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Michael Brudna, Abteilungsleiter Arbeitskräfteüberlassung bei Hays Österreich, im Interview.
Foto: Hays
Michael Brudna, Abteilungsleiter Arbeitskräfteüberlassung bei Hays Österreich
it&t business: Welche Auswirkungen der Krise konnten Sie im IT-Umfeld wahrnehmen?
Michael Brudna: Der Beginn der Corona-Pandemie war klar von der unternehmerischen Vorsicht unserer Kunden geprägt und es wurden die Herausforderungen (z.B. Umstellung auf Homeoffice) vorrangig mit der Stammbelegschaft bewältigt. Seit dem 3. Quartal orten wir einen Wandel und die Unternehmen sahen die Krise mehr und mehr als Chance. Seither suchen Unternehmen im Entwicklungs- und Infrastrukturumfeld wieder fast wie zur Pre-Corona-Zeit. Bemerkenswert ist der Anstieg in den relativ neuen Tätigkeitsbildern rund um den Begriff der „Digitalisierung“.
Von welchen Rollen sprechen Sie hier konkret?
Ein Beispiel für ein Berufsbild mit deutlich höherem Stellenwert ist der Chief Digital Officer (CDO). Meines Erachtens betrifft dieser Effekt aber alle operativen Rollen, die als Bindeglied zwischen der klassischen IT und den Business-Einheiten agieren. Die notwendige digitale Transformation der eigenen Daten, Anwendungen und Organisationsstrukturen werden die Unternehmen in der nächsten Zeit jedenfalls intensiv begleiten.
In wie weit sind diese Personen vom Fachkräftemangel betroffen?
Es ist offensichtlich, dass sich auch in diesem Umfeld der Mangel an Experten zeigt. Die Anforderung an Arbeitskräften im digitalen Umfeld umfassen neben der technischen Komponente auch einen hohen Grad an Verständnis für betriebliche Prozesse und Wertschöpfungsketten eines Unternehmens. Zudem sollten sie auch in der Kommunikation und Vermittlung der zum Teil radikalen Veränderungsschritte sattelfest sein. Diese Kombination an Erfahrung und Fähigkeit kann erfahrungsgemäß nur zu einem kleinen Teil aus der Stammbelegschaft besetzt werden und benötigt zumeist externe und frische Expertise. Diese personelle Unterstützung kann - je nach Anforderung - nur auf eine bestimmte Projektdauer oder als fixer integrativer Bestandteil der Kernmannschaft hinzugezogen werden.
Welche Besetzungsstrategien wenden Sie in diesem Segment an?
Zu hinterfragen ist stets, welche Unternehmens- und Abteilungsziele im Zuge einer Digitalisierung verfolgt werden. In nächster Instanz gilt es bestehende Technologien zu identifizieren und den Freiraum für die Einführung neuer Lösungen abzuschätzen. Die Balance zwischen den technischen Anforderungen an das Personal und den betrieblichen Erwartungen ist der Schlüssel zur erfolgreichen Besetzung.
Weitere Infos: https://www.hays.at