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Peter Lieber, von 2014 bis Juni 2022 VÖSI-Präsident und nun Vorstandsmitglied, im Gespräch.
Foto: VÖSI Der neue VÖSI-Vorstand: Gerald Bader, Atos, Peter Lieber, Präsident Klaus Veselko, CIS, Gerlinde Macho, MP2, Heinz Tuma, InfraSoft, Nahed Hatahet, Hatahet Productivity Solutions, Armin Skoff, Microsoft (v.l.) Bei der Generalversammlung Ende Juni hat der VÖSI Klaus Veselko zum neuen Präsidenten gewählt und sich auch einen neuen Namen gegeben: Der Interessensverband der österreichischen Softwarebranche heißt künftig „Verband Österreichischer Software Innovationen“ (vormals „… Industrie“). Veselko folgt auf Peter Lieber, der weiterhin im Vorstand tätig sein wird. Im Gespräch hält der „Parallel Entrepreneur“ – er gründete unter anderem SparxSystems Central Europe und LieberLieber Software und ist seit 2020 auch Präsident des Österreichischen Gewerbevereins – Rückschau und gibt einen Ausblick auf die nächsten Schritte des Softwareverbands.
it&t business: Welches Fazit ziehen Sie nach acht Jahren als VÖSI-Präsident? Was ist gelungen, was nicht?
Peter Lieber: Ich bin mit sehr viel Euphorie in meine Präsidentschaft gestartet und dachte damals, man müsse den VÖSI nur bekannt machen und jeder will Mitglied werden. In der Rückschau muss ich sagen, das war nicht der Fall. Wir haben in Österreich eine starke „What’s in it for me“-Mentalität, wie man in der Entwicklung in den letzten Jahrzehnten sehen kann. Bis zum Jahr 2000 hatte die Softwarebranche eine echte Highlight-Phase, da waren die Geldtöpfe weit offen – Stichwort Euro-Umstellung und Y2K-Problem. Danach kam ein Auftragseinbruch – und weniger Bereitschaft für Vernetzung. Ich glaube, in den letzten Jahren ist es dem VÖSI wieder gut gelungen, unsere Botschaft hinauszutragen, dass übergreifende Vernetzung wichtig ist.
Besonders erfolgreich war der VÖSI in den vergangenen Jahren aus meiner Sicht bei unserer Special Interest Group (SIG) „WOMENinICT“. Treibende Kraft sind hier SIG-Leiterin Christine Wahlmüller-Schiller vom AIT und VÖSI-Vorstand Gerlinde Macho. Eine Renaissance erlebt aktuell auch der Bereich Enterprise Architecture Management (EAM). Auch hier gibt es eine VÖSI-SIG.
Foto: VÖSI/APA/Juhasz Peter Lieber: „Ich bin sehr stolz darauf, was wir mit dem VÖSI in den letzten Jahren geschafft haben“ Warum braucht es einen Verband dediziert für die Softwarebranche?
Peter Lieber: Weil die Unterscheidung zwischen Software und IT wichtig ist. Software ist der Innovationstreiber – meistens sogar gegen die IT. IT ist oft konservativ und will verhindern, dass zu viel Innovation die bestehenden Systeme gefährdet. Hier kommt auch der dritte große thematische Erfolg des VÖSI neben WOMENinICT und EAM in den letzten Jahren ins Spiel: Mit der SIG „Safety & Security“ haben wir es geschafft, dass „Security by Design“ nicht nur als IT-Thema, sondern auch als Softwarethema wahrgenommen wird. Sicherheit kann ich nicht im Nachhinein in eine Software hineinpacken, Software muss von Anfang sicher konzipiert werden. Weiters gibt es noch die SIGs „Accessibility in ICT“ und „Bildungswandel Digital“.
Was wünschen Sie sich vom neuen Vorstand, dem Sie ja auch angehören?
Peter Lieber: Ich bin sehr stolz darauf, was wir mit dem VÖSI in den letzten Jahren geschafft haben. Die angesprochenen Themen haben alle einen Branchen-, einen Markt- und auch einen gesellschaftlichen Impact. Ich hoffe, wir können diese Richtung im neuen Vorstand fortsetzen. Zusätzlich möchten wir künftig den Marktdruck beim Thema Nachhaltigkeit erhöhen. Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend, sondern ein echter Gamechanger – auch für die Digitalisierungsbranche.
Der VÖSI richtet alljährlich im Herbst den „Software Day“ aus. Heuer steht das Event unter dem Motto „Crisis & Solutions – IT-Adoption & Change in Unternehmen“ und geht der Frage nach, wie Unternehmen auf Veränderungen und notwendige Adoptionen reagieren. Besucher erfahren, wie sie die digitale Transformation aktiv mitgestalten, Krisen bewältigen und Lösungen für die Zukunft schaffen.
Termin: 5. Oktober 2022
Ort: WKO Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien
Details & Anmeldung ab sofort unter www.softwareday.at