Komplexe Unternehmenssysteme machen die Datenwiederherstellung oft schwierig, aber nicht unmöglich.
Kroll Ontrack, Experte für Datenrettung und E-Discovery, entwickelt Lösungen, die auch auf komplexen Unternehmenssystemen Daten wiederherstellen können. Dazu zählen Plattformen wie EMC
Isilon, Comvault Simpana, Infor-trend EonStor oder HP EVA. „Die Hardware entwickelt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Und mittlerweile hat nahezu jeder Hersteller eine eigene proprietäre Methode zur Datenspeicherung. Dies führt dazu, dass die meisten Ausfälle in Enterprise-Systemen maßgeschneiderte Lösungen erfordern“, erläutert Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. „Erschwerend kommt dabei noch das schiere Datenvolumen hinzu, das in diesen Systemen vorgehalten wird. Das erschwert die Datenrettung ungemein. In solch ausgeklügelten Umgebungen bedeutet Datenrettung, dass die Ausfälle aufmerksam untersucht, die proprietären Speichermethoden analysiert und entschlüsselt, die Systeme neu aufgesetzt und schlussendlich Lösungen zur Wiederherstellung kritischer Daten neu entwickelt werden müssen.“ Der Security-Experte stellt bemerkenswerte Fälle aus der jüngsten Vergangenheit vor.
Defektes RAID6.
Eine große britische Behörde musste auf die harte Tour lernen, dass selbst die als zuverlässig geltenden RAID6-Arrays nicht hundertprozentig gegen Ausfälle gefeit sind. Fast 24 TB an vertraulichen Daten gingen nach dem Ausfall zweier Festplatten verloren. Die Laufwerke wurden zwar getauscht, aber der Rebuild des Systems funktionierte nicht – auf die Daten konnte also nicht mehr zugegriffen werden. Jeder RAID Controller verwendet einzigartige Algorithmen und Paritäten, um ein RAID6 aufzubauen. Die Experten von Kroll Ontrack konnten den komplexen Algorithmus des Herstellers entschlüsseln – dank eigens entwickelter Software-Werkzeuge. Diese ermöglichten eine erfolgreiche Wiederherstellung des RAID6-Arrays und können zukünftig bei der Datenrettung jedes RAID6 eingesetzt werden.
Wasserschaden.
Dass Wasser nicht unbedingt gut für IT-Technik ist, musste auch ein weiterer Kroll-Kunde vor einiger Zeit feststellen. So verursachte ein teilweise überflutetes Rechenzentrum schwere Schäden an Servern und Storage-Systemen. Mit am schlimmsten betroffen war ein HP StorageWorks EVA (Enterprise Virtual Array) 600. Auf diesem waren sehr wichtige, unternehmenskritische SQL-Datenbanken und vertrauliche Mitarbeiterdaten gespeichert. Das extrem komplexe RAID-Mapping-System, das Daten über eine Vielzahl von Laufwerken verteilte, erforderte in Verbindung mit der proprietären Dateistruktur des Systems ein aufwändiges Reverse-Engineering. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Kroll Ontrack und ihre Softwareentwickler entwickelten vollständig neue Werkzeuge, mit denen immerhin noch 86 Prozent der Daten gerettet werden konnten. Diese Werkzeuge kamen seither bereits in zahlreichen weiteren Fällen im Zusammenhang mit den verbreiteten HP EVA-Systemen zum Einsatz.
Big Data Recovery.
Ein großer Pharmahersteller aus den USA verlor bei der internen Umschichtung kritischer Forschungs- und Entwicklungsdaten über vier Millionen Datensätze aus seinem EMC Isilon Storage-System. Isilon-Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell auf die Verwaltung riesiger Datenmengen zugeschnitten sind und ein eigens dafür entwickeltes Dateisystem besitzen (OneFS). In Zusammenarbeit mit EMC hat Kroll Ontrack daher einen Satz proprietärer Datenwiederherstellungswerkzeuge entwickelt, mit deren Hilfe Datenverluste in Isilon-Systemen bekämpft werden konnten. Diese Werkzeuge reduzieren die Ausfallzeiten und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Wiederherstellung.
Virtuelle Tape Library.
Aufgrund eines korrumpierten Datenbank-Media-Agents auf seinem Commcell Media Server verlor ein US-Unternehmen den Zugriff auf mehr als 230 essenzielle Dateien. Softwareentwickler und Datenrettungsspezialisten arbeiteten zusammen und entwickelten eine neue Lösung, um das virtuelle Tape-Library-Array wiederaufzubauen. Dies war notwendig, um das Datenmapping zu rekonstruieren. Diese neuen Werkzeuge werden zukünftig dabei helfen, die Zeit bei der Wiederherstellung von Commvault-basierten Systemen zu reduzieren.