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Fake Calls und Daueranrufe von Trickbetrügern und Spammern sind für viele Menschen ein Grund zum Gruseln, besonders, wenn die Übeltäter es auf ihre sensiblen Daten abgesehen haben. Da darf dann schon ein wenig Schadenfreude aufkommen, wenn kreative Influencer den Spieß umdrehen und ihr Gegenüber so lange hinhalten oder veräppeln, dass die Nerven bei den Gaunern blank liegen. Thomas Wrobel, Spamschutz-Experte von Clever Dialer, stellt die Top 3 Streiche aus den Social Media vor – und die sind eher ein Grund zum Schmunzeln als zum Gruseln.
Telefonspam ist ein globales Problem und frustriert auch die Menschen in den USA. Der Amerikaner Roy L. Baker Jr. geht derzeit auf TikTok viral und zeigt, wie er sich gegen die nervigen Daueranrufe zur Wehr setzt. Er hat nämlich eine Warn-App auf seinem Handy installiert, die vor potenziellen Spam-Calls alarmiert. Er nimmt diese Anrufe trotzdem an, imitiert mit seiner tiefen Stimme eine Bandansage und sagt Folgendes: „Hallo. Danke, dass Sie bei der CIA [Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten] anrufen. Sie haben unsere Abteilung für Betrugsdelikte erreicht. Alle unsere Agenten sind gerade dabei, andere Anrufer zu betreuen. Um Ihnen weiterhelfen zu können, bleiben Sie bitte in der Leitung, während wir alle Protokolle eingehender und ausgehender Anrufe von Ihrem Telefon herunterladen und diese mit unserer Datenbank bekannter Spam-Betrugsfälle abgleichen. Ein Agent wird sich gleich mit Ihnen verbinden.” Die Reaktion seiner Gesprächspartner ist immer dieselbe: in Panik auflegen. Das Video kommt an und zahlreiche Follower haben nach der Tonspur gefragt, damit sie die Ansage ebenfalls abspielen können. Baker ist ihrer Bitte nur allzu gerne nachgekommen und erhält nach eigenen Angaben tatsächlich immer weniger Spam-Calls auf seinem Telefon.
Etwas charmanter geht dagegen die New Yorker Komikerin zar.the.star auf Instagram vor, als sie mit
der beliebten Gewinnspielmasche konfrontiert wird. Ganze 10.000 Dollar werden ihr am Telefon
versprochen. Ihre Taktik: Den Anrufer so lange hinhalten, bis er von alleine aufgibt. Die junge Frau spielt
vor, dass sie ihr Glück kaum fassen kann und scheint daher viel zu aufgeregt, um dem Anrufer ihre
Sozialversicherungsnummer zu nennen. Sie dreht den Spieß stattdessen um, erzählt ihre tragische
Lebensgeschichte und verspricht dem Anrufer eine Greencard. Der Trickbetrüger beißt an und verrät
ihr daraufhin sogar seinen echten Namen. Die Komikerin schafft es obendrein, ihren Anrufer davon zu
überzeugen, ihr ein Lied vorzusingen. Doch der Herr reagiert empfindlich: Als sie ihn für ein Kompliment
zu seinem Gesang unterbricht, antwortet er empört „Darf ich bitte zu Ende singen?” Wie das Telefonat
endet, erfahren ihre Follower leider nicht, weil der Clip nach 90 Sekunden seine maximale Länge
erreicht hat. Die Kommentare zu dem Video zeigen allerdings, dass die Zuschauer begeistert von den
vertauschten Rollen sind.
Natürlich sind auch die Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland kreativ – besonders wenn nervige
Callcenter die wohlverdiente Ruhe stören und in Dauerschleife anrufen. Der Familienvater eddysayi hat
deshalb kurzerhand das elektronische Spielzeug-Keyboard seines Kindes zweckentfremdet. Mit
Hintergrundmusik und Tierlauten sorgt er für die richtige Stimmung, simuliert das Hängen in einer
Warteschleife und schlägt den nervigen Spammer mit seinen eigenen Mitteln. Als er seinem
Gesprächspartner mitteilt, dass das Telefonat nicht durchgestellt und zu Servicezwecken ungefragt
aufgezeichnet wird, beschwert dieser sich und sagt: „Dann geh ich zur Polizei!” Gesagt, getan! Der
Influencer täuscht eine Weiterleitung zur Polizei vor, gibt sich direkt als Kommissar Kevin aus und fragt,
wie er dem armen Gauner helfen kann. Das überfordert den jungen Mann jedoch so sehr, dass er nach
einem „Er hat angefangen!” schnell auflegt. Na, der wird bestimmt nicht mehr nerven.
Diese drei Beispiele zeigen, wie Trickbetrüger auf kreative Art in ihre Schranken gewiesen werden
können. Doch auch wenn die Streiche erst mal lustig wirken: Telefonspam ist ein großes Problem und
kann an die nervliche Substanz gehen. Mit Humor zeigen diese Influencer, wie wichtig es ist, bewusst
mit den eigenen sensiblen Daten umzugehen. Verbraucher sollten sich nicht in Gespräche verwickeln
lassen und hellhörig werden, sobald persönliche Daten wie Namen, IBAN oder Kreditkartennummern
abgefragt werden. Gerade das zweite Beispiel zeigt sehr eindrucksvoll, wie schnell Menschen aus dem
Bauch heraus Informationen weitergeben, wenn sie nur lange genug in einem Gespräch negativ
beeinflusst werden. Außerdem ist es ratsam, sich regelmäßig über aktuelle Maschen zu informieren.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch Spam-Apps auf dem Smartphone installieren, die
vor potenziellen Spam-Calls warnen. So kommen Betroffene gar nicht erst in die Situation, in ein
unangenehmes Telefonat zu geraten. Wer doch einmal einen Missetäter an der Strippe hat, sollte im
Zweifelsfall einfach auflegen. Für ein bisschen Schadenfreude gibt es ja zum Glück viele kreative Köpfe,
die ihre Erlebnisse gerne mit allen teilen.