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Eine neue Studie des Project Management Institute beleuchtet den wachsenden Einfluss generativer KI auf das Projektmanagement. Sie zeigt auf, welche Kompetenzen künftig entscheidend sind – für Einzelpersonen ebenso wie für Unternehmen.
Foto: PMI
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GenAI-Einführung und Produktivitätssteigerungen in wichtigen globalen Märkten
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Entwicklung von GenAI-Fähigkeiten: Vergleich von selbstgesteuertem und organisationsinitiiertem Lernen
Die Integration generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) in das Projektmanagement schreitet rasch voran. Dies zeigt die dritte Ausgabe des Reports „The Project Professional’s GenAI Journey“ des Project Management Institute (PMI). Die Untersuchung basiert auf weltweiten Daten und Erkenntnissen aus der Praxis und verdeutlicht, wie Fachkräfte und Organisationen GenAI strategisch nutzen können – und welche Fähigkeiten dabei zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Laut PMI erzielen Projektfachleute bereits durch den Einsatz einfacher GenAI-Tools spürbare Produktivitätsgewinne. In vielen Fällen zeigt sich eine zwei- bis dreifache Steigerung der Arbeitseffizienz und der Nutzungshäufigkeit. Dieser sogenannte „Quick Win“-Effekt kann als Einstiegspunkt für den weiterführenden Einsatz betrachtet werden.
Allerdings variiert der Grad der Ausschöpfung stark: Besonders hohe Effizienzgewinne werden dort erzielt, wo Fachkräfte GenAI in einem Großteil ihrer Projekte aktiv einsetzen. Diese als „Pioniere“ identifizierten Nutzer profitieren nicht nur von besseren Ergebnissen, sondern zeichnen sich auch durch ein höheres Maß an Selbststudium, technischer Kompetenz und organisatorischer Unterstützung aus.
Die Studie unterstreicht, dass technische Fähigkeiten allein nicht ausreichen. Vielmehr ist eine Kombination aus technischem Verständnis, Projektmanagement-Know-how und unternehmerischem Denken notwendig, um das volle Potenzial von GenAI im Projektalltag zu erschließen.
Pionier:innen entwickeln nicht nur ihre Fähigkeiten im Selbststudium weiter, sondern wenden GenAI gezielt auf komplexe Projektbereiche wie Kostenmanagement und Entscheidungsunterstützung an. Dies unterscheidet sie deutlich von weniger aktiven Gruppen, bei denen GenAI meist nur für einfache Automatisierungen zum Einsatz kommt.
Zudem zeigt sich: Kontinuierliches Lernen und eine hohe Anpassungsfähigkeit werden zu Schlüsselfaktoren im Berufsbild. Das professionelle Urteilsvermögen bleibt trotz KI-Unterstützung zentral – wird durch sie jedoch zunehmend ergänzt und gestärkt.
Neben den individuellen Fähigkeiten spielt die Unterstützung durch Organisationen eine entscheidende Rolle. Laut PMI-Report erzielen Unternehmen mit strukturierten GenAI-Initiativen („Peak Organizations“) deutlich höhere Adoptions- und Performance-Werte.
Diese Unternehmen schaffen Räume für Experimente, fördern die Eigeninitiative und investieren gezielt in Weiterbildung. Demgegenüber stehen „Foundational Organizations“, die nur begrenzte Unterstützung bieten – mit entsprechend geringeren Erfolgen bei der Integration generativer KI.
Die Studie empfiehlt Organisationen daher, ein förderliches Umfeld zu schaffen, in dem Fachkräfte neue Anwendungen testen und Weiterbildungsangebote nutzen können. Ziel sollte eine ausgewogene Kombination aus individueller Lernbereitschaft und organisatorischer Begleitung sein.