Gastbeitrag: Ein Leitfaden zur Auswahl einer geeigneten Lösung für die mobile Auftragsannahme in Autowerkstätten, zusammengestellt von Lutz Herkel
Foto: Vector Software
Der Autor dieses Gastbeitrags, Lutz Herkel, ist Produktmanager CDP bei Vector Software Datenverarbeitung in Wien. Vector bietet mit dem Mobilen Annahme-Assistenten (MAA) für Tablet-PC eine Lösung mit einer offenen Schnittstelle zu allen DMS-Anbietern.
Die Aufnahme eines Werkstattauftrages gemeinsam mit einem Kunden erfolgt zunehmend direkt beim Fahrzeug. Um Medienbrüche – wie sie sich bei handschriftlichen Formularen ergeben – zu vermeiden, wird die Auftragsannahme idealerweise durch IT unterstützt. Doch eine App Flut ergießt sich auf den Annehmer und die Entscheidung, welche Unterstützung er wählen soll, fällt schwer. Daher will ich versuchen, die Unterschiede der einzelnen Anbietergruppen ein wenig aufzuarbeiten.
Da gibt es die Stand-Alone-Lösungen. Wer diese Wahl trifft, erhält ein Werkzeug, das individuell parametriert werden kann, und auch die Abarbeitung des Auftrags möglich macht. Was aber bedeutet das für den Informationsfluss im Unternehmen? Stand Alone-Lösungen sind meist schwer in bestehende Systeme zu integrieren: Es werden keine Aufträge aus dem Dealer Management System (DMS) gefunden und alle Angaben müssen separat erneut eingegeben werden. Es gibt auch keine Übertragung zurück an das DMS. Diese Wahl werden in erster Linie Händler ohne eigenes DMS treffen oder Händler, die ihr DMS nur rudimentär nutzen.
Eine zweite Kategorie sind Anbieter von Teilekatalogen. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Stand-Alone-Systmen mit dem Vorteil, dass Listenpreise für Services gleich mit angeboten werden. Schwierig wird es leider, wenn die erfassten Daten wieder in ein DMS zurück fließen sollen. Damit ist auch diese Lösung in erster Linie für Händler ohne DMS geeignet.
Verstärkt bieten auch Hersteller Lösungen für ihre jeweiligen Marken an. Der große Vorteil dabei ist oft, dass diese Systeme mit einem Bonus versehen sind und daher die Akzeptanz des Händlers erhöhen. Funktional unterscheidet man auch hier zwei Arten: Die einen sind an einen Teilekatalog angehängt und bieten somit die gleichen Funktionen wie die Anbieter von Teilekatalogen. Andere Hersteller verfügen über eine eigene Auftragseröffnung, damit wird der Prozess bereits erweitert, denn es können schon bestehende Aufträge verwendet und die einmal erfassten Daten weiter übertragen werden. Diese Lösung eignet sich besonders für Markenhändler, die der Strategie eines Herstellers völlig folgen können. Schwierig gestaltet sich hier oftmals die Integration in bestehende DMS-Systeme.
Integration und Informationsfluss. Für die restlichen Händler ist eine integrierte Lösung zu favorisieren. Hier kann ein mobiler Annahme-Assistent Planaufträge und Arbeitsaufträge abfragen, und alle Daten werden zwischen DMS und Tablet ausgetauscht. Diese Einbindung ermöglicht zum Beispiel, direkt Fotos auf den Arbeitsauftrag zu übertragen, Service Leads zu erfassen und abzufragen oder Kilometerstände und Änderungen von Kundendaten direkt im DMS zu verarbeiten. Allein, die Anzeige von Preisen wird durch die Herstellersysteme oder freien Teilekataloge oft nicht unterstützt, da die ja ihre eigenen Systeme in den Markt bringen wollen.
Die Auswahl eines geeigneten mobilen Auftragsannahme-Systems kann jeder Händler anhand der Kriterien treffen, die für ihn bei der Dialogannahme wichtig sind.