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Die Partizipation der Mitarbeiter an digitalen Entwicklungen nimmt zu. Anders Indset zu Gast beim „T-Breakfast“.
Foto: Magenta “Unsere Führungskräfte von heute brauchen die Philosophie von gestern gepaart mit der Wissenschaft und der Technologie von morgen“, so Anders Indset Bereits zum zweiten Mal fand das „T-Breakfast“ von Magenta in digitaler Form statt. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsphilosophen Anders Indset diskutierten Andreas Bierwirth, CEO Magenta Telekom, und Gastgeberin Maria Zesch, CCO Business & Digitalization von Magenta Telekom, über die krisenbedingten Veränderungen im Arbeitsalltag. Rund 300 Teilnehmer aus der österreichischen Wirtschaft waren digital „zu Gast“.
Anders Indset startete mit provokanten Thesen in seiner Keynote: „Die Zeit der Manager, wie wir sie kennen, ist vorbei – das Projekt ist der neue Chef. Hierarchie und Rollendenken werden verschwinden. Der Fokus liegt dann auf Leadership und Gestalten anstelle von Bürokratie und Verwalten.“
Auch Bierwirth sieht bereits Erfolge bei der projektbasierten Arbeit: „Führungskräfte müssen lernen, loszulassen. Wir stellen bereits immer wieder Teams speziell für Projekte zusammen, welche diese mit agilen Arbeitsweisen umsetzen und sehen hier große Erfolge.“
Indset geht nicht davon aus, dass sich die Gesellschaft nach Corona langfristig großartig ändern wird: „Diese Krise ist höchstens ein kurzer Wachrüttelmoment. Schließlich leben wir seit den 70er Jahren, seit dem Ende der Liebes-, Friedens- und Poprevolution, in einem 50-jährigen Nickerchen. Wir sind zu einer Reaktionsgesellschaft geworden, in der wir mit Hilfe von Technologien auf die Außenwelt reagieren und Fehler symptomatisch bekämpfen. Die Corona-Krise bietet die Chance, dass wir uns endlich tiefgründig mit den Fehlern im System und den gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigen können. Bisher war Technologie die Antwort auf alles, aber was ist die Frage?“
Maria Zesch sieht das Wachrütteln durch die Corona-Krise als Anlass zum Umdenken: „Diese Krise ist insofern eine Chance, als dass wir uns fragen sollten, wo unseren wahren Stärken liegen und wie wir darauf aufbauen können, um gestärkt in die Zukunft zu gehen. Dazu müssen wir uns selber challengen und unsere Gewohnheiten hinterfragen. Auch wir bei Magenta stellen uns seit Beginn der Pandemie viele Fragen, die wir uns sonst vielleicht nicht gestellt hätten: Zum Beispiel, ob es überhaupt noch Sinn macht, fünf Tage die Woche im Büro zu sitzen und wie unser Arbeitsalltag zukünftig aussehen wird.“
Auf die Frage hin, wie es ab Dezember weiter gehen würde, haben Bierwirth und Zesch noch keine Antwort. Aber was feststeht: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten sie aktiv in diese Entscheidung einbeziehen. Dafür wird unternehmensweit eine Umfrage zum aktuellen Führungsstil gestartet. Das Management will hiermit erheben, was den Mitarbeitern für die künftige Zusammenarbeit wichtig ist und wie sie sich ihren Arbeitsalltag vorstellen. „Was sich jedoch bereits jetzt schon abzeichnet ist, dass wir die gelernte Flexibilität beibehalten möchten und dass das Bedürfnis nach sozialen Kontakten für das Zusammengehörigkeitsgefühl und vor allem bei kreativen Arbeitsprozessen steigt“, so Zesch.