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Eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institute zeigt: Unternehmen erwarten zunehmend schnelle Rendite durch den Einsatz von Generativer KI und Multi-Agenten-Systemen. Bis Ende 2025 soll deren Verbreitung weltweit um fast 50 Prozent steigen. Die Potenziale für Effizienz und Profitabilität sind erheblich – trotz bestehender Herausforderungen.
Foto: Capgemini
Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich
Die Integration von generativer Künstlicher Intelligenz (Gen AI) und agentenbasierten Systemen schreitet mit rasantem Tempo voran. Immer mehr Unternehmen erkennen den strategischen Wert intelligenter Systeme, die autonom agieren und Entscheidungen treffen können. Dabei geht es längst nicht mehr um experimentelle Anwendungen – sondern um messbaren Geschäftsnutzen, der sich in steigender Profitabilität und optimierten Prozessen niederschlägt. Die neue Studie „AI in action: How Gen AI and Agentic AI redefine business operations“ des Capgemini Research Institute liefert fundierte Zahlen, die eine klare Entwicklung belegen.
Zwei von fünf Unternehmen erwarten innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre eine positive Rendite auf ihre KI-Investitionen. Der durchschnittliche Return on Investment liegt laut Studie aktuell beim 1,7-Fachen. Diese Entwicklung führt dazu, dass Unternehmen ihre Investitionen gezielt erhöhen: 62 Prozent der Befragten geben an, im Jahr 2025 mehr in generative KI zu investieren als im Vorjahr. Die Sorge, ob sich diese Investitionen lohnen, nimmt spürbar ab – zumal der ökonomische Nutzen mittlerweile klar belegbar ist.
Die Zahl agentenbasierter KI-Systeme soll bis Ende 2025 um 48 Prozent steigen. Bereits jedes fünfte Unternehmen weltweit setzt heute solche Systeme oder Multi-Agenten-Modelle ein. Besonders fortschrittlich zeigen sich Organisationen, die Gen AI schon eingeführt haben: 30 Prozent von ihnen haben KI-Agenten bereits in ihre Geschäftsprozesse integriert. Profitabilitätssteigerungen durch Agenten werden insbesondere in Bereichen wie Kundenservice, Beschaffung, Lieferkettenmanagement und Finanzoperationen realisiert.
Die Studie macht deutlich, dass der Ausbau von KI- und Datenkompetenz ein zentraler Erfolgsfaktor ist. Unternehmen, die gezielt in Führungsstärke, Governance und technologische Integration investieren, erreichen eine um durchschnittlich 45 Prozent schnellere Rendite. Gleichzeitig steht die Belegschaft vor einem tiefgreifenden Wandel: 30 Prozent der operativen Aufgaben wurden in den letzten zwei Jahren automatisiert, weitere Automatisierungspotenziale werden für die kommenden zwei Jahre erwartet. Fast zwei Drittel der Beschäftigten rechnen mit einer Veränderung ihrer Aufgaben bis 2028 – Weiterbildung und Umschulung gewinnen daher massiv an Bedeutung.
Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine wird laut Studie grundlegend neu definiert. KI-Agenten übernehmen zunehmend (teil-)autonom Aufgaben und Entscheidungen, was klassische Verantwortungsstrukturen und Arbeitsprozesse transformiert. Besonders betroffen sind Branchen wie Hightech, Industrie, Konsumgüter, Energie sowie Pharma und Gesundheit. Die Studienautor:innen betonen, dass Unternehmen mit einem ganzheitlichen, strategisch ausgerichteten Ansatz in der KI-Transformation klare Wettbewerbsvorteile erzielen – vorausgesetzt, sie setzen auf pragmatische Lösungen mit bestehenden Daten- und Kompetenzressourcen.
„Auch wenn die Studie aufzeigt, dass der Einsatz von agentenbasierten KI-Systemen zunimmt, stehen die meisten Unternehmen weiterhin vor den bekannten Herausforderungen zur erfolgreichen Integration und Skalierung – Datenqualität, KI-Infrastruktur, Kompetenzmangel. Um die Potentiale der Wertschöpfung zu heben und die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, sind pragmatische Lösungsansätze mit den bestehenden Daten- und KI-Kompetenzen zu entwickeln und zielgerichtet umzusetzen.“ sagt Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich.