Alle 14 Tage aktuelle News aus der IT-Szene >
Gastbeitrag: Was es auf dem Weg in die Cloud zu beachten gilt, erklärt Matthias Sartor, Vice President Solution Consulting Europe bei Infor.
Foto: Infor
Der Autor Matthias Sartor ist Vice President Solution Consulting Europe bei Infor
Unternehmen, die mit dem Umzug ihrer Anwendungen in die Cloud bislang noch gewartet hatten, verfügen jetzt über erheblich mehr Know-how, um einen Plan und eine Strategie zu entwickeln. Jedes Unternehmen kann genau den Weg einschlagen, der seinen strategischen Anforderungen am besten entspricht – es gibt keine allgemeingültige Cloud-Strategie. Doch was gilt es auf dem Weg in die Cloud zu beachten?
Wichtig ist die Darstellung des aktuellen Ökosystems und die Identifizierung der zu schließenden Lücken. Dabei bietet der Wechsel in die Cloud vor allem die Möglichkeit einer einfachen Modernisierung: Funktionen lassen sich leichter auf dem neuesten Stand halten und interne Ressourcen werden geschont. Die Cloud als Ausgangspunkt für die Automatisierung und Modernisierung der IT-Infrastruktur bringt automatisch weitere Vorteile mit sich: Skalierbarkeit, Agilität, Flexibilität, Effizienz und Kosteneinsparungen.
Doch zunächst gilt es, die strategischen Prioritäten abzuwägen. Grob lässt sich zwischen drei Bereichen unterscheiden: operative Kernfunktionen, zentrale Geschäftsprozesse und Unternehmensanalysen. Während der Fokus auf Ersteres einen beachtlichen Rentabilitätsschub mit sich bringt, erfordert die Verlagerung von Kerngeschäftsfunktionen in die Cloud meistens einen längeren Umsetzungszeitraum. Ein dritter Ansatz ist die Verlagerung der Daten in die Cloud, um Daten zu aggregieren und Informationssilos aufzubrechen. Auf diese Weise können Unternehmen alle Teammitglieder dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten – sowohl individuell als auch gemeinsam.
Bevor es an die Erstellung eines Business Cases geht, gilt es ein Gesamtpaket von Erfordernissen auszuarbeiten. Wie funktionieren bestimmte Funktionen miteinander, wie müssen die Anwendungen mit externen Akteuren interagieren? Dabei sollte das Team den kritischen Bedarf im Hinblick auf Integration, Skalierbarkeit, Leistung und Technologiewartung genau ermitteln. Dabei ist immer sinnvoll, Projekte zu priorisieren, die nach ihrer Umsetzung schnell einen konkreten Beitrag für das Unternehmen leisten.
Es ist zudem von Vorteil, KPIs potenziellen Partnern und Vertragsnehmern ebenfalls mitzuteilen. So lässt sich sicherstellen, dass diese die KPIs bei eigenen Implementierungen berücksichtigen. Eine kontinuierliche Überprüfung der eigenen Kennzahlen im Zuge des Projektfortschritts ist dabei unumgänglich.
Daten aus verteilten Systemen zu bündeln, ist eine herausfordernde Aufgabe. Der erste Schritt hier besteht für die meisten Unternehmen darin, die Datenqualität durch bessere Eingabe und Archivierung nicht benötigter Informationen zu optimieren. Die Zusammenführung von Daten für die Anwendungsintegration und Analysen erfordert einen klaren und robusten Ansatz.
Eine Cloud-Migration stellt Unternehmen vor verschiedene komplexe Herausforderungen. Während der Implementierung kann es passieren, dass Anwendungen parallel laufen und mit anderen Applikationen wieder in der Cloud oder lokal funktionieren sollen. Es müssen zudem Anwendungen von verschiedenen Anbietern integriert werden, um funktionsüberschreitenden Workflows Rechnung zu tragen. Ausgereifte und industriespezifische Cloud-Lösungen bringen wertvolle, vorkonfigurierte Inhalte mit. Das kann die Zeit bis zum nutzenstiftenden Einsatz erheblich verkürzen.
Nach dem Abschluss der ersten Phasen sollte der erzielte Nutzen im Unternehmen kommuniziert werden. Diese Transparenz garantiert die Unterstützung für das nächste Projekt. Unternehmen müssen sich auch fragen, wie sie die neuen technischen Möglichkeiten in den Arbeitsalltag integrieren. Die Cloud muss wesentliches Element der Unternehmens-DNA werden. Auch wenn der Prozess zu ihrer Einführung einiges an Aufwand erfordert, gibt der langfristige Erfolg dem Konzept recht.