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Die aktuelle Payment Study 2025 von zeb consulting zeigt: Digitale Zahlungsmethoden verdrängen zunehmend das Bargeld. Beim P19 Payment Circle diskutierten Expert:innen über die Chancen und Herausforderungen für Banken, Unternehmen und Verbraucher:innen – und wie neue Regulierungen und Technologien den Weg in die Zukunft ebnen.
Foto: P19/Paris Tsitsos
V.l.n.r.: Philipp Horvath (WKO Banken), Oliver Bayer (Wüstenrot Gruppe), Piotr Jan Pietrzak (EPI), Petia Niederländer (OeNB), Birgit Kraft-Kinz (P19), Nikola Jelicic (zeb), Matthias Dekan (RBI), Roland Toch (P19)
Die Art und Weise, wie Menschen in Europa bezahlen, verändert sich rasant. Neue Technologien, regulatorische Neuerungen und veränderte Kundenbedürfnisse treiben einen grundlegenden Wandel an – und stellen Banken wie Unternehmen vor strategische Entscheidungen. Die Initiative P19 und zeb consulting, eine auf die Finanzbranche spezialisierte Unternehmensberatung, luden am 21. März 2025 zum Payment Circle nach Wien. Dort diskutierten Fachleute aus der Banken-, Payment- und Wirtschaftsbranche über zentrale Erkenntnisse der zeb Payment Study 2025 und die Frage, wie der Zahlungsverkehr der Zukunft aussehen könnte.
Die Ergebnisse der zeb Payment Study 2025 sprechen eine klare Sprache: Digitale Zahlungsmethoden gewinnen in Europa weiterhin an Bedeutung, während Bargeld zunehmend an Relevanz verliert. Der Markt für Retail-Zahlungen wird bis 2027 auf ein Volumen von 105 Milliarden Euro anwachsen. Besonders profitieren werden laut Studie die Anbieter auf der Händler-Seite – also Unternehmen, die Zahlungsabwicklung und -akzeptanz für den Handel und den Dienstleistungssektor anbieten.
Für Banken, die auf der Konsument:innen-Seite agieren, ergeben sich daraus neue Herausforderungen. Sie müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen, um auch im digitalen Umfeld konkurrenzfähig zu bleiben. Nikola Jelicic, Partner bei zeb, betont: „Der Wandel ist eine Chance. Wer frühzeitig in digitale Lösungen investiert, wird langfristig profitieren. Neben Kreditkarten gewinnen vor allem Account-to-Account-Zahlungen und digitale Wallets an Relevanz.“
Die europäische Payment-Landschaft wird nicht nur von Markttrends, sondern auch durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen geprägt. Die EU setzt mit der dritten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) und der begleitenden Payment Services Regulation (PSR) neue Maßstäbe für Sicherheit und Transparenz im Zahlungsverkehr. Diese Regulierungen eröffnen Banken und Zahlungsdienstleistern neue Möglichkeiten, innovative Services und moderne Sicherheitslösungen zu entwickeln.
Ein weiterer Meilenstein ist die flächendeckende Einführung von Instant Payments. Sie ermöglicht es, Zahlungen in Echtzeit abzuwickeln und damit digitale Infrastrukturen effizienter zu gestalten. Der geplante Digitale Euro könnte diesen Trend sinnvoll ergänzen. Nikola Jelicic sieht darin eine bedeutende Entwicklung: „Neue Regulierungen wie Instant Payment schaffen wichtige Anreize für Innovationen. Entscheidend ist, wie Banken und Unternehmen diese Chancen nutzen, um ihre Services für Kund:innen noch besser und sicherer zu gestalten.“
Ein zentrales Ergebnis der Payment Study 2025 ist der technologische Fortschritt im Zahlungsverkehr. Künstliche Intelligenz, Automatisierung und biometrische Sicherheitslösungen werden in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Auch die Integration digitaler Wallets in bestehende Plattformen schreitet voran und trägt zur Standardisierung und Nutzerfreundlichkeit bei.
Der Zahlungsprozess der Zukunft soll dabei möglichst nahtlos, sicher und benutzerzentriert sein – ein Ziel, das nur durch die enge Zusammenarbeit von Banken, Technologieanbietern und Regulierungsbehörden erreicht werden kann. Für Banken stellt sich zugleich die Frage nach ihrer zukünftigen Rolle in einem von Big Techs und FinTechs geprägten Marktumfeld. Nikola Jelicic formuliert es so: „Während viele glauben, dass Banken durch die zunehmende Digitalisierung an Bedeutung verlieren, gibt es große Chancen, sich durch exzellenten Kundenservice und innovative Lösungen von der Konkurrenz abzuheben. Wer in eine starke Kundenbindung investiert, wird auch in einer digitalisierten Zahlungs- und Bankingwelt eine zentrale Rolle spielen.“
Zum Abschluss betonen die Initiator:innen der P19-Plattform, Birgit Kraft-Kinz und Roland Toch: „Die Finanzbranche erlebt eine beschleunigte Transformation – und genau hier setzt P19 an: Wir wollen dazu beitragen, diesen Wandel aktiv zu gestalten und den Zahlungsverkehr für alle Beteiligten moderner, sicherer und komfortabler zu machen. Wer jetzt die richtigen Schritte setzt, wird auch in der digitalen Payment-Welt eine starke Rolle spielen.“