.
Bei der technischen Umsetzung bevorzugt die Mehrheit der Unternehmen hybride Ansätze. Nur 25 Prozent planen, generative KI-Lösungen vollständig intern zu entwickeln. Stattdessen verfolgen viele eine Kombination aus bestehenden Modellen und individueller Anpassung: 58 Prozent setzen auf maßgeschneiderte Anwendungen auf Basis vorgefertigter Modelle, 55 Prozent planen zusätzlich den Einsatz feinjustierter Modelle mit eigenen Daten. Drittanbieter spielen dabei eine zentrale Rolle – insgesamt rechnen 65 Prozent der Unternehmen mit externer Unterstützung, entweder ausschließlich oder in Kombination mit internen Teams.