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Lenovo hat sein Werk in Budapest voll auf nachhaltige Produktion ausgerichtet. Dank Solarstrom sowie innovativen Kühlungs- und Schweißtechnologien können europäische Kunden die HPC- und KI-Technologien des Herstellers nun umweltfreundlich vor Ort testen – und auch die Lieferkette wird dadurch grüner.
Foto: Lenovo Im neuen Innovation Center in Budapest können Kunden die KI- und HPC-Technologien von Lenovo auf Herz und Nieren testen. Foto: Lenovo Die Solarmodule erzeugen aktuell eine Gesamtkapazität von drei Megawatt. Foto: Lenovo Die Neptune Direct Liquid Cooling-Technologie bietet eine Wärmeableitungseffizienz von 95 Prozent. Lenovo hat in seiner Produktionsstätte in Budapest neue Solarmodule vorgestellt, die Innovationen im Bereich High Performance Computing (HPC) unterstützen. Das vergangenen Herbst eröffnete Innovationszentrum ist auf HPC und künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert und ermöglicht es Kunden nun, Technologien ausschließlich mit Solarenergie zu testen. Anschließend können die Systeme vor Ort hergestellt und mit umweltfreundlicheren Transportmitteln und Bulk-Verpackungsdiensten innerhalb der Region versandt werden. Dadurch werden Transportwege und Emissionen reduziert. Kunden können zudem CO2-Kompensationszertifikate erwerben, um die geschätzten Emissionen während des durchschnittlichen Lebenszyklus ihrer Technologiekäufe auszugleichen. Mit den Zertifikaten werden Klimaschutzprojekte unterstützt.
Mit den neuen Solarmodulen erhöht sich die Gesamtkapazität der vor Ort erzeugten Solarenergie auf drei Megawatt (MW) – genug, um ein Elektroauto über 17.000 Kilometer weit mit Strom zu versorgen. Im Endausbau wird die durch Solarstrom erzeugte Energie 4 MW betragen. Das entspricht der Energie von 12 Tankwagen mit Erdgas.
Ein weiteres Beispiel für Nachhaltigkeitsmaßnamen in der Fabrik ist die Neptune Direct Liquid Cooling-Technologie, die eine Wärmeableitungseffizienz von 95 Prozent bietet und den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent senken kann. Das Global Innovation Centre in Budapest ist auf HPC und künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert und beherbergt Lenovos erstes europäisches Test- und Demonstrationszentrum für diese nachhaltige Flüssigkeitskühlung.
Daneben hat das Werk in Budapest verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt, darunter die Verbesserung der Wärmedämmung, die Installation neuer Beleuchtungssensoren und die Wiederverwendung der Abwärme von Druckluftkompressoren. Die im Produktionsbereich erzeugte Wärme wird zur Beheizung der Fertigungsräume genutzt, während im Winter kalte Außenluft zur Kühlung verwendet wird, wodurch die Energiekosten gesenkt werden.
Bei der physischen Fertigung vor Ort kommt der von Lenovo entwickelte Low-Temperature-Soldering-Prozess (LTS) zum Einsatz. Bei diesem Verfahren werden die Lötarbeiten bei Temperaturen von maximal 180 Grad Celsius durchgeführt, was einer Reduzierung um 70 Grad im Vergleich zur vorherigen Methode entspricht und somit die Kohlenstoffemissionen während der Herstellung reduziert.
Der Standort in Ungarn beherbergt auch die Value Recovery Service European Facility von Lenovo, in der gebrauchte Geräte im Sinne der Kreislaufwirtschaft zurückgenommen, wiederaufbereitet und neu zertifiziert werden. Dadurch wird die Menge an Elektronikschrott reduziert.
Die Installation, die aus insgesamt 5.072 Solarmodulen auf zwei Gebäuden besteht, ist Teil von Lenovos Strategie, seine Scope-2-Emissionen (siehe Kasten) durch den Ausbau von Solarenergie zu reduzieren. Derzeit sind weltweit bereits 17 MW Solarstrom in Betrieb. Der Konzern prüft aktuell weitere Möglichkeiten für Solarstromanlagen in Brasilien, Mexiko und China. Seit der Inbetriebnahme des Werks in Budapest wurden 1,5 Millionen Workstations und Server an über 2.500 Kunden in 70 Märkten in der gesamten EMEA-Region ausgeliefert.