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Gastbeitrag: Ein kluger Umgang mit Daten ist der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen müssen dabei unter anderem entscheiden, wie sie Daten am besten verwalten: mit einem zentralen oder dezentralen Ansatz. Beide Ansätze bringen Chancen und Herausforderungen mit sich. Ein Überblick von Gerald Klump
Foto: biGENIUS
Der Autor Gerald Klump ist CEO von biGENIUS.
In der heutigen Geschäftswelt sind Daten mehr als nur Informationsquellen – sie sind wesentliche Treiber von Innovation und Wachstum. Die Wahl des geeigneten Ansatzes zur Datenhaltung ist daher nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Entscheidung.
Im zentralen Ansatz werden Daten aus verschiedenen Quellen an einem Ort konsolidiert, beispielsweise in einem Data Warehouse, Data Lake oder Data Lakehouse. Mit diesem Ansatz ist es einfacher, Datenqualität und Datenkonsistenz zu gewährleisten. Sicherheitsmaßnahmen und Standards lassen sich in der Regel ebenfalls leichter durchsetzen. Auch ist mit einer zentralen Datenhaltung ein schneller und unkomplizierter Zugriff auf alle Daten möglich.
Trotz der Chancen bringt dieser Ansatz auch Herausforderungen mit sich. So erfordert die Implementierung eines zentralen Systems zur Datenhaltung häufig neue Hardware, Software und spezialisierte Fachkräfte. Auch kann es für ein solches System mit zunehmendem Datenvolumen schwierig werden, die Last effizient zu bewältigen. In größeren Organisationen ist die notwendige Abstimmung zwischen den Abteilungen, die unterschiedliche Bedürfnisse im Hinblick auf ihre Daten haben, zudem oft komplex.
Im Gegensatz zur zentralen Datenhaltung werden beim dezentralen Ansatz Daten über mehrere Systeme und Standorte verteilt verwaltet, wobei jeder Standort für seine eigenen Daten verantwortlich ist. Dieser Ansatz punktet durch seine Skalierbarkeit und Flexibilität. Er ermöglicht es Unternehmen, rasch auf Veränderungen zu reagieren und die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Geschäftsbereiche zu erfüllen.
Nichtsdestotrotz ist auch die dezentrale Datenhaltung mit Herausforderungen verbunden. Die Vielfalt an Systemen und Protokollen kann zu Schwierigkeiten bei der Datenintegration und -qualität führen. Ferner kann es sich aufgrund der verschiedenen Plattformen und Technologien als anspruchsvoller erweisen, Datensicherheit zu gewährleisten. Eine weitere Herausforderung sind Dateninkonsistenzen oder -redundanzen.
Unabhängig davon, ob Unternehmen einen zentralen oder dezentralen Ansatz zur Datenhaltung wählen, stehen sie oft vor ähnlichen Herausforderungen. Die Komplexität und Dynamik heutiger Geschäftsanforderungen bedingen leistungsstarke Werkzeuge und Lösungen, um Daten in Mehrwerte umwandeln zu können.
In diesem Kontext können Automatisierungstools wertvolle Unterstützung leisten. Sie stellen sowohl für zentrale als auch dezentrale Systeme Lösungen für Datenmodellierung, Integration und Qualitätssicherung bereit. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben und die Bereitstellung einer konsistenten Übersicht über alle Datenquellen helfen solche Tools Unternehmen, das volle Potenzial ihrer Daten auszuschöpfen.
Die Entscheidung zwischen einer zentralen und dezentralen Datenhaltung hängt von den spezifischen Bedürfnissen eines Unternehmens ab. Während zentrale Systeme Kontrolle und Konsistenz bieten, zeichnen sich dezentrale Systeme durch ihre Skalierbarkeit und Flexibilität aus. Wichtig ist, eine Strategie zu wählen, die die Datenintegrität wahrt und die geschäftlichen Anforderungen unterstützt. Automatisierungstools können diese Bemühungen unterstützen, indem sie eine effiziente und flexible Umgebung zur Verwaltung der Daten bereitstellen.
Der Autor Gerald Klump (LinkedIn) ist CEO von biGENIUS. Das Start-up mit Sitz in Pratteln (Schweiz) und Wien hat sich auf die Entwicklung analytischer Datenautomatisierungslösungen spezialisiert. Vor seiner Rolle als CEO von biGENIUS hat Klump unter anderem als Managing Director das Data & AI Geschäft von Accenture DACH mitgeprägt.