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Die Akzeptanz von KI in der Belegschaft ist laut einer aktuellen Studie der Einführung von Richtlinien des Arbeitgebers weit voraus.
Foto: Ricoh
In europäischen Unternehmen fehlt es an KI-Schulungen und -Richtlinien. Urheberrechts- und Datenschutzrisiken sind die Folge.
Während der Einsatz von KI-Tools am Arbeitsplatz rapide zunimmt, hinken viele Unternehmen bei der Bereitstellung von Richtlinien und Schulungen für den Einsatz dieser Technologien hinterher. Diese Kluft zwischen der Nutzung neuer Technologien durch die Arbeitnehmer und den Bemühungen der Unternehmen, diese zu unterstützen und zu verwalten, entsteht inmitten des wachsenden Interesses der Unternehmen an der Einführung von Automatisierungslösungen. Das ergibt eine aktuelle Studie, die vom Marktforschungsinstitut Opinium in Auftrag von Ricoh Europe durchgeführt und in dessen Rahmen 6.000 Arbeitnehmer:innen in Europa befragt wurden.
Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie KI-Tools wie Chat GPT nutzen, wobei 18 Prozent der Befragten sie einmal oder öfter am Tag verwenden. Die Einführung von KI überholt jedoch die Implementierung von formellen Richtlinien und Prozessen durch die Arbeitgeber. Nur jedes sechste Unternehmen bietet Schulungen zur Nutzung von KI-Tools an. Ohne eine angemessene Anleitung zur Nutzung der Technologie entgehen den Unternehmen jedoch möglicherweise die erhofften Produktivitäts- und Geschäftsvorteile, so die Studie. Weitere Probleme könnten im Zusammenhang mit der falschen oder unbeabsichtigten Nutzung der KI auftreten, wie z. B. die Verbreitung von Fehlinformationen.
Die Befragung ergab außerdem, dass nur 18 Prozent der Unternehmen entsprechende Maßnahmen zum Risikomanagement ergriffen haben, um den sicheren und transparenten Einsatz von KI zu gewährleisten – trotz der damit verbundenen Urheberrechts- und Datenschutzrisiken. Es bedarf klarer Unternehmensrichtlinien und spezieller Schulungen, damit die Mitarbeitenden die Tools sicher und in einer Weise nutzen können, die einen geschäftlichen Mehrwert bringt.
69 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass sie mit den entsprechenden Automatisierungstechnologien einen Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen könnten. Fast genauso viele Angestellte sind jedoch der Meinung, dass sie mehr über die Vorteile dieser Automatisierungstools erfahren müssen, bevor sie sie bei der Arbeit einsetzen. Schulungen und Richtlinien schaffen die nötige Klarheit, um die Mitarbeitenden für die Vorteile und Möglichkeiten zu begeistern, die diese neuen Technologien bieten.
Nicola Downing, CEO bei Ricoh Europe, kommentiert die Ergebnisse: „Unsere Studie zeigt, dass Arbeitnehmer in Europa von ihren Arbeitgebern nicht ausreichend über die sichere Nutzung von KI informiert werden, obwohl viele von ihnen diese tagtäglich nutzen. Ohne eine angemessene Anleitung und Schulungen machen Unternehmen sich anfällig für Urheberrechtsverletzungen, Rechtsverstöße oder Rufschädigung. Unternehmen, die verbindliche Richtlinien einführen und die Expertise ihrer Mitarbeiter fördern, um KI-Technologien auf ethische und rechtskonforme Weise zu nutzen, werden von den Vorteilen profitieren.“