Die In-Memory Datenbank und -Plattform SAP Hana verzeichnet die ersten 1000 Anwender und ermöglicht innovative Applikationen.
Nach dem unerwarteten, plötzlichen Abgang von Technik-Vorstand Vishal Sikka Anfang Mai präsentierte dessen Nachfolger und Neo-Vorstandsmitglied Bernd Leukert Mitte Mai auf einer Pressekonferenz seine Pläne. SAP-Veteran Leukert will sich in nächster Zeit vor allem auf die beiden Bereiche Hana und Cloud fokussieren. Während Hana als Datenbank für die transaktionale Business Suite sowie Analytics bereits eingesetzt werde, habe SAP bei Hana als Plattform „noch einige Hausaufgaben zu erledigen, zum Beispiel bei der Mehrmandantenfähigkeit“, wie Bernd Leukert konzedierte. Von SAPs weltweiter Entwicklungsmannschaft von 20.000 Personen arbeiteten 8000 an SAP Hana, um den Kunden mit der Hana Plattform eine integrierte Lösung für das Core ERP, die analytischen und die mobilen Anwendungen sowie die Cloud zur Verfügung zu stellen, zeigte Leukert das nächste Ziel auf. Der Kunde solle neben dem Produktverkauf mehr Services anbieten können bis hin zum Szenario, dass er ein Produkt zur Verfügung stellt und die Services rundherum verkauft, sprach er ein Beispiel für neue Geschäftsmodelle an, für die nun Applikationen entwickelt würden. Denn die Technologien für In-Memory-, mobile sowie Cloud-Anwendungen seien bereits da, sie müssen nun genutzt und das Anwendungspotential der Funktionen ausgeschöpft werden. „Wir stehen erst am Anfang“, so Leukert. Mit der Forcierung von Design Thinking will er die Applikationsentwicklung noch mehr in Anwendernähe bringen.
Claus Grünewald, Leiter Produkt-/Markt-Neueinführungen bei SAP, spricht das Innovationspotential an, das durch die gemeinsame Datenhaltung von Transaktions- und Analysesystem entsteht. „Nicht nur die zu verwaltende Datenmenge wird reduziert, sondern auch die eigentlichen Applikationen werden schlanker. Nach erfolgreicher Produktivsetzung von SAP Hana berichten Kunden wie neckermann.at zunächst über die Beschleunigung bestehender Prozesse. Einige Monate später entstehen zusätzliche innovative Applikationen.“ So plane der Online-Händler, künftig seine Promotions in Echtzeit zu verfolgen, zum Beispiel Margen und Lagerbestände, um sehr rasch auf ausverkaufte oder verlustbringende Produkte reagieren zu können. „Die bei Promotions anfallenden Massendaten konnten früher nur in Batchläufen verarbeitet werden, sodass keine rasche Reaktion möglich war“, betont Grünewald im Gespräch mit it&t business.
Auch der Mittelstand sei an SAP Hana interessiert, so Grünewald, um seinen Wettbewerbsvorteil abzusichern. Rund die Hälfte der Partner hätten ihre Produkte und Add-ons zur Mittelstandslösung SAP All-in-One bereits für SAP Hana optimiert. –an-