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Auf der SAP TechEd 2024 wurden umfassende Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz vorgestellt. SAPs KI-Assistent Joule erhält neue Funktionen, die die Zusammenarbeit von KI-Agenten fördern und Geschäftsprozesse automatisieren. Mit dem SAP Knowledge Graph bietet das Unternehmen eine Lösung an, die tiefere Einblicke in Geschäftsdaten ermöglicht und Unternehmen bei der Datenanalyse unterstützt.
Foto: SAP
Muhammad Alam ist Mitglied des Vorstands von SAP und Leiter des Bereichs SAP Product Engineering
Auf der diesjährigen SAP TechEd 2024 stellte SAP bedeutende Fortschritte in der Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz vor. Im Zentrum der Präsentationen stand Joule, der KI-basierte Assistent des Unternehmens, der jetzt mit neuen kooperativen Fähigkeiten ausgestattet ist. Diese Erweiterungen ermöglichen es Joule, durch spezialisierte KI-Agenten komplexe Aufgaben effizienter zu lösen.
Durch den Einsatz von Multiagentensystemen wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen KI-Agenten ermöglicht, die sich auf bestimmte Geschäftsprozesse spezialisieren. Diese Agenten passen ihre Strategien dynamisch an und arbeiten gemeinsam daran, Ziele in unterschiedlichen Geschäftsfeldern zu erreichen. Die neuen Funktionen von Joule sind in der Lage, bis zu 80 Prozent der typischen SAP-Aufgaben zu automatisieren und so Arbeitsabläufe zu verbessern.
Beispiele für diese neue Technologie wurden während der TechEd vorgestellt. Ein Anwendungsfall zeigt, wie autonome KI-Agenten Konflikte in Geschäftsprozessen lösen, darunter das Erkennen und Korrigieren von fehlerhaften Rechnungen oder doppelten Zahlungen. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz in der Finanzbuchhaltung, wo KI-Agenten Aufgaben wie die Rechnungsabwicklung und Buchungsaktualisierungen übernehmen. Dadurch werden Abläufe beschleunigt und potenzielle Fehler minimiert.
Muhammad Alam, Mitglied des Vorstands von SAP und Leiter des Bereichs SAP Product Engineering, erläutert die Bedeutung dieser Entwicklung: „Die vorgestellten Innovationen führen zu konkreten Geschäftsergebnissen. Sie helfen unseren Kunden dabei, die Leistungsfähigkeit von KI, Daten und neuen Entwicklungslösungen für ein beschleunigtes Wachstum zu nutzen.“
Neben den Neuerungen bei Joule präsentierte SAP auch den SAP Knowledge Graph. Diese Technologie wird ab dem ersten Quartal 2025 verfügbar sein und über SAP Datasphere sowie Joule zugänglich gemacht. Der SAP Knowledge Graph zielt darauf ab, Geschäftsdaten intelligenter und effizienter nutzbar zu machen, indem Beziehungen und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Datenquellen aufgezeigt werden.
Der SAP Knowledge Graph nutzt semantische Datenstrukturen, um Verbindungen zwischen Geschäftsdaten zu visualisieren. Dies ermöglicht es Unternehmen, bessere Einblicke in ihre Datenlandschaft zu gewinnen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Darstellung von vordefinierten Beziehungen, beispielsweise zwischen Bestellungen, Rechnungen und Kunden, können Unternehmen die Komplexität der Datenmodellierung reduzieren und gezielt auf relevante Informationen zugreifen.
Die Technologie bietet Entwicklern zudem die Möglichkeit, generative KI effektiver in ihre Anwendungen zu integrieren. Der Knowledge Graph stellt sicher, dass die zugrunde liegenden Daten korrekt und verlässlich sind, was die Entwicklung smarterer Unternehmensanwendungen erleichtert.
Ein weiterer Schwerpunkt der TechEd lag auf der Unterstützung von Entwicklern, insbesondere durch neue Funktionen auf der Plattform SAP Build. Diese Plattform ermöglicht es, SAP-Lösungen zu erweitern und anzupassen. Die vorgestellten generativen KI-Funktionen, wie etwa die Code-Erläuterung und eine verbesserte Dokumentationssuche, helfen Entwicklern dabei, schneller auf benötigte Informationen zuzugreifen und Entwicklungszeiten zu verkürzen.
Mit dem neu eingeführten Extensibility Wizard wird der Prozess zur Erweiterung von SAP-Lösungen weiter vereinfacht. Entwickler können direkt von der SAP S/4HANA Cloud Public Edition aus auf SAP Build zugreifen und so effizienter arbeiten. Zusätzlich profitieren ABAP-Entwickler von einem nahtlosen Zugang zu den ABAP-Cloud-Entwicklungswerkzeugen über SAP Build.
Im Rahmen der TechEd gab SAP zudem bekannt, dass bereits zwei Millionen Menschen weltweit im Umgang mit digitalen Technologien geschult wurden. Dieses Ziel sollte ursprünglich erst 2025 erreicht werden. Der SAP Learning Hub, eine zentrale Plattform für digitale Qualifikationen, hat maßgeblich dazu beigetragen. Unternehmen können über diese Plattform Schulungsmaterial und Zertifizierungen abrufen, um die Qualifikationen ihrer Mitarbeitenden weiterzuentwickeln. Zukünftig plant SAP, das Angebot auf dem Learning Hub weiter auszubauen, insbesondere in den Bereichen generative KI und KI-Ethik.