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Modulare USV-Anlagen lassen sich flexibel an die aktuellen Stromversorgungsbedürfnisse anpassen. Viele Unternehmen entscheiden sich dennoch für Standalone-Geräte – und zwar oft aus den falschen Gründen.
Foto: Bilder mit Herz/Pugel Peter Loidolt, Vertriebsleiter bei Sapotec: „Modulare Anlagen ermöglichen es, die Verfügbarkeit zu maximieren und die Gesamtbetriebskosten langfristig zu senken“, Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) schützt Infrastruktur vor Stromausfällen, Überspannung, Frequenzabweichungen etc. Im Gegensatz zu Standalone-Geräten kann die Kapazität modularer USV jederzeit erweitert werden – beispielsweise, um auf steigende Lasten im Rechenzentrum zu reagieren. Die USV wächst so mit dem Unternehmen mit.
Das Salzburger Unternehmen Sapotec ist Experte für sichere Stromversorgung. „Bei unseren Kundenprojekten geht immer darum, die am besten geeignete Stromversorgungslösung für die individuellen Umstände eines Unternehmens zu entwickeln“, sagt Vertriebsleiter Peter Loidolt. „Modulare Anlagen ermöglichen es, die Verfügbarkeit zu maximieren und die Gesamtbetriebskosten langfristig zu senken“, gerade beim Thema modulare USV halten sich jedoch einige falsche Vorstellungen in den Köpfen der IT-Verantwortlichen, so Loidolt weiter. Der USV-Experte nennt die gängigsten Mythen zu modularen USV-Anlagen sowie die dazugehörigen Fakten.
Die anfänglichen Kosten eines modularen USV-Systems und der umgebenden Infrastruktur können sicherlich teurer erscheinen als die Installation einer eigenständigen Alternative. Der Zweck einer USV ist es jedoch, die höchstmögliche Systemverfügbarkeit zu gewährleisten. Um die „wahren“ Kosten einer modularen USV nachzuvollziehen, muss man die zusätzlichen Vorteile und langfristigen Einsparungen einer solchen Anlage berücksichtigen.
Ein Beispiel: Um Redundanz mit einer eigenständigen USV zu schaffen, müssen (mindestens) zwei Einheiten vorhanden sein. Plötzlich sehen die niedrigeren anfänglichen Kaufkosten teurer aus. Auch der Techniker muss möglicherweise zusätzliche Stunden vor Ort sein, da sich die Elemente einer Standalone-USV oft nicht ohne weiteres austauschen lassen.
Eine eigenständige USV zu installieren, um eine Einrichtung von Anfang an mit voller Kapazität zu sichern, ist möglicherweise auch nicht die kostengünstigste Option. Was, wenn die Anlage nie die volle Kapazität – oder auch nur die Hälfte – erreicht? Auch im Teillastbetrieb laufende Standalone-USV müssen betrieben, gewartet und verwaltet werden, was die Gesamtbetriebskosten im Laufe der Zeit drastisch erhöhen kann.
Die Einführung eines Pay-as-you-grow-Ansatzes mit einer modularen USV-Installation reduziert in vielen Fällen die anfänglichen Ausgaben und minimiert laufenden Betriebskosten. Zudem kann die Klimatisierung für ein kleineres System reduziert werden.
Viele Unternehmen entscheiden sich für ein eigenständiges USV-System anstelle eines modularen Systems. Standalone-Konfigurationen können unter bestimmten Voraussetzungen Redundanz bieten, aber was passiert, wenn eine der-USV-Einheiten ausfällt? Plötzlich ist keine Redundanz mehr gegeben. Zentralisierte Architekturen verfügen über Single Points of Failure, da sie bestimmte Komponenten gemeinsam nutzen - etwa eine CPU, ein Wechselrichter oder ein statischer Schalter. Wenn eine dieser Komponenten fehlerhaft ist, kann das gesamte System ausfallen. Ebenso verhindern Konfigurationen mit einer gemeinsam genutzten Batterie das Erzeugen von Redundanz.
Doch auch Systeme, die als „modular“ vermarktet werden, bieten nicht automatisch Redundanz. Modular bedeutet einfach, dass es möglich ist, bestimmte Elemente in einem Live-System auszutauschen und so die Verfügbarkeit zu erhöhen. Bei der darüberhinausgehenden Begriffsbedeutung gibt jedoch große Herstellerunterschiede. Nicht alle Systeme beseitigen Single Points of Failure. Von „True Modular“ spricht man, wenn jedes Modul eine USV für sich ist, einschließlich Gleichrichter, Wechselrichter und statischem Bypass. Eine „echte“ modulare USV bietet mit verteilter Architektur ein Höchstmaß an Verfügbarkeit, da sie alle Komponenten über mehrere Module hinweg repliziert und so Single Points of Failure entfernt.
Geräte mit Safe-Hot-Swap-Funktion gehen noch einen Schritt weiter: Damit können Module in einem Live-System ausgetauscht werden, wodurch das Ersatzmodul sicher isoliert und getestet wird, bevor es einer Live-Last ausgesetzt wird. So wird das Risiko beseitigt, dass dem System ein inhärenter Fehler durch die Einführung eines neuen Moduls hinzugefügt wird.