Im Rahmen des „Copilot Fall Release“ stellt Microsoft eine Reihe neuer Funktionen für seinen KI-Assistenten vor. Ziel ist es, künstliche Intelligenz stärker am Menschen auszurichten – mit Features, die Zusammenarbeit, persönliche Anpassung und natürliche Interaktion in den Mittelpunkt stellen. Besonders hervor sticht das Gedächtnis, Avatar Mico und „Groups“, das Copilot erstmals zu einem gemeinsamen Erlebnis macht.
Foto: Microsoft
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Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich
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Mustafa Suleyman, CEO von Microsoft AI
Mit dem aktuellen „Copilot Fall Release“ setzt Microsoft einen weiteren Schritt in Richtung einer menschzentrierten KI. Insgesamt zwölf neue Funktionen sollen den digitalen Assistenten persönlicher, kontextbezogener und sozialer machen. Die Bandbreite reicht von neuen Kollaborationsmöglichkeiten über ausdrucksstarke Avatare bis hin zur tieferen Integration in Windows und Edge. Ziel sei es, so Microsoft, Technologie stärker in den Dienst der Menschen zu stellen und ihre Verbindung zueinander zu fördern.
„Mit den Neuigkeiten von Copilot zeigen wir, was KI für Menschen und Organisationen bedeuten kann“, erklärt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. „Funktionen wie Groups und Mico machen Technologie sozialer und ausdrucksstärker, während Memory & Personalization sowie Connectors dafür sorgen, dass Copilot den Kontext der Nutzer*innen wirklich versteht. Von Gesundheitsinformationen über Lernunterstützung bis hin zur nahtlosen Integration in Windows und Edge – dieses Update verfolgt ein Ziel: die menschliche Verbindung zu stärken und Menschen zu befähigen, gemeinsam mehr zu erreichen.“
Mit der neuen Funktion Groups wird Copilot zu einem kollaborativen Werkzeug, das bis zu 32 Personen in Echtzeit miteinander verbindet. In gemeinsamen Sessions können Nutzer*innen brainstormen, Texte verfassen, planen oder lernen – während Copilot Themen zusammenfasst, Aufgaben verteilt oder Abstimmungen auswertet.
Damit hebt Microsoft die Idee des KI-Assistenten von der individuellen auf die kollektive Ebene. Das Unternehmen betont, dass KI „sozial statt isolierend“ sein solle. Groups ermögliche genau das: ein gemeinsames Erleben, bei dem Menschen gemeinsam denken und arbeiten, während Copilot als strukturierende und unterstützende Instanz agiert.
Die Einladung zu einer Gruppe erfolgt einfach per Link – Teilnehmende sehen denselben Chatverlauf, können Beiträge kommentieren und in Echtzeit mitgestalten. Für Microsoft ist diese Funktion ein Schritt in Richtung einer „sozial intelligenten“ KI, die Gruppendynamik versteht, Kreativität anregt und produktive Gespräche unterstützt.
Mit Mico, einer visuellen Erweiterung des Copilot-Erlebnisses, erhält der Assistent erstmals ein Gesicht – optional, anpassbar und ausdrucksstark. Der Name steht für „Microsoft Copilot“ und symbolisiert laut dem Unternehmen die neue Nähe zwischen Mensch und Maschine.
Mico reagiert mit Gestik, Mimik und Farbwechseln auf Gespräche und schafft so eine natürlichere Form der Interaktion. Die Animationen sollen emotionale Nuancen verstärken und Rückmeldungen intuitiver vermitteln. Damit verfolgt Microsoft das Ziel, KI nicht nur funktional, sondern auch empathisch zu gestalten.
Mustafa Suleyman, CEO von Microsoft AI, sieht darin ein wichtiges Signal: „Wir setzen auf Optimismus in einer Zeit des Zynismus. Statt Technologie zu entwickeln, die immer mehr Aufmerksamkeit fordert, schaffen wir Technologie, die Ihnen Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zurückgibt.“
Er betont, dass es nicht darum gehe, menschliches Urteilsvermögen zu ersetzen, sondern es zu stärken. „Wir bauen KI, die Ihre eigene Entscheidungsfähigkeit erweitert, Ihre Kreativität entfacht und Ihre Verbindungen vertieft.“
Ein zentrales Element des Updates ist die erweiterte Memory & Personalization-Funktion. Sie erlaubt es Copilot, sich an frühere Informationen zu erinnern – etwa an Trainingspläne, Jahrestage oder wiederkehrende Aufgaben – und diese in künftige Interaktionen einzubeziehen. Nutzer*innen können gespeicherte Inhalte jederzeit einsehen, bearbeiten oder löschen.
Diese Gedächtnisfunktion erweitert den Assistenten um ein Element langfristiger Kontextualisierung. Copilot kann so nicht nur aktuelle, sondern auch frühere Arbeits- und Kommunikationszusammenhänge berücksichtigen.
Ergänzend dazu ermöglichen die neuen Connectors eine systemübergreifende Informationssuche: Copilot kann über natürliche Sprache auf Inhalte aus Diensten wie OneDrive, Outlook, Gmail, Google Drive und Google Calendar zugreifen – stets mit expliziter Zustimmung der Nutzer*innen. Damit verschmelzen verschiedene Datenquellen zu einer einheitlichen, KI-gestützten Arbeitsumgebung.
Suleyman ist überzeugt, dass Technologie den Menschen dienen müsse: „Technologie sollte im Dienst der Menschen stehen – niemals umgekehrt. Copilot ist mehr als ein Produkt, es ist ein Versprechen. Ein Versprechen, dass KI hilfreich, unterstützend und zutiefst persönlich sein kann.“
Mit Copilot for Health adressiert Microsoft einen der häufigsten Anwendungsbereiche von KI-gestützten Chatbots: Gesundheitsfragen. Die Funktion stützt sich auf geprüfte Quellen wie Harvard Health und hilft bei der Suche nach passenden Arztpraxen oder Fachrichtungen. Ziel ist es, verlässliche Informationen bereitzustellen und Nutzer:innen zu befähigen, medizinische Entscheidungen informierter zu treffen.
Auch Bildung und Lernen gehören zu den Schwerpunkten des Releases. Learn Live verwandelt Copilot in einen sprachgesteuerten Tutor, der Lernprozesse aktiv begleitet. Statt nur Antworten zu liefern, führt der Assistent durch Konzepte, stellt Rückfragen und visualisiert Zusammenhänge. Das soll Lernen interaktiver und nachhaltiger machen – vom Sprachtraining bis zur Prüfungsvorbereitung.
Auch auf Systemebene rückt Microsoft Copilot stärker ins Zentrum. Der neue Copilot Mode in Edge macht den Browser zu einem „AI Browser“, der offene Tabs versteht, Inhalte zusammenfasst, Vergleiche anstellt und einfache Aktionen wie Buchungen oder Formularausfüllungen übernimmt – selbstverständlich nur mit Zustimmung der Nutzer*innen.
Unter Windows 11 wird Copilot mit dem Aktivierungswort „Hey Copilot“ zum permanent verfügbaren Assistenten. Über die neue Startseite lassen sich Dateien, Apps und Gespräche fortsetzen, ohne von vorn zu beginnen. Copilot kann Dokumente öffnen und zusammenfassen, bei Aufgaben anleiten oder mit „Copilot Vision“ künftig auch visuelle Interaktionen ermöglichen.
Damit, so Microsoft, verwandle sich jeder Windows-PC in einen KI-PC – nahtlos integriert in den gewohnten Arbeitsalltag.
Für Mustafa Suleyman markiert das aktuelle Update einen Meilenstein: „Copilot verbindet Sie jetzt mit sich selbst, mit anderen und mit den Tools, die Sie täglich verwenden. Er hilft Ihnen, organisiert zu bleiben, unterstützt Ihre Gesundheit und bringt Menschen in gemeinsamen Chats zusammen. Er hilft Ihnen zu lernen – mit Stimme, Bildern und Persönlichkeit.“
Er ist überzeugt, dass der richtige Weg für KI in der Stärkung menschlicher Fähigkeiten liegt. „Man sollte eine KI danach beurteilen, wie sehr sie menschliches Potenzial entfaltet – nicht nur nach ihrer eigenen Intelligenz“, sagt Suleyman.
Und er sieht darin eine klare Mission: „Wir bauen KI, die Ihnen hilft zu denken, zu planen und zu träumen – aber immer zu Ihren Bedingungen. KI, die Ihnen Zeit zurückgibt, menschliche Verbindung vertieft und Vertrauen verdient.“