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Ein innovatives Stromversorgungssystem senkt die Gesamtbetriebskosten des Betreibers des Milan Internet Exchange (MIX) bei gleichzeitig höchster Versorgungsqualität.
Foto: Riello Für den reibungslosen Betrieb von unter anderem vier Multi-Carrier-Zugangspunkten sowie des größten Internetknotenpunkts Italiens stellt der Rechenzentrumsbetreiber eine Notstromversorgung von bis zu 96 Stunden bereit. Rechen- und Datenzentren sind heute kritische Infrastrukturen, und Ausfälle können schwerwiegende Konsequenzen haben. Eines der größten Datenzentren in Italien steht in der Nähe von Mailand. Das Rechenzentrum nach ANSI/TIA 942-B-2017 Rating 4 (ehemals „Tier-IV“) zertifiziert und betreibt unter anderem vier Multi-Carrier-Zugangspunkte sowie mit dem Milan Internet Exchange (MIX) den größten Internetknotenpunkt Italiens mit einem Datenverkehr von bis zu 2.380 Gbps und 369 verknüpften autonomen Systemen.
Für diese kritischen Anwendungen bietet das Großrechenzentrum eine Verfügbarkeit von 99,995 Prozent mit maximal 24 Minuten Ausfallzeit pro Jahr und eine Notstromversorgung für bis zu 96 Stunden. Für den reibungslosen Betrieb sorgt ein duales, multimodulares Powercenter, das die Serverräume über zwei separate Stromleitungen versorgt. Die Anlage beinhaltet insgesamt 141 USV-Systeme von Hersteller Riello UPS.
Die NextEnergy (NXE)-Baureihe von Riello, die hier zum Einsatz kommt, basiert auf einer transformatorlosen Doppelwandler-Technologie und schützt vor Stromausfällen, Spannungs- und Frequenzschwankungen sowie Oberschwingungen. Sie bietet einen hohen Wirkungsgrad mit einheitlichem Leistungsfaktor (kW = kVA) – das senkt die Gesamtbetriebskosten.
Jeder der zehn Serverräume verfügt über eine Betriebsredundanz (n+1) mit einer maximalen Last von 1 MW. Jede Einheit wird von einem NextEnergy 1000 USV-System versorgt, das aus drei parallel geschalteten NXE 500 kVA-Anlagen besteht, wobei eines der Geräte als Redundanz dient. Der ECM optimiert die parallelgeschalteten USV-Konfigurationen bei Teillast, um die Effizienz der aktiven USV zu steigern.
Die USV-Systeme können je nach Bedarf in verschiedenen Betriebsmodi laufen, um einen hohen Gesamtwirkungsgrad sicherzustellen. Der „On Line“-Modus bietet den höchsten Schutz, der „Eco Mode“ ist besonders energieeffizient, der „Active Eco Mode“ kompensiert den Gesamt-Strom-Klirrfaktor (Total Harmonic Distorsion, THDI) des Versorgungsnetzes, und der „Smart Active“-Modus analysiert die Netzqualität und wechselt zwischen hoher Verfügbarkeit und energiesparendem Betrieb.
Insgesamt sind im Mailänder Datenzentrum 107 NXE 500 kVA und 34 NXE 160 kVA im Einsatz. Bei Bedarf können zusätzliche USV-Anlagen im laufenden Betrieb hinzugefügt werden. Zusätzlich gibt es zehn Master Switches STS (MTS), die unterbrechungsfrei zwischen den Netzen umschalten. „Indem die parallelgeschalteten USV-Konfigurationen bei Teillast automatisch optimiert werden, steigert der ECM die Effizienz der jeweils aktiven USV, ohne die Redundanz einzuschränken“, erklärt Alexander Prell, Head of Sales bei der Riello Power Systems. Dies gewährleiste den Betreibern zudem einen gewissen Spielraum beim Reagieren auf Fluktuationen oder Ausfälle, ohne den Betrieb einschränken zu müssen, so der Stromversorgungsexperte.