Tieto und HTL Donaustadt entwickeln Prototypen für industriellen Einsatz.
Foto: Tieto
Forschen zum industriellen Einsatz der Datenbrille: Daniel Freiberger, Tieto, mit den Schülern der HTL Donaustadt Benedikt Fuchs, Dominic Rogetzer, Philipp Hauer, Andreas Weninger und Projektleiter Herbert Feichtinger
Der finnische IT-Dienstleister Tieto will unter dem Titel „Future Mill Workplace“ den Arbeitsplatz der Zukunft für die Papierindustrie entwickeln. Dort kommen modernste Techniken und Tools wie Kinect für Windows und Google Glass zum Einsatz.
Im Rahmen des Projekts „Objekterkennung und Informationsumwandlung mit der Google Brille für die Papierindustrie“ hat Tieto in Österreich eine Initiative zur Förderung junger Talente ins Leben gerufen. Das Projekt wurde nun an vier der besten Schüler der Informatik-Abteilung der HTL Donaustadt unter der Leitung von Herbert Feichtinger vergeben.
Bislang war Google Glass eher im Consumer-Bereich angesiedelt. Die Brille bietet eine integrierte Kamera für Fotos und Videos, Routenanweisungen oder Informationen, wo das Auto geparkt ist oder wann eine Postsendung eintrifft. Ende des Jahres soll der erste Prototyp der Google-Brille für die Papierindustrie fertig sein, die in weiterer Folge auch in anderen Industrien zum Einsatz kommen soll. Herbert Feichtinger, der als einer der „Top50 Innovative Teachers Worldwide“ bereits von Microsoft geehrt wurde, freut sich über die Zusammenarbeit: „Die Informatik ist ein wesentlicher Teil des modernen Lebens. Daher bietet die HTL Donaustadt ihren Schülern die Möglichkeit, State-of-the-Art-Technologien, wie Google Glass, für den privaten und kommerziellen Einsatz kennenzulernen.“
Die vier jungen Informatik-Talente heißen Dominic Rogetzer, Andreas Weninger, Benedikt Fuchs und Philipp Hauer. Sie kümmern sich unter der Leitung von Feichtinger sowie Thomas Becker und Daniel Freiberger von Tieto um Gesamtarchitektur, Mustererkennung sowie Front- und Backend.
Daniel Freiberger, der bei Tieto für das digitale Angebot verantwortlich ist, sieht den Informationsgehalt der Google-Brille als wesentlichen Bestandteil für die erfolgreiche Weiterentwicklung einer Fabrik: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Industriebetriebe künftig weniger auf Fach- und mehr auf Generalarbeiter zugreifen. Diese brauchen einfache Tools, die ihnen erkennen helfen, wie die Produktion läuft, wo Alarme auftreten, was und für welchen Kunden gerade produziert wird und welche nächsten Aufträge geplant sind. Die Nutzer navigieren durch die Menüs mittels Sprachbefehl oder einem integrierten Touchpad am Bügel der Brille. Schon zu Beginn der Schicht werden Übergabeprotokolle eingeblendet und der Mitarbeiter kann sofort mit seinem Dienst beginnen“.