Laut dem aktuellen Brand Phishing Report von Check Point Software Technologies war Microsoft im dritten Quartal 2025 erneut die am häufigsten imitierte Marke bei Phishing-Angriffen. Auch Google, Apple sowie die Rückkehr von PayPal und DHL in die Top 10 zeigen, dass Angreifer gezielt auf vertraute Online-Dienste setzen.
Foto: Check Point Software Technologies
Gefälschte DHL-Seite, um Kundendaten zu stehlen
Foto: Check Point Software Technologies
Gefälschte Paypal-Seite, um Kundendaten zu stehlen
Die Zahl der Phishing-Angriffe ist im dritten Quartal 2025 weiter gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Brand Phishing Report des israelisch-amerikanischen Sicherheitsunternehmens Check Point Software Technologies hervor. Der Bericht zeigt, dass Cyberkriminelle verstärkt auf bekannte Marken setzen, um Nutzer zur Preisgabe sensibler Informationen zu verleiten. Besonders Technologie- und Social-Media-Plattformen stehen dabei im Fokus.
Mit einem Anteil von 40 Prozent an allen Phishing-Versuchen weltweit bleibt Microsoft die am häufigsten nachgeahmte Marke. Damit bestätigt sich der Trend der letzten Quartale, wonach weit verbreitete Produktivitätsplattformen bevorzugte Ziele von Angreifern sind. Auf den weiteren Plätzen folgen Google mit 9 Prozent und Apple mit 6 Prozent. Zusammen entfallen damit mehr als die Hälfte aller weltweiten Phishing-Aktivitäten auf diese drei Unternehmen.
Laut Check Point Research zeigt die anhaltende Dominanz dieser Marken, dass der Technologiesektor weiterhin am stärksten betroffen ist – gefolgt von sozialen Netzwerken und dem Einzelhandel. Die Angreifer nutzen dabei alltägliche digitale Dienste, die im beruflichen und privaten Umfeld häufig verwendet werden.
Nach längerer Abwesenheit sind PayPal und DHL wieder in die Top 10 der am häufigsten imitierten Marken zurückgekehrt. Sie belegen Platz 6 beziehungsweise Platz 10. Check Point führt diese Entwicklung auf eine verstärkte Ausrichtung der Angriffe auf Finanzdienstleister und Logistikplattformen zurück – Bereiche, in denen Vertrauen und Dringlichkeit leicht ausgenutzt werden können.
Sicherheitsforscher entdeckten etwa eine gefälschte DHL-Webseite (dhl-login-check[.]org), die der offiziellen Anmeldeseite des Kurierdienstes täuschend ähnlich sah. Nutzer wurden dort dazu verleitet, Anmeldedaten, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Privatadressen preiszugeben. In einem weiteren Fall identifizierte Check Point eine gefälschte PayPal-Seite (paypal-me[.]icu), auf der mit falschen Belohnungen gearbeitet wurde, um Passwörter, Logindaten und Kreditkartendetails zu erlangen.
Laut Omer Dembinsky, Data Research Manager bei Check Point, haben sich Phishing-Methoden deutlich weiterentwickelt. „Beim Phishing geht es nicht mehr nur um E-Mails mit Rechtschreibfehlern oder schlecht gestaltete Anmeldeseiten – mittlerweile ist es KI-generiert, hyperpersonalisiert und äußerst betrügerisch“, so Dembinsky. Der steigende Anteil von Angriffen, die auf bekannte Marken setzen, verdeutliche die wachsende Raffinesse dieser Täuschungsversuche.
Mit Blick auf die bevorstehende Einkaufssaison erwarten die Forschenden eine Zunahme von Phishing-Kampagnen insbesondere in den Bereichen Reise und Logistik. Check Point betont die Bedeutung eines präventionsorientierten Ansatzes, der KI-basierte Sicherheitslösungen, starke Authentifizierungsverfahren und kontinuierliche Schulungen der Nutzer kombiniert.
Die zehn am häufigsten imitierten Marken im 3. Quartal 2025:
Microsoft – 40 Prozent
Google – 9 Prozent
Apple – 6 Prozent
Spotify – 4 Prozent
Amazon – 3 Prozent
PayPal – 3 Prozent
Adobe – 3 Prozent
Booking.com – 2 Prozent
LinkedIn – 2 Prozent
DHL – 2 Prozent