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Der Verein „Unternehmen Zukunft“ lud zur digitalen Diskussionsveranstaltung mit BM Martin Kocher unter der Leitung von Meinungsforscherin Sophie Karmasin.
Foto: Standsome Worklifestyle/Unsplash
Schöne neue Arbeitswelt? Der Verein "Unternehmen Zukunft" zog im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung Bilanz zu einem Jahr Homeoffice
Was ist für die Gestaltung der neuen Arbeitswelt notwendig, damit neues Arbeiten zu einem Standortortvorteil in Österreich werden kann? Diese Fragestellung durch Gastgeberin und Geschäftsführerin des Vereins „Unternehmen Zukunft“, Sophie Karmasin, bildete die Einleitung zur digitalen Podiumsdiskussion „Die Arbeitswelt neu denken“.
Claudia Hoffmann, HR Business Partner von Boehringer Ingelheim, Johann Martin Schachner, CEO von Atos Österreich, sowie Stefan Wimmer, HR-Leitung der Firma Acredia, sprachen mit Arbeitsminister Martin Kocher über die Zukunft der Arbeitswelt, die Chancen, aber auch Herausforderungen mit neuen, mobilen Arbeitsformen sowie offene Fragen zu Flexibilisierung, Familienfreundlichkeit bzw. grenzüberschreitendes Homeoffice.
BM Martin Kocher dazu in seinem Einleitungsstatement: „Es wird einen Strukturwandel geben, wie wir zukünftig arbeiten werden. Hier vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, steht ganz klar im Fokus. Homeoffice soll für beide Seiten gut funktionieren – für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Es war mir daher ein persönliches Anliegen, schnellstmöglich eine nachhaltige gesetzliche Regelung für das Homeoffice vorzulegen.“
Johann Martin Schachner zieht Bilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie: „Es ist ernüchternd, dass unsere bisherige Arbeitswelt in vielen Bereichen weder zur (neuen) Lebensrealität der Menschen passt, noch ausreichend auf die digitale Zukunft vorbereitet ist – auch im Hinblick auf den globalen Wettbewerb mit anderen Ländern. Daher müssen wir nun unbedingt die Möglichkeiten nutzen, die uns diese neuen Technologien bieten, um Arbeitsplätze in unserem Land zu halten und Österreich als attraktiven Standort für Fachkräfte zu positionieren auch international.“
BM Kocher betonte die Bedeutung von Qualifikationen als Schlüssel besonders in Krisenzeiten, um am Arbeitsmarkt vorbereitet zu sein, wenn die Konjunktur wie der Fahrt aufnimmt.
Stefan Wimmer sieht die Problemfelder im sozialen Bereich: „In einer neuen hybriden Arbeitswelt ist die Abgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem besonders wichtig. Es muss geregelt sein, dass die Mitarbeiter ihre Kinder außer Haus in die Betreuung geben können, damit sie befreit ihrer Arbeit nachgehen können. Dies besonders am Nachmittag und bei Kleinkindern.“
Und auch Claudia Hoffmann unterstreicht: „Grenzüberschreitendes Arbeiten ist gerade für international agierende Unternehmen essenziell wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So einfach es klingt, so komplex ist die Themenstellung, was Flexibilisierung und grenzüberschreitendes Homeoffice betrifft. Hier sind wir alle gefordert, möglichst rasch effektive und brauchbare Lösungen zu finden.“
„Eines ist sicher: Der Ausbau von Homeoffice und hybriden Arbeitsformen ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur zur Bewältigung von Krisensituation wie die Corona-Pandemie geeignet, sondern generell ein wesentlicher Faktor, um Beruf und Familie auch langfristig besser vereinen zu können. Vieles wurde schon getan, dennoch ortet der Verein Unternehmen Zukunft noch einige weitere notwendige Änderungen der Rahmenbedingungen“, so Sophie Karmasin abschließend und kündigt an, dass aufgrund der regen Diskussion und Interesse an diesem Thema weitere Veranstaltungen dieser Art folgen werden.
Mehrere standortrelevante Unternehmen, die Familien- und Frauenfreundlichkeit in ihrer Organisation bereits verankert haben und weiter ausbauen wollen, haben sich im Frühsommer 2019 auf Anregung von Sophie Karmasin zur Initiative Unternehmen Zukunft zusammengeschlossen: Die Verkehrsbüro Gruppe, Magenta Telekom, Casinos Austria – Österreichische Lotterien, Atos Österreich, Post AG, Infineon und die MTH Retail Group, zu der in Österreich Libro und Pagro Diskont zählen. Als neues Mitglied stieß 2019 die Kreditversicherung Acredia dazu und auch Boehringer Ingelheim trägt die Ziele und Anliegen der Unternehmens-Initiative mit. Sie alle verstehen Familien- und Freundlichkeit nicht als „Wohlfühlthema“, sondern als Schlüsselfaktor für den Standort.