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Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen zur Steigerung der Produktivität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen verbinden die Entwicklung eigener KI-Anwendungen allerdings immer noch mit hohen Anfangsinvestitionen und langen Entwicklungszeiten. Wie diese Hürden mit Hilfe von Cloud Computing umgangen werden können, erklärt Florian Ettinger von AWS. Teil eins der Serie „Cloud Computing Now“
Foto: AWS Der Autor Florian Ettinger arbeitet als Solutions Architect bei Amazon Web Services (AWS) in Wien und unterstützt Unternehmen im Finanzsektor bei dem Einstieg in die Cloud. Er studierte an der ETH Zürich mit den Schwerpunkten Informationsmanagement und Computer Vision. Wenn ein Businessproblem identifiziert wurde, das durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz gelöst werden soll, müssen zunächst die Kosten für das Projekt ermittelt werden. An diesem Punkt kommen viele Projekte bereits zum Stillstand, denn oft wird besonders leistungsstarke Hardware benötigt, ebenso wie Fachkräfte auf dem Gebiet der KI-Entwicklung. Die Kosten können in einem traditionellen IT-Setup deshalb beträchtlich sein und müssen durch entsprechende Gewinnaussichten gerechtfertigt werden. Cloud-Computing-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS) ermöglichen Zugang zu Rechenressourcen ohne langfristige Bindung und zu bereits ausgereiften KI-Lösungen, welche ohne Fachwissen auf dem Gebiet der KI benutzt werden können. So wird das Potential für Fehlinvestitionen minimiert.
Gerade am Anfang eines Projektes ist es schwer, die benötigten Hardwareressourcen korrekt vorherzusagen. Die großen Datenmengen, die als Basis für neue KI-Anwendungen dienen, bedarf zusätzlicher Rechenressourcen. Die Daten erfordern außerdem hohe Speicherkapazitäten.
Hier hilft die Cloud, in der Kapazitäten frei nach dem momentanen Bedarf ausgewählt werden können und nur für die Dauer der Nutzung bezahlt werden müssen. Gerade bei der Entwicklung neuer KI-Anwendungen kann der Zugang zu spezialisierten Ressourcen Zeit und Kosten von einer initialen Idee zu einer fertigen Anwendung erheblich reduzieren. Spezielle Hardware für die KI-Entwicklung wie AWS Trainium ermöglichen eine Kostenreduktion von bis zu 50% im Vergleich zu Standard-Hardware.
Deshalb nutzt zum Beispiel das Transportunternehmen Sensonic die Tools aus der KI-Produktreihe von AWS, um eine Vielzahl von gesammelten Daten in aufschlussreiche Informationen für Bahnbetreiber umzuwandeln, damit Probleme auf Schienenstrecken oder Bahnen behoben werden können. Die Skalierbarkeit der Cloud macht es Sensonic möglich diese riesigen Datenmengen zu analysieren.
Für viele Anwendungsfälle ist es allerdings nicht einmal notwendig, das Rad neu zu erfinden. Oft ist es kosteneffizienter, auf bereits bestehende Bausteine zurückzugreifen. Zu häufigen Problemstellungen, wie Informationen aus einem Dokument zu extrahieren, Personen oder Objekte in einem Bild zu erkennen oder komplett neue Bilder und Texte zu generieren, bietet AWS eine Vielzahl an vorgefertigten Lösungen an. Dies ermöglicht Unternehmen Zugang zu innovativen Lösungen im Bereich der KI, welche kontinuierlich von Experten verbessert werden, ohne selbst Investitionen in die Entwicklung dieser Funktionalitäten zu stecken.
Insgesamt ermöglicht es Cloud Computing Unternehmen weniger finanzielle Mittel und Ressourcen in Zukunftsprojekten zu binden und trotzdem innovationsfähig zu bleiben. Neue Ideen können leicht durch kleine Projekte getestet werden und bei Erfolg sehr einfach in der Cloud zu einem vollwertigen Produkt skaliert werden.
Die Serie „Cloud Computing Now“ zeigt, wie Unternehmen heute von der Cloud profitieren. Der nächste Teil erscheint in zwei Wochen.
Bild: istock.com/rawpixel