Vernetzte Maschinen und Roboter stehen ab Montag bei der Hannover Messe (13. bis 17.4.) im Mittelpunkt.
Proalpha: Industrie 4.0 und ERP
Noch sind die Schnittstellen nicht standardisiert. Dass eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Industrie 4.0-Produktion und einem ERP-System dennoch funktionieren kann, zeigt Proalpha auf der Hannover Messe. Als Mitglied der Technologie-Initiative der SmartFactory und des DFKI präsentiert der ERP-Anbieter zusammen mit 14 anderen Unternehmen Lösungen zur Integration von Industrie 4.0, darunter die erste „Plug&Produce“ Industrie 4.0-Anlage, die ihre Daten auch mit dem ERP-System austauscht.
Ziel der vernetzten Fertigung ist es, in einer herstellerunabhängigen Produktionslinie – modular, basierend auf einheitlichen Standards – auf ERP-Zuruf ein individuell konfiguriertes Produkt herzustellen. Begonnen wird mit der individuellen Produktzusammenstellung durch den Proalpha Produktkonfigurator. Der daraus resultierende Fertigungsauftrag wird in der Folge direkt vom ERP-System an die Anlage übergeben und dort bearbeitet.
Für die Hannover Messe wurde das Demo-Konzept erweitert: Einzelne Produktionsmodule lassen sich im laufenden Anlagenbetrieb ergänzen. Über die Messepräsentation hinaus ist ein Datenaustausch zwischen einzelnen Maschinen und ERP bereits oft in der Praxis realisiert. So melden beispielsweise Maschinen Arbeitsschritte, die bereits ausgeführt wurden, direkt an das ERP-System.
Proalpha – www.proalpha.de – Halle 8, Stand D20
Epson präsentiert auf der diesjährigen Hannover Messe, wie eine Vielzahl an Handhabungsaufgaben mit dem Portfolio des Anbieters effizient gelöst wird. So zeigen Sechsachsroboter der C-Serie, wie selbst anspruchsvolle Give-and-Take-Anwendungen dank der präzisen Fahrttrajektorien in hoher Geschwindigkeit erledigt werden. Für die hohe Genauigkeit der C-Serie sind in den Armen verbaute QMEMS-Sensoren verantwortlich, die exakte Beschleunigungen der Arme an die Steuerung zurückmelden und so eine instantane Korrektur der Fahrt erlauben. Eine weitere Arbeitszelle zeigt die Kooperation zwischen einem Spider-Scara, der dank fehlender Totzone auf geringem Raum einen exakt zylinderförmigen Arbeitsbereich abdeckt, und einem C3-Serie Sechsachser. Im Zusammenspiel mit C4-Robotern lösen Scaras das ‚Magic-Cube‘ Rätsel. In einer auf Elektronik fokussierten Arbeitszelle ist eine Conveyor-Tracking-Anwendung mit mobiler Kameramontage zu sehen. In der Workshop-Zelle stehen die elektronischen Komponenten der Abteilung Epson Factory Automation im Vordergrund. Hier ist neben einer Conveyor-Tracking-Anwendung auch die Implementierung einer mobilen Vision-Applikation im Einsatz.
Epson – www.epson.de – Halle 17, Stand C13
ams.Solution: Webportal für Servicetechniker
Anlässlich der Hannover Messe stellt ams.Solution ein Webportal vor, über das Servicetechniker und Maschinenbediener mobil auf die technische Auftragsdokumentation von Maschinen und Anlagen zugreifen können. Vorzugsweise auf Tablets oder Notebooks ist es den Anwendern möglich, sich durch die gesamte Anlage bis in das letzte Bauteil hineinzubewegen und alle service-relevanten Informationen wie zum Beispiel Zeichnungen oder Wartungsanleitungen aufzurufen. Die technische Auftragsdokumentation ist Teil des Auftragsmanagementsystems ams.erp, mit dem Maschinen- und Anlagenbauer den kompletten Lebenszyklus ihrer Produkte steuern können. Dank dieser Integration vermittelt die technische Auftragsdokumentation stets den aktuellsten Bauzustand der zu wartenden Investitionsgüter.
Für das operative Instandhaltungs- und Wartungsgeschäft bietet ams.erp die Lösung ams.servicemanagement. Hiermit können Anwender sämtliche Wartungs-, Reparatur- und Umbauaufträge inklusive der Ersatzteilbeschaffung und Personaleinsatzplanung durchgängig organisieren. Ist eine Anlage ausgeliefert, lässt sich in das Tool jederzeit eine vollständige technische Auftragsdokumentation erstellen. Bezugspunkt der Dokumentation ist die auftragsbezogene Stückliste, die die komplette Baugruppenstruktur einer Anlage beschreibt. Hierbei listet die Auftragsstückliste auch die verbauten Fertigungs- und Kaufteile auf. Bauteil für Bauteil weist die Auftragsstückliste aus, welche Art von Dokumenten hinterlegt beziehungsweise zu hinterlegen sind.
ams.Solution – www.ams-erp.at – Halle 7, Stand E40
Siemens: Online-Support für Industrieunternehmen
Siemens präsentiert in Hannover unter anderem seinen erweiterten Industry Online Support, der mit monatlich rund 1,8 Millionen Besuchen eine der am meisten genutzten Internetangebote von Siemens ist. Mit dem Informations-, Beratungs- und Dialogangebot unterstützt die Plattform seit über 15 Jahren Industriekunden über den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen – von der Planung bis zur Instandhaltung. Der neue Support bietet ein modernes Design, eine einfachere Bedienung sowie erweiterte Funktionen, etwa um Inhalte zu filtern und zu individualisieren. Damit haben Anwender schnellen Zugriff auf mehr als 300.000 technische Dokumente wie Handbücher, Schaltpläne, Zertifikate oder 3D-Modelle. So beschleunigt beispielsweise der neue CAx-Download-Manager den Zugriff auf Daten für die mechanische oder elektrotechnische Planung. Mit einer App für Apple iOS, Android und Windows Mobile können Benutzer jederzeit mobil auf die Plattform zugreifen.
Der Support ist nicht nur Informations‑, sondern auch Dialogplattform: Im integrierten Technical Forum – mit über 200.000 registrierten Nutzern – unterstützen sich Anwender gegenseitig mit Tipps, Know-how und Praxis-erfahrungen. Zudem können Inhalte und Diskussionen einfach über Social-Media-Plattformen geteilt werden.
Siemens – www.siemens.com – Halle 9, Stand D35
Rittal, Eplan und Phoenix Contact präsentieren zusammen auf der Hannover Messe 2015 die komplette vertikale Integration von Daten im Engineering- und Produktionsprozess. „From the Top Floor to the Shop Floor“ – diese Kurzformel umreißt das gemeinsame Engagement der drei Lösungsanbieter im Engineering, in der Schaltschranksystem- und Automatisierungstechnik. Das Technologienetzwerk „Smart Engineering and Production 4.0“ zeigt den durchgängigen, automatisierten Prozess vom digitalen Artikel über das Engineering bis hin zur Produktion. Am Beispiel eines Schaltschranks erleben Messebesucher, wie aus einer ganzheitlichen, virtuellen Produktbeschreibung die Daten aus der Entwicklung über standardisierte Schnittstellen in den Herstellungsprozess fließen. Die digitale Produktbeschreibung kann bis in die Inbetriebnahme, Anlagenbedienung und -wartung entlang des gesamten Produktlebenszyklus weiter genutzt werden. Fünf Stationen zeigen exemplarisch die digitale Beschreibung eines Endprodukts, das Engineering am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die NC-gestützte mechanische Bearbeitung von Bauteilen sowie die automatisierte und intelligente Konfektionierung von Baugruppen. Damit soll die Idee von Industrie 4.0 veranschaulicht und ein vollständiges Abbild der digitalen Datenwelt für die intelligente industrielle Fertigung der Zukunft demonstriert werden.
Technologienetzwerk „Smart Engineering and Production 4.0“ – www.rittal.com – www.eplan.at – www.phoenixcontact.com –
Halle 8, Stand D28/2
Eplan: Ausblick auf Version 2.5
Zur Hannover Messe bekommen Anwender erste Einblicke in die Eplan Plattform 2.5, die im September 2015 erscheint. Das neue Release bietet eine Seiten-/Bereichsbezogene Revisionsverwaltung. Projektbereiche wie Funktionsstrukturen, Ortsdefinitionen oder Disziplinen können individuell revisioniert werden. Dadurch sind Änderungen zu jeder Zeit, im gesamten Prozess und von allen Projektbeteiligten nachvollziehbar.
Der neue Makro-Navigator erleichtert die Verwaltung: Makros lassen sich dann in einer Baumdarstellung oder per tabellarischer Darstellung bearbeiten – sogar mit Mehrfach-Selektion. Makro-Varianten und Repräsentationstypen können im Zusammenhang einfacher betrachtet selektiert werden. Zusätzlich lassen sich mit der Version 2.5 auch mehrere Namen pro Makro verwalten. Dies verringert die Erstellung von artikelspezifischen Makros, da jetzt ein Makro für mehrere Artikel verwendet werden kann.
Mit der Version 2.5 steht Anwendern ein erweiterter Klemmeneditor zur Verfügung. Eine grafische Darstellung der Klemmentypen und -kategorien ermöglicht, übersichtlich eine ausgewählte Klemmenleiste zu validieren. Falls Ände-rungen notwendig sind, können diese direkt im Klemmeneditor durchgeführt werden. Die verwendeten Artikel und Zubehör lassen sich direkt im Klemmeneditor eintragen oder ändern.
Eplan – www.eplan.at – Halle 7, Stand D18
Psipenta: Szenarien für die Smart Factory
Fertigungsspezialist Psipenta Software Systems präsentiert auf der Hannover Messe drei Industrie-4.0-Szenarien, die die Konzepte der vierten industriellen Revolution praxistauglich umsetzen: Smart Planning, Smart Products und Smart Integration. Bei den drei Szenarien steht insbesondere die Vereinfachung der Informationsbeschaffung bzw. die Verringerung der Komplexität der Produktionssteuerung im Mittelpunkt.
Das Szenario Smart Planning demonstriert das Zusammenspiel der Terminplanung des PSIpenta/Leitstands mit einer 3D-Visualisierung. Auf einen Blick wird die Frage nach dem Lokalisierungs- bzw. Auftragsstatus in der Fabrik beantwortet. Das Szenario Smart Products präsentiert die plakative Verwendung von Smart-Devices zur Produktionssteuerung. Aus dem Auftragsmanagement der ERP-Suite PSIpenta werden Bearbeitungsinformationen an ein Smart-Device weitergegeben und zur Produktionssteuerung verwendet.
Das dritte Szenario, Smart Integration, zeigt die Steuerung des Einsatzes von Servicemitarbeitern bei Störfällen. Hier wird eine reale Kopplung mit Automatisierungstechnik, die Visualisierung von Maschinenzuständen und des Auftragsfortschritts mittels SCADA-Technologie (Supervisory Control and Data Acquisition für das Sammeln und Analysieren von Echtzeitdaten) und mobiler Abwicklung demonstriert. Die Lösung ermöglicht ebenfalls die Ableitung präventiver Maßnahmen zur Sicherung der Funktionsbereitschaft von Maschinen bzw. des Produktionsbetriebs.
Industrie Informatik: Fit für Industrie 4.0
Getreu dem diesjährigen Motto der Hannover Messe „Integrated Industry – Join the Network!“ demostriert Industrie Informatik, wie Unternehmen den Herausforderungen von Industrie 4.0 auf praktischer Ebene begegnen können. Anhand der Plattform cronetwork Portal zeigt der Linzer MES-Spezialist den Nutzen seiner flexiblen Portal-Anwendungen in der vernetzen Produktion.
Wie in einem Baukastensystem können auf der Plattform cronetwork spezifische Portale aus einer Vielzahl von Bausteinen – den sogenannten Portlets – zusammengestellt werden. Listen, Fahrtenschreiber, Zeichnungen, Bilder, Hallenmonitore, Diagramme oder Soll-Ist-Verläufe werden vom Anwender per Drag-and-Drop in flexiblen Portalansichten zusammengestellt. Ergebnisse der operativen Business Intelligence finden so einen unkomplizierten und schnellen Weg auf die benutzerspezifischen Oberflächen. Beliebig viele Portale können strukturiert angelegt, individuell benannt und gruppiert werden, beispielsweise nach Hallen, nach Rollen oder sogar nach speziellen Situationen. Je Portlet lassen sich die Update-Intervalle festlegen – die enthaltenen Informationen werden dadurch in der jeweils notwendigen Aktualität dargestellt.
„Unser Portal steht symbolhaft für das Aufbrechen großer, komplexer und behäbiger Monolithen. Mit dem cronetwork Portal liefern wir dem Anwender genau die richtigen Informationen am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt – eine nicht unwesentliche Voraussetzung für die Intelligente Fabrik“, sagt Geschäftsführer Eckhard Winter.
Industrie Informatik – www.industrieinformatik.com – Halle 7, Stand A10
Eigens für Industrienetzwerke entwickelte Weidmüller seinen neuen Gigabit Security Router: Der Firewall/NAT Router IE-SR-2GT-LAN-FN bietet eine sichere Kommunikation zwischen ethernetbasierten Maschinen und Anlagen sowie übergeordneten Netzwerken. Über die Funktionen 1:1-NAT und IP-Forwarding/Virtual-Mapping integrieren Anwender gleiche IP-Subnetze einfach in ein übergelagertes Produktionsnetzwerk.
Der neue Router ist speziell für Applikationen ausgelegt, bei denen Netzwerksicherheit und Network Address Translation (NAT) im Vordergrund stehen. Dank der integrierten Stateful-Inspection-Firewall mit flexibler 2-Wege-Paketfilterung (WAN/LAN ein- und ausgehend) schützt der Router industrielle IP-Netzwerke vor unzulässigem Zugriff.
Dabei erfolgt die virtuelle Umsetzung von IP-Adressen einfach mittels 1:1-NAT. Das heißt, Serienmaschinen mit identischem IP-Adressraum lassen sich parallel betreiben und in überlagerte Netzwerke einbinden – ohne jeder Maschine individuelle IP-Adressbereiche zuweisen zu müssen.