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SAP präsentierte in Wien zahlreiche Innovationen für seine Spend Magagement-Lösungen. Der Megatrend künstliche Intelligenz beherrschte das internationale Event. SAP-CEO Christian Klein gab einen Einblick in die KI-Vision des Walldorfer Softwarekonzerns.
Foto: Christian Olaf Adickes
Widerstandsfähige Lieferketten, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz – diese drei Herausforderungen müssen Procurement-Expert:innen aktuell meistern, erklärte SAP-CEO Christian Klein im Rahmen eines Gesprächs mit Etosha Thurman, CMO, SAP Intelligent Spend and Business Network.
Gestern, Montag, startete die Spend Connect Live, SAPs globale Konferenz für den Bereich Ausgabenmanagement, in der Messe Wien. Auf dem Programm stehen Neuheiten für die SAP-Lösungen Ariba, und Concur sowie für das SAP Business Network. Die Spend Connect Live läuft noch bis morgen Mittwoch.
Bei der Eröffnungskeynote betonte Christian Klein, Vorstandssprecher von SAP, dass Procurement-Prozesse im Zentrum jedes Unternehmens stünden und widerstandsfähige Lieferketten – gerade in Zeiten zunehmender ökonomischer und politischer Unsicherheit – entscheidend für den Unternehmenserfolg sind. Darüber hinaus werde die Beschaffung unter den Vorzeichen zunehmender Nachhaltigkeitsbestrebungen zum strategischen Faktor. Zu guter Letzt spiele der Einkauf heute mehr denn je eine wichtige Rolle beim Faktor Kosten. SAPs Ziel sei es, so Klein, Unternehmen die richtigen digitalen Tools und Plattformen an die Hand zu geben, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Im Zusammenhang mit dem Hype-Thema (generative) künstliche Intelligenz kündigte Klein an, dass SAP ein Datenmodell (Large Language Modell, LLM) bauen werde, das Wissen aus allen Unternehmensbereiche vereint und dieses den Anwendern auf Anfrage in natürlicher Sprache zur Verfügung stellt. Die Vision von SAP gehe dabei über Machine Learning, das an einem oder einer Gruppe von Geschäftsprozessen trainiert wird, hinaus, betonte Klein. Die Prozesse werden durch KI-Unterstützung selbst in der Lage sein, dazuzulernen und sich zu optimieren. Auch bei der Migration kommt KI künftig zum Einsatz: Die Technologie soll unter anderem dabei helfen, Unternehmensdaten zu bereinigen und damit Migrationskosten zu senken, verspricht Christian Klein.
Was die SAP-Lösungen heute schon an KI-Features bereitstellen, zeigte Muhammad Alam, President und Chief Product Officer für Intelligent Spend and Business Network bei SAP, im Produktteil der Präsentation. Die neue Lösung SAP Ariba Category Management wird durch leistungsfähige Funktionen auf Basis von generativer KI erweitert, sodass Beschaffungsexperten schneller Strategien für Kategorien entwickeln können. Damit wird der Marktanalyseprozess beschleunigt, Beschaffungsteams erhalten Vorschläge für Kategoriestrategien, die sie präzisieren und ausführen können. Die Lösung soll Ende 2023 allgemein verfügbar sein.
SAP wird zudem den neuen KI-Assistenten Joule in das gesamte Cloud-Enterprise-Portfolio einbetten. Die Verfügbarkeit der smarten Funktionen in den SAP-Lösungen für das Ausgabenmanagement ist für 2024 geplant. SAP entwickelt außerdem in Zusammenarbeit mit Kunden zusätzliche Anwendungsfälle, die ab der ersten Hälfte 2024 verfügbar sein sollen. „Wie alle unsere KI-Lösungen für Unternehmen entwickeln wir auch diese KI-basierten Innovationen für das Ausgabenmanagement ohne Kompromisse bei Sicherheit, Datenschutz, Compliance, Ethik und Genauigkeit“, betonte Alam.
Mit dem ebenfalls auf der Spend Connect Live präsentierten SAP Spend Control Tower haben Einkaufsverantwortliche künftig jederzeit alle Ausgabenbereiche im Blick und können diese mit wenigen Klicks analysieren. Auch hier unterstützen KI-Features die Anwender:innen. Darüber hinaus liefern die neuen Dashboards in den SAP-Lösungen Ariba Sourcing und Ariba Buying Informationen zu zentralen Prozess-Workflows nahezu in Echtzeit. Diese Funktionen sind bereits jetzt verfügbar. Die Funktionen des Spend Control Tower werden ab dem ersten Quartal 2024 zur Verfügung stehen.
Auch bei der Lieferantenrisikobewertung setzt SAP auf KI-Features. Diese machen unter anderem die neuen Funktionen für Risikobeurteilungsprofile in Bezug auf Drittanbieter für Beschaffung, Vertragsmanagement und Einkauf einfach zugänglich. Die Funktionen sind ab sofort in den Lösungen SAP Ariba Sourcing, SAP Ariba Contracts und SAP Ariba Buying verfügbar.
Auch einen neuer Kooperationspartner präsentierte SAP im Rahmen der Konferenz. Scoutbee integriert seine Plattform für KI-gestützte Lieferantenrecherche in SAP Ariba Sourcing. Mit der Lösung namens Scoutbee Discovery können Unternehmen rasch Lieferanten finden, die Anforderungen zum Beispiel hinsichtlich Produktionskapazität, Qualitätsstandards und Zertifizierungen erfüllen. Discovery importiert in der engeren Auswahl befindliche Lieferanten automatisch in geführte Beschaffungsvorgänge. Das Feature wird Q1 2024 zur Verfügung stehen.
Die Reise- und Kostenverwaltungslösung SAP Concur kann mit dem neuen Expense Payment Manager nun Auslagenerstattungen an ihre Mitarbeitenden in über 25 Währungen abwickeln. Die direkte Zusammenarbeit mit externen Zahlungsdienstleistern sorgt für zusätzliche Flexibilität. Die Funktion ist bereits allgemein verfügbar.
Die Spend Connect Live läuft noch bis Mittwoch.